Vampirsaga 02 - Honigblut
sich mit dem Kopf ins Kissen, bis sie bequem lag, und schloss die Augen.
Sie gab ein Bild des Friedens ab, dem er einfach nicht widerstehen konnte. Und wieder eine Regel über Bord, dachte er, als er neben ihr ins Bett glitt und sich an ihre bloße Kehrseite anschmiegte.
Als die Betäubung von Melanie abfiel, benötigte sie einige Sekunden, um sich in die Realität und die neue Situation zu finden. Für Sekunden gab sie sich der friedlichen Vorstellung hin, die sein schützender Körper ihr bot, dann kehrte die Erinnerung zurück. Er hat es schon wieder getan! Und du hast es zugelassen!
Doch sie wusste, dass sie sich nicht wehren konnte oder sich wirklich wehren wollte. Sie war nicht besser oder stärker als all die anderen Frauen vor ihr, war ihm auf sexuelle Weise ebenso verfallen und würde es wahrscheinlich auch immer bleiben.
Sie drehte sich aus der Umarmung des Vampirs und sah ihn an. Seine Gesichtszüge waren entspannt, ließen ihn im Schlaf jünger wirken – unschuldiger. Diesem jungen Mann wärst du nicht verfallen. Ihn hättest du geliebt!
Melanie drehte ihr Dilemma gedanklich hin und her und ärgerte sich. Einerseits wollte sie wissen, was ihn zu dem gemacht hatte, was er war. Ein zynischer Don Juan, der schöne Frauen hasste und sie auf gewisse Weise unterwerfen und unschädlich machen wollte, andererseits war sie wütend, weil sie ihm nichts bedeutete und nur eine weitere Frau war, die er verabscheuen konnte.
Xylos spürte, wie sich Melanie von seiner Seite und aus seinem Bett stahl. Er ließ es zu. Es war das Schwerste, was er je getan hatte. Er konnte spüren, wie Enttäuschung und Wut sein Innerstes lähmte, als sie sich Richtung Ausgang bewegte. Er hatte es gewusst! Von Anfang an. Und doch hatte er gehofft, dass sie anders war.
Er blieb ruhig, bis sie versuchte, die Türklinke möglichst leise nach unten zu drücken.
„Und da soll noch einmal jemand behaupten, ich sei paranoid, wenn ich behaupte, dass man schönen Frauen nie, unter gar keinen Umständen, vertrauen kann!“ Xylos Stimme glich einem gefährlichen Knurren und klang direkt hinter ihr, nur wenige Zentimeter von ihrem Ohr entfernt. Sie enthielt einen dermaßen höhnischen und herablassenden Unterton, dass Melanie wütend wurde.
„Fick dich!“, meinte sie und versuchte sich mit einem Sprung aus seiner Reichweite zu bringen.
Xylos erwischte die Vampirin, nutzte ihren Schwung und katapultierte sie aufs Bett zurück. Wütend schlug Melanie um sich und versuchte ihm zu entkommen, so dass Xylos gezwungen war, sein Gewicht zu nutzen, sie allein durch seine Schwere unter sich zu halten und zur Ruhe zu zwingen.
Er fing ihre Hände ein und drückte sie über ihrem Kopf zusammen.
„Ich habe dich gewarnt!“ Sein Blick und seine Stimme ließen ihren Mut sinken. Ihr Unterleib hingegen begann erwartungsvoll zu pochen.
Die Bänder, die er um ihre Gelenke schlang, waren strammer als zuvor, ließen sie deutlicher spüren, dass sie in seiner Gewalt war.
„Hör auf!“, protestierte sie. Jennifer Schreiner Honigblut
„Ruhe!“, befahl er und warnte: „Oder ich knebele dich!“
„Xylos, bitte. Ich will das nicht. Ich will dich nicht!“ Wieder versuchte Melanie unter ihm wegzukommen und wieder scheiterte sie.
„Keine Lügen, Weib!“ Er zurrte ihre Handgelenke am Bettgestell fest. “Ich kann dein Verlangen spüren.” Seine Zunge strich für einen Sekundenbruchteil über seine Lippen. „Ich kann es schmecken und sogar riechen.“
Melanie kämpfte um Fassung. Nicht nur, dass Wahrheit und Lüge für Vampire offensichtlich waren, wie sollte sie mit jemandem diskutieren, der fühlen konnte, was sie fühlte? Antwort: Gar nicht. „In Ordnung, ich begehre dich – immer noch. Macht dich das glücklich?“
Xylos grinste grimmig. „Ja!“ Er gönnte ihr nur ein Wort, aber es drang in ihren Verstand und flüsterte von Dingen und Versprechungen, die er nicht gesagt hatte. Flüsterte von dunklen Sinnlichkeiten, die sie ungewollt weiter erregten.
„Wenn ich dich nur durch Lust an mich binden kann, werde ich eben genau das tun!“
„Xylos …“
Er unterbrach sie, indem er ein weiteres Seidentuch unter dem Bett hervorzog, es ihr über und in den Mund zwängte, ihren Kopf anhob und es an ihrem Hinterkopf verknotete.
Sein Geduldsfaden war gerissen, sie hatte ihn betrogen, seinen schwachen, vertrauensvollen Moment ausgenutzt und wäre ohne Abschied oder Erklärung aus
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