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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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nebenher muss ich noch eine schriftliche Hausarbeit verfassen.
    Es ist drei Uhr morgens, sieben Stunden bis zum Abgabetermin. Ich sitze auf einem der Stühle am Esstisch und strecke meinen schmerzenden Rücken. Mein Blick wandert zu Shane hinüber, der auf der Couch im Wohnbereich sitzt und im Einklang mit sich und der Welt seine Gitarre stimmt. Er hat sich eine WVMP-Baseball-Mütze verkehrt herum aufgesetzt, sodass dies eine der wenigen Gelegenheiten ist, wo sein hellbraunes Haar ihm nicht das Gesicht verdeckt. Seine Wangen- und Kieferknochen arbeiten, während er das Instrument stimmt, was seine hohen Wangenknochen betont, seine scharf geschnittenen Züge.
    Mit dem Stimmen ist Shane fertig. Er schiebt sich ein Notenblatt auf dem Couchtisch zurecht. Momentan übt er mit Hilfe der Noten Buffalo Springfields A Child’s Claim to Fame . Es ist Shanes ureigene Antwort auf die Hippies, die zu seinen Gigs kommen und ihn immer darum bitten, ein bisschen Folk-Rock zu spielen.
    Mein Computer gibt ein Ping von sich, um mir zu signalisieren, dass ich neue Post in meinem E-Mail-Eingang habe. Eine der Nachrichten dauert, als ich aufmachen will, länger, bis sie geladen ist. Sie hat offenkundig einen umfangreicheren Anhang. Colonel Lanham ist der Absender. Ich erstarre, als ich das sehe. In der Betreffzeile steht: Ein Angebot . Ich schlucke schwer und schaue mir den Anhang an.
    Es ist ein Vertrag. Eine einjährige Anstellung bei der Internationalen Liga zur Überwachung und Steuerung untoter körperlicher Entitäten.
    Einen Mausklick später spuckt der Drucker neben mir den Text aus.
    1. Meine Anstellung bei der Liga beginnt innerhalb eines Zeitraums von dreißig Tagen nach Erhalt meines College-Abschlusses oder innerhalb von sechsunddreißig Monaten, gerechnet von heute an, je nachdem, ob die eine oder die andere Frist zuerst erreicht wird. Verdammt! Ich hatte gehofft, ich könnte mich aus der Sache herauslavieren, indem ich einfach nie die drei letzten Scheine mache.
    2. Da in beratender Funktion tätig, ist meine Teilnahme am Ausbildungslager zwar erwünscht, aber nicht Pflicht. Juhu, niemand, der mich ein Weichei schimpft!
    3. Einstiegsgehalt: höher als das, was ich momentan beim Sender verdiene. Außerdem gibt es Gefahrenzulagen.
    Es gibt keine Klauseln, in denen von häufigen Dienstreisen die Rede ist oder mir verboten würde, mit einem Vampir zu schlafen. Ich ziehe die Kappe von meinem Stift und befreie den rechten Arm aus der Schlinge.
    Shanes Stimme sickert in den Raum zwischen uns. ’cause tomorrows lullaby … make me believe … , höre ich ihn singen. Abgelenkt drehen sich meine Gedanken um den Inhalt des Songs, um Geborgenheit und Illusionen.
    Ich blicke hinüber in unsere Küche, betrachte sinnend das Gewürzregal, die Geschirrspülmaschine, den Kühlschrank, wo Shane mir so gern Notizzettel hinterlässt.
    Keine seiner Zwangsneurosen wird sich mit der Zeit abschwächen oder einfach verschwinden. Im Gegenteil: sie werden immer schlimmer, bis Shanes Leben so viele Regeln und Regulatoren braucht, dass wir unserem spontanen Sex feste Termine geben werden müssen. Ich kann verhindern, dass Shane weniger und weniger wird, verblasst und schwindet. Manches kann ich sogar umkehren (etwa das, was seine musikalische Entwicklung ausmacht). Aber schlussendlich werde ich das, was unser gemeinsames Leben ausmacht und ist, ebenso akzeptieren müssen wie das, was es nie sein wird.
    Offenen Auges unterschreibe ich den Vertrag. Dann trage ich den Wisch den Flur hinunter ins Arbeitszimmer und faxe die Seiten an Colonel Lanhams Büro.
    Als das letzte Blatt durch das Fax gezogen wird und meine Zukunft an die Liga überträgt, treibt mich der Gedanke um, ob ich wohl eine von diesen genialen schwarzen Uniformen werde tragen dürfen.
    Ich gehe zurück ins Wohnzimmer und lehne mich gleich hinter dem Durchgang an die Wand. »Wie heißt das doch gleich noch mal, wenn die katholische Kirche einem ihrer Schäfchen eine besondere Erlaubnis für etwas gibt, das eigentlich gegen die Regeln ist?«
    Shane sieht auf. »Ein Dispens. Warum?«
    »Möchtest du gern einen?«
    Er legt den Kopf schief. »Wofür?«
    »Colonel Lanham hat deinen Fall noch einmal vorgebracht. Du darfst an Weihnachten nach Hause fahren.«
    Shane fällt die Kinnlade herunter.
    »Die Liga wird sich raushalten und deine Familie in Ruhe lassen.« Ich verlagere mein Gewicht auf das andere Bein, als Shane mich auch weiterhin nur anstiert. »Es ist keine Bewilligung auf Dauer, noch

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