Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
reichte das Telefon wieder zurück, ohne eine Antwort abzuwarten, dann lauschte er ungeduldig, während Jackie ihre Anweisungen wiederholte.
Als Vincent das Gesicht verzog, erkannte Tiny seine Anspannung und verkündete: „Ich denke, ich kümmere mich mal ums Mittagessen.”
Jackie sah dem Riesen nach und sagte dann: „Vielen Dank. Ihre Lily war einfach nervig.”
Vincent hatte eigentlich vorgehabt, sich wegen des Lärms zu beschweren, den die Männer im Obergeschoss machten, aber im Moment war seine Neugier stärker, und er fragte: „Wie sind Sie denn an ihre Nummer gekommen?”
„Das war nicht schwer, ich habe in Ihrer Kartei unter P wie Produktionsassistent nachgesehen”, erwiderte Jackie kühl. „Sie dort zu finden war nicht das Problem. Sie ans Telefon zu bekommen schon eher. Ich glaube, ich habe zwanzig Mal angerufen, bevor sie endlich rangegangen ist.”
„Sie hätte überhaupt nicht rangehen müssen”, murmelte Vincent. „Lily fängt normalerweise erst an zu arbeiten, wenn ich das auch tue.”
„Was mich daran erinnert, Sie zu fragen, was Sie so früh hier unten tun?”, bemerkte sie stirnrunzelnd. „Ich hatte erwartet, dass Sie mindestens bis zum Abendessen schlafen.”
Ihre Frage erinnerte ihn wieder daran, wie verärgert er war, und er verzog das Gesicht. „Was machen all diese Männer in meinem Haus?”
Jackie schien die Frage zu überraschen. „Sie wissen genau, was sie hier machen. Es sind die Sicherheitsleute. Sie beenden die Installation der Alarmanlage.”
Ja, das hatte er gewusst, aber.... „Hätten sie das nicht später machen können? Ich bin davon aufgewacht.”
Jackie lehnte sich mit einem Seufzer in ihrem Stuhl zurück „Je schneller alles eingebaut ist, desto besser.”
Missbilligend verzog Vincent das Gesicht.
„Ich habe sie gebeten, leise zu sein”, fügte Jackie entschuldigend hinzu. „Ich werde noch mal mit ihnen sprechen, damit Sie noch ein bisschen schlafen können.”
„Nein, nein, jetzt bin ich sowieso wach.” Vincent wirkte hektisch, und sein Blick glitt über Jackie, die heute ein anderes Kostüm trug, diesmal in Grau mit einer roten Bluse. Sehr sachlich und sehr nett, dachte er, und sein Blick blieb automatisch an ihrem Hals hängen, wo die Bluse, da die beiden obersten Knöpfe offen waren, ihn unbedeckt ließ. Unwillkürlich starrte er ihre weiße Haut an. Sie hatte auf ihn die gleiche Wirkung wie eine Pizza, die einem Verhungernden vor die Nase gehalten wird. Ohne auch nur darüber nachzudenken, ging Vincent vor und blieb erst stehen, als er gegen die Schreibtischkante stieß.
„Hören Sie bloß auf, mich als Mittagessen zu betrachten!”, meinte Jackie gereizt und erhob sich. „Und müssen Sie immer ohne Hemd herumlaufen?”
Vincent blinzelte und sah an sich hinab. Erst jetzt bemerkte er, dass er nur eine baumwollene Pyjamahose trug. Offensichtlich empfand Jackie diese mangelnde Bekleidung als störend, stellte er fest, sah auf und ertappte sie dabei, wie sie seine Brust anstarrte. Er konnte ihren Blick beinahe körperlich spüren Vincent hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, sich zu strecken und einige dieser Muskeln, die Jackie so zu interessieren schienen, zu bewegen. Aber bevor er das tun konnte, blinzelte sie, als erwache sie aus tiefem Schlaf, und sah ihm schnell ins Gesicht.
Sie lief rot an, und ihre Lippen wurden schmal.
„War das alles?”, fragte er schnell, bevor sie ihn wieder herunterputzen konnte.
Jackie zögerte, dann warf sie einen Blick zu den Papierstapeln auf seinem Schreibtisch. Seufzend strich sie sich mit einer Hand durchs Haar und entspannte sich sichtlich. „Das ist Ihre Post, Mr. Argeneau.”
„Hm. Post.” Vincent überging, dass sie ihn nun wieder so förmlich ansprach, und sah sich die Stapel kurz an. Er öffnete seine Post nie. Er legte sie nur auf das Tischchen im Flur, bis der Tisch zu klein wurde, dann warf er sie immer in einen Karton.
„Im Flur lag die Post von drei Monaten”, meinte sie.
„Naja.... ”
„Ich habe sie geöffnet und nach Datum und Thema sortiert, der älteste Brief liegt jeweils oben”, fuhr sie fort und ignorierte seine Versuche, ihr das irgendwie zu erklären. „Dieser erste Stapel sind nur Rechnungen. Ich nehme an, Sie lassen alle Rechnungen abbuchen?”
„Ja”, antwortete Vincent zerstreut, denn sein Blick wurde magisch von der weißen Haut an ihrer Kehle angezogen. Dann riss er sich zusammen und wandte den Blick ab.
Jackie nickte. „Ich werde sie später ablegen,
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