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Vampirmelodie

Vampirmelodie

Titel: Vampirmelodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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konnte. Dann verstand er. Und so als hätte ihm jemand Vampirblut gespritzt, drehte er durch. Zum Äußersten entschlossen, wirbelte er zu Steve Newlin herum, schlug ihn mit enormer Kraft nieder und stürzte sich dann auf den nächsten guten Samariter, einen Mann mit Stompin’-Sally’s-Shirt, und der gute Samariter erschoss ihn.
    Zwei erledigt.
    Und um die Sache noch einfacher zu machen, hatte Claude Steve Newlin mit einer solchen Kraft niedergeschlagen, dass sein Schädel gebrochen war. Ich hörte später, dass er noch in derselben Nacht im Krankenhaus von Monroe gestorben war, wohin sie ihn verlegt hatten, nachdem sein Zustand zunächst in Clarice stabilisiert worden war. Vor seinem Tod ließ er sich noch dazu bewegen, seinen Anteil an Arlenes Ermordung zu gestehen. Vielleicht vergab der Herr ihm. Ich tat es nicht.
    Drei erledigt.
    Nachdem ich mit der Polizei geredet hatte, brachte Sam mich ins Krankenhaus. Ich fragte nach Xavier; er wurde operiert. Der Arzt in der Notaufnahme war zu meiner großen Erleichterung der Ansicht, dass Klammerpflaster für meinen Arm ausreichten. Ich wollte unbedingt zurück nach Hause. Ich hatte genug Zeit in Krankenhäusern verbracht, und ich hatte genug Nächte voller Angst hinter mir.
    Nun waren alle, die mir Böses gewollt hatten, tot. Dasheißt, alle, von denen ich wusste. Ich war nicht glücklich darüber, doch ich trauerte auch nicht. Jeder Einzelne von ihnen hätte sich gefreut, wenn ich diejenige auf dem Weg zum Grab gewesen wäre.
    Meine Entführung aus dem Stompin’ Sally’s hatte mich ziemlich erschüttert. Ein paar Tage später rief Sally selbst mich an. Sie habe mir einen Geschenkgutschein für zehn freie Drinks in ihrem Lokal geschickt, sagte sie, und sie bot an, mir ein Paar neue Cowboystiefel zu kaufen, da meine alten nach meiner Flucht durch das Maisfeld sicher nie wieder dieselben sein würden. Das war alles wahnsinnig nett – aber zu dem Zeitpunkt war ich mir, ehrlich gesagt, nicht sicher, ob ich jemals wieder zum Squaredance gehen würde.
    Den Film ›Signs – Zeichen‹ würde ich mir nie wieder ansehen können, das wusste ich jetzt schon.
    Es war völlig unmöglich, allen zu danken, die sich von der Western-Bar aus in ihren Pick-ups auf die Suche nach dem Van gemacht hatten. Mindestens fünf weitere Wagen waren Richtung Süden gefahren, nur für den Fall, dass Claude unterwegs kehrtgemacht hätte. Wie der Barkeeper zu mir sagte: »Wir waren Ihnen auf den Fersen, kleine Lady!«
    Diese kleine Lady war dankbar. Und auch dankbar dafür, dass von all den Leuten, die gehört hatten, wie ich Claude auf das hinwies, was ihm bevorstand, nur der Barkeeper des Stompin’ Sally’s, der ihn erschossen hatte und deshalb auf die Polizei warten musste, die Zeit fand, mich zu fragen, was das zu bedeuten gehabt habe. Ich erklärte es so einfach und knapp wie möglich. »Er war kein Mensch, und ich wusste, dass er zehn Jahre oder länger in einem Gefängnis der Menschen hätte sitzen müssen. Das wäre ziemlich schlimm für ihn gewesen.« Das war alles, was ich zu sagen hatte.
    »Sie wissen, dass ich ihn erschießen musste, weil Sie das gesagt haben«, sagte der Mann ruhig.
    »Wäre ich bewaffnet gewesen, hätte ich es selbst getan«, war alles, was ich erwidern konnte. »Und Sie wissen, dass er Sie angegriffen und immer weitergemacht hätte, bis er gestoppt worden wäre.« In den Gedanken des Mannes las ich, dass er ein Kriegsveteran war, der früher schon getötet und gehofft hatte, dass er es nie wieder tun müsste. Das war noch eine weitere Sache, mit der ich würde leben müssen. Und er auch.

Kapitel 22
    Am nächsten Tag ging ich zur Arbeit. Ich hatte schon oft genug gefehlt, fand ich. Ich will nicht behaupten, dass es ein einfacher Tag für mich war, da ich Momente reiner Panik hatte. Einfach wäre es gewesen, zu Hause zu bleiben. Doch so erfuhr ich wenigstens, dass Xavier die Operation gut überstanden hatte und wieder gesund werden würde. Sam hinter dem Tresen zu sehen tat auch gut. Und sein Blick folgte mir, als würde auch er ständig an mich denken.
    Ich fuhr nach Hause, als es noch hell war, und war froh, als ich die Tür hinter mir abschließen konnte. Weniger froh war ich, dass auch Mr Cataliades und Diantha bereits da waren, doch ihre Anwesenheit machte mir schon nicht mehr so viel aus, als ich sah, dass sie Barry mitgebracht hatten. Er war in schlechtem Zustand, und es dauerte lange, bis ich die beiden davon überzeugt hatte, dass er nicht, so wie Dämonen,

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