Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
Jackie verlagerte wütend das Gewicht, weil sie so dumm gewesen war. Aber nach einem Augenblick beschloss sie, dass es sein Fehler war. Schließlich war er derjenige, der hier halb nackt herumstand und sie auf al diese Ideen brachte. Sie trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, dann drehte sie sich abrupt um und ging.
„Wo wollen Sie denn hin?”, fragte Vincent, während er ihr in den Flur folgte.
„Mittagessen”, antwortete Jackie scharf. „Tiny hat heute Morgen ein Chili aufgesetzt und versprochen, es würde mittags fertig sein.”
„Chili!”, sagte er interessiert und hielt mit ihr Schritt - dabei wollte sie doch endlich Abstand zwischen sich und seine überwältigende Wirkung auf sie bringen.
Jackie warf ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zu, dann schüttelte sie den Kopf. „Ich will ja nicht unhöflich sein, Argeneau. Aber wenn Sie mit uns essen wollen, sollten sie sich vielleicht etwas mehr anziehen. Ich kann mir kaum etwas vorstellen, was mir mehr den Appetit verdirbt, als wenn mir beim Essen ihr jämmerlich käseweißer Brustkorb über den Tisch entgegenleuchtet.”
Verwirrt blieb Vincent stehen und starrte ihr wütend nach, aber dann erinnerte er sich, wie ihre Augen über seine Brust geglitten waren, als er ins Arbeitszimmer gekommen war. Seine Anspannung ließ sofort nach.
Jackie mochte zwar behaupten, sein „jämmerlich käseweißer Brustkorb” sei unappetitlich, aber ihre Augen hatten etwas ganz anderes gesagt.... was bedeutete, dass sie ihn aus einem anderen Grund nicht halb nackt am Tisch sehen wollte. Vielleicht, weil sie ihn attraktiv fand und er sie zu sehr ablenkte.
Nun, dachte Vincent, in diesem Fall würde sie es eben ertragen müssen, dass sein jämmerlich käseweißer Brustkorb heute über den Tisch leuchtete. Er würde sich ab sofort sogar öfter ohne Hemd zeigen. Vielleicht sogar immer. Er lächelte vor sich hin und ging zur Küche, denn plötzlich hatte er großen Appetit auf Chili.
5
Jackie starrte auf ihr Chili und biss die Zähne zusammen. Sie war so sicher gewesen, dass sie Vincent mit ihrer Beleidigung im Flur davon überzeugt hatte, sich etwas überzuziehen. Doch offenbar hatte sie sich geirrt. Der Vampir war ihr schon wenige Augenblicke später gefolgt, gut gelaunt.... und immer noch halb nackt. Zur Hölle mit ihm, dachte sie gereizt. Vincent sah einfach hinreißend aus, und das wusste er auch. Er hatte sich während des gesamten Essens gestreckt und seine Brustmuskeln gedehnt, wodurch es ihr schwerfiel, sich überhaupt darauf zu konzentrieren, was sie aß. Es hätte ebenso gut Sägemehl sein können.
„Jackie, ist das eine der Tassen, die wir gekauft haben?” Sie blickte auf und sah, wie Vincent auf eine einzelne Tasse deutete, die auf der Arbeitsplatte stand.
Mit einem etwas dümmlichen Gesichtsausdruck starrte Jackie sie an, dann blickt sie wieder zu ihm und antwortete: „Ja, natürlich.”
„Ach, dann sieht sie in diesem Licht wahrscheinlich nur anders aus.” Vincent zuckte die Achseln, was natürlich ihre Aufmerksamkeit wieder auf seine Schultern und seinen Brustkorb lenkte. Jackie starrte ihn an, merkte, was sie tat, und riss den Blick hoch.
Vincent grinste.
Dieser blöde Vampir wusste genau, was für eine Wirkung er auf sie hatte. Jackie kniff wütend die Augen zusammen, aber bevor sie etwas sagen konnte, das sie vielleicht bedauern würde, ging die Küchentür auf, und Marguerite rauschte herein.
„Guten Tag!”, rief sie gut gelaunt.
Sie lächelte, aber Jackie machte immer noch ein ärgerliches Gesicht und erwiderte: „Es tut mir leid, Sie lächelte, aber Jackie machte immer noch ein ärgerliches Gesicht und erwiderte: „Es tut mir leid, Marguerite, wenn die Männer Sie geweckt haben. Ich wollte sie ermahnen, leiser zu arbeiten, aber…. ”
„Nein, nein”, unterbrach sie. „Niemand hat mich geweckt. Ich habe meinen Wecker auf mittags gestellt. Ich wollte früh aufstehen, um Ihnen zu helfen.”
„Mir zu helfen?”, fragte Jackie, bei der plötzlich alle Alarmsirenen schrillten.
„Ja. Der frühe Vogel fängt den Saboteur.... Sie wissen schon.”
Jackie sah Vincent anklagend an. „Sie hat letzte Nacht, als wir unterwegs waren, meine Gedanken gelesen”, murmelte er entschuldigend.
„Vincent konnte mich noch nie belügen”, verkündete Marguerite lächelnd.
Jackie atmete tief durch und zählte bis zehn. Ihr erster Impuls war, vehement Einspruch zu erheben. Aber leider war Marguerite ja nun mal Bastien Argeneaus Mutter, und
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