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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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schließlich mit Tränen in den Augen.
    »Ich werde schreiben. Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Jacob Christensen hat versprochen, dass er Ihnen helfen wird. Er möchte auch die jüngeren Kinder unterrichten, also haben Sie …«
    Der Padre streckte die verkrümmte Hand zum Handschlag aus. »Ja, David. Ich werde es schon schaffen. Bald schon wirst du wichtigere Dinge zu tun haben, als dir darüber Gedanken zu machen, wer die Kuh melkt und die Hühner füttert. Aber ich werde erst aufhören, den Kindern das ABC beizubringen, wenn ich im Grab liege.«
    Auch Samuels und Finner schüttelten dem Padre die Hand. Wie die Männer so fit wirken konnten, war Valentine unverständlich; sie hatten jeden Abend bis in die Nacht getrunken
und sich unterhalten und am Tag die Händlerwagen und die Häuser der Umgebung besucht. David hatte sie auf verborgenen Wegen zu den Familien geführt, für die es Briefe gab. Ein Besuch war ihm besonders intensiv in Erinnerung geblieben: Samuels hatte einer alten Frau ein paar persönliche Dinge von ihrem toten Sohn gebracht, der ein Freund von ihm gewesen war. Die Frau musste das Schicksal ihres Sohnes bereits geahnt haben, denn sie wirkte weder überrascht noch bekümmert und bereitete sich nicht einmal darauf vor, ihr Zuhause für den Sommer zu verlassen. An diesem Abend hatte es in der Bibliothek mehr Alkohol und weniger Gelächter gegeben.
    Valentine begann bereits am ersten Tag des Wegs nach Süden zu lernen. Er lernte, wie weh ihm die Beine tun konnten. Er war zwar schon oft in seinem Leben den ganzen Tag unterwegs gewesen, aber er hatte dabei nie zwanzig Kilo Lebensmittel, Wasser und Kleidung auf dem Rücken getragen.
    Andere Freiwillige schlossen sich der Gruppe unterwegs an, und er erkannte eine von ihnen. Gabriella Cho hatte ein paar Jahre die Schule des Padre besucht. Ihr üppiges schwarzes Haar hatte ihn fasziniert, als er sich durch die Unbilden der Pubertät kämpfte. Pflichten zu Hause hatten sie nach ihrem fünfzehnten Geburtstag davon abgehalten, zur Schule zu kommen, und seit Valentine sie vor zwei Jahren zum letzten Mal gesehen hatte, war sie zu einer Frau erblüht.
    »Gabby, du kommst also auch mit?« Valentine war erleichtert, dass er inzwischen größer war als die rehäugige junge Frau.
    Sie sah ihn erst einmal, dann noch einmal an. »Davy? Ja, ich mache die große Reise.«
    »Du hast uns gefehlt. Vater Max musste uns anderen die schweren Fragen stellen. Es war nicht mehr wie früher.«

    »Nein, seitdem ist nichts mehr wie früher gewesen«, erwiderte Cho. Als sie auf weitere Fragen nur einsilbig und mit niedergeschlagenem Blick antwortete, beendete Valentine das Gespräch.
     
    Am ersten Abend machten sie an einer überwucherten Kreuzung mehr als zehn Kilometer südlich vom Haus des Padre halt. Sie schlugen ihr Lager auf und verbrachten den nächsten Tag damit zu warten, sich zu unterhalten und die überanstrengten Muskeln zu pflegen. Ein weiterer Soldat tauchte zusammen mit vier Rekruten auf. Zwei der Männer waren Zwillingsbrüder, blonde, über zwei Meter große Riesen. Valentine war überrascht zu erfahren, dass sie Kyle und Pete hießen und nicht Thor und Odin.
    Auf dem Weg nach Südwesten, den sie in problemlos zurückzulegenden Abschnitten fortsetzten, wiederholten sie diese Prozedur noch mehrmals – und problemlos war nur die Einschätzung der Männer, die sich bereits Wölfe nannten. Für Valentine war jeder Tag anstrengender als der vorausgegangene. Als sie schließlich den Stadtrand von Minneapolis erreichten, bestand die Gruppe aus dreißig Soldaten und über hundert jungen Männern und Frauen.
    Lieutenant Skellen kam ihnen mit einem Boot entgegen, mit dem sie den Mississippi überquerten. Der Lieutenant trug eine große Augenklappe, die eine halbmondförmige Narbe auf der linken Seite seines Gesichts bedeckte. Auch er hatte ein Dutzend Rekruten mitgebracht. Wie die des Sergeants waren sie alle unter zwanzig Jahre alt und wurden angesichts der unbekannten Landschaft und fremden Gesichter von Heimweh geplagt. Die Reisenden bewegten sich in einem weiten Bogen durch Land voller Präriepflanzen, um die Zwillingsstädte Minneapolis und Saint Paul zu umgehen. Einmal sahen sie eine hundertköpfige Herde
großer Tiere, und die Wölfe erklärten Valentine, dass er seine ersten Büffel vor sich hatte.
    »Diese zottigen Viecher bringt kein Wetter um«, erklärte Finner seinen Schutzbefohlenen von den Boundary Waters. »Rinder und Wildpferde brauchen, wenn der

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