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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Schnee über die Ebenen gepeitscht wird, tiefer gelegene, waldige Stellen, aber die Büffel bilden einfach einen großen Kreis und warten ab.«
    Valentine lernte viel auf diesem Weg nach Süden. Man zeigte ihm, wie er einen Kompass herstellen konnte, indem er mit einer alten zweischneidigen Rasierklinge über den Handrücken strich. Aufgeladen mit statischer Elektrizität, wurde die Klinge dann an einer Schnur in ein Marmeladenglas gehängt, um sie vor dem Wind zu schützen. Das kleine Stück Metall zeigte bald in Richtung Norden, nachdem es eine Weile unentschlossen geschwankt hatte wie ein Jagdhund, der die Nase in den Wind hält. Die Rekruten lernten, wie und wo man ein Feuer anzündet, wie man Wälle aus Holz aufstapelt, um die Flammen zu verbergen und die Hitze auf die Menschen zu richten. Sie lernten, dass man bei starkem Wind Feuergruben benutzte und dass Wild stets auf einem Spieß neben dem Feuer gebraten wurde, nicht darüber, und mit einer Pfanne darunter, um jeden Tropfen des wertvollen Fetts aufzufangen. Sie erfuhren, dass man nicht nur aus Weizen Mehl herstellen konnte, sondern auch aus den Blütenköpfen von Schachtelhalmen und sogar aus Rinde. Valentine zerstieß Massen von Rinde in einem Topf voll Wasser, entfernte die Fasern, wartete, bis sich das Ganze gesetzt hatte, goss dann das Wasser ab und briet die klebrige Stärke an einem Stock. Selbst mit Salz schmeckte das nicht besonders, aber nach diesen langen Wochen konnte er beinahe alles essen. Und seltsamerweise nahm er zu, obwohl er ununterbrochen Hunger hatte.

    Als ihre Rucksäcke leer waren, mussten sie nicht immer nur vom Land leben. Sie machten an abgeschiedenen Bauernhäusern Rast, an winzigen, verborgenen Enklaven, deren Bewohner ihnen Essen gaben. »Ich kann nicht gegen sie kämpfen, nein, Sir, aber ich kann die ernähren, die für mich kämpfen«, erklärte ein ziegenbärtiger Bauer und überreichte den mehr als hundert Reisenden, die am Ufer seines Bachs lagerten, Säcke mit Bohnen und Maismehl.
    David übte mit seiner Pistole. Die Wölfe reichten einen Hut herum und sammelten zwei Dutzend Patronen von Männern, deren Waffen die gleiche Munition benötigten wie seine. Ein paar Wölfe hatten bis zu drei Schusswaffen, um möglichst alle Patronen nutzen zu können, die sie nach einem Kampf den Toten abnahmen. David schoss auf alte Farbbüchsen und verwitterte Straßenschilder. Während einer dieser Übungen in einer alten Scheune nahe dem Lager versuchte er, mit Sergeant Samuels zu sprechen. Er hatte gerade drei Aluminiumdosen hintereinander getroffen, deren bunte Etiketten im Lauf der Jahre unleserlich geworden waren, und war ziemlich stolz auf sich.
    »Du solltest es auch mit der linken Hand versuchen«, schlug der Veteran vor.
    Die Bemerkung wischte das selbstzufriedene Lächeln von Valentines Gesicht. »Warum, Sergeant?«
    »Was, wenn dein rechter Arm verletzt wird, Junge? Was, wenn dir jemand die Hand wegschießt? Ich weiß, die meisten Ausbilder sagen, es ist Zeitverschwendung, aber ich meine, es ist gut, auch die andere Hand zu trainieren. Das lässt Hirn und Körper anders arbeiten als zuvor.«
    Valentine stellte eine der Dosen wieder hin, und der scharfe Korditgeruch brannte ihm in der Nase. Er kam sich ziemlich unbeholfen vor, als er die Pistole mit der Linken auf Augenhöhe hob, die Füße in schulterbreitem Abstand. Mit dem zweiten Schuss traf er die Dose.

    »Darf ich?«, fragte Samuels. Valentine reichte ihm die Waffe. Der Sergeant untersuchte sie fachmännisch. »Gehörte sie deinem Vater?«
    »Nein, Sergeant. Ein alter Mann – ich glaube, er war einmal mein Nachbar – hat sie mir gegeben.«
    Samuels stieß einen Pfiff aus. »Eine solche Waffe? Sie ist in hervorragendem Zustand. Er muss eine hohe Meinung von dir haben.« Er gab Valentine die Pistole zurück.
    »Er hielt vor allem viel von meinen Eltern«, sagte Valentine nachdenklich. Er hielt einen Augenblick inne, denn er war nicht sicher, wie er die Frage am besten formulieren sollte. »Sie scheinen auch viel von meinem Vater zu halten. Ich wusste nicht, was er getan hat, bevor er meine Mutter kennenlernte. Er hat nur gesagt, er sei umhergereist.«
    Samuels warf einen Blick durch das offene Scheunentor. Das Lager war beinahe leer: Der Lieutenant hatte eine große Patrouille ausgeschickt, und die meisten Rekruten nutzten den Nachmittag, um im nahen Fluss zu baden und ihre Kleidung zu waschen.
    »Ja, David. Ich kannte ihn. Nicht von damals, aus der Zeit, bevor der Himmel

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