Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
und packte den Bug des Kanus, während sie ihr Boot in den Mississippi schoben.
    »He, hast du das hier gesehen?«, fragte er.
    Valentine spähte durch die blauschwarze Nacht zum Bug. Dort war eine Art Wappen ins Holz gebrannt und verzierte die zarte Maserung mit vier gebogenen Streifen. Etwas an dem spinnenhaften Entwurf weckte Valentines Erinnerung …
    »Das ist ein Hackelkreuz, oder wie das heißt, glaube ich, aber es ist verkehrt herum«, sagte Alistar leise.
    »Die Deutschen und die Japaner hatten sie im Zweiten Weltkrieg auf ihren Flugzeugen, oder?«, fragte Burton ein wenig unsicher.
    Mit Ausnahmen von Valentine hatten die jungen Männer nur eine sehr sporadische Schulbildung erhalten.
    »Nur die Nazideutschen«, sagte Valentine. »Aber Alistar hat Recht, es ist verkehrt herum.«
    Eveready kam von seinem Posten. »Ins Boot, Jungs. Versucht, nicht zu spritzen, wenn ihr rudert. Ich bin nicht gern so nahe am Ufer.«

    »Eveready, hat das da etwas zu bedeuten?«, fragte Valentine und zeigte auf das handflächengroße Wappen am Bug.
    Eveready kniff die Augen zusammen und betrachtete das Hakenkreuz. So gut seine Fernsicht sein mochte, sein »Leseblick« hatte nachgelassen. Zum ersten Mal in diesem Sommer wirkte er beunruhigt. »Es bedeutet Ärger. Verschwenden wir keine Zeit. Wir wollen nicht, dass die Besitzer uns finden.« Er entsicherte sein uraltes Gewehr. Auch das war noch nie zuvor geschehen und noch viel beunruhigender.
    Sie kletterten auf ihre Plätze und griffen nach den Rudern. Ein paar kräftige Züge brachten sie vom Ufer weg.
    »Atmen und rudern, atmen und rudern«, intonierte Eveready, der in der Mitte des Kanus kniete. Valentine warf ihm von seinem Platz rechts vorn einen Blick zu. Er und Burton, die muskulösesten Wölfe, lieferten die Kraft für Alistar und Hernandez weiter hinten. Eveready suchte den Sphinxumriss rechts von ihnen ab, das Gewehr an der Schulter.
    Valentine versank in sein Atmen und Rudern. Um die Lebenszeichen zu dämpfen, musste man sich vor allem auf einen winzigen Punkt in der Mitte seines Seins konzentrieren, der wie eine Kerze war, die inmitten eines enormen Sees leuchtete.
    Die Kerze flackerte.
    Er spürte, wie sich seine Haare sträubten, wie eine seltsame Elektrizität über seinen Rücken zuckte, als hätte der Tod seine Wirbelsäule spielerisch mit dem Zeigefinger berührt. Ein kalter, fester Fleck erschien in seinem Geist, vom Kopf der Sphinx kommend. Er konnte nicht sagen, was es war, wusste nur, dass er es fürchtete.
    »Eveready«, sagte er leise, »dort oben auf dem Hügel. Vielleicht bei diesem großen, umgestürzten Baum. Ich glaube, etwas ist da oben.«

    Die Katze fokussierte ihre nvergleichliche Nachtsicht auf die Hügelkuppe, während das Boot weiter auf den offenen Fluss hinausschoss. Valentine drückte das Ruderblatt ins Wasser, als versuchte er, ein Loch zu graben, in dem sie sich alle verstecken konnten.
    »Val, ich glaube, du hast Recht. Es ist da oben, bewegt sich aber nicht. Ein Schlächter. Harte Ohren, Jungs. Das hier ist ein Geräusch, das ihr euch merken müsst.«
    Fingernägel auf einer Tafel. Der Schrei eines erschrockenen Falken. Bleche, die in einer Presse zerdrückt werden. Jeder würde sich anders an den gespenstischen Schrei erinnern, laut, durchdringend und erschreckend, bis zu ihrem Todestag.
    »Madre de Dios«, keuchte Hernandez und erstarrte. »Scheiße«, fügte er hinzu. »Tut mir leid, ich hab mein Paddel fallen lassen.«
    »Nimm den Gewehrkolben«, rief Valentine.
    Entferntes Heulen antwortete auf den geisterhaften Schrei.
    »Fünf«, zählte Eveready. »Einer für jeden von uns. Ich hoffe, das ist nur Zufall und keine Planung.«
    Die Wolken senkten sich herab und wurden dichter, der Horizont war nur noch ein paar Meter von ihnen entfernt. Verblüfft hob Valentine die Hand und konnte kaum mehr ihren Umriss erkennen.
    »Wie zum Teufel machen sie das?«, fragte Burton, der beim Paddeln heftig schnaubte.
    »Ich würde lieber wissen, wie sie herausgefunden haben, dass wir an diesem Teil des Flusses sind«, sagte Valentine und paddelte weiter.
    Selbst in dieser gefährlichen Situation musste Eveready sie belehren. »Sie stören eure Wahrnehmung, nicht das Wetter. Es könnte bedeuten, dass ein Kur selbst in der Nähe ist oder uns von seiner Residenz aus bearbeitet. Ich habe gehört, sie können es so aussehen lassen, als würde eine
Stadt in Flammen aufgehen, oder sogar ein Gebäude tatsächlich niederbrennen, nur durch ihre

Weitere Kostenlose Bücher