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Vampirsohn

Titel: Vampirsohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war. Sie würde ihn nehmen, ganz egal wie er aussah. Allerdings, lieber Himmel … warum ?
    »Es tut mir leid, wenn ich hetze«, sagte er mit rauer Stimme. »Ich brauche nur einen Moment, um mich zu beruhigen.«
    Sie hörte ein Fauchen, als ihr Haar auf eine Seite geschoben wurde. Dann verspürte sie zwei scharfe, brennende Stiche an ihrem Hals, und der Schmerz wich einem süßen Rausch. Als sie den Rücken durchbog und keuchte, schlossen sich seine Arme um sie und drückten sie an seinen starken, männlichen Körper.
    Er stöhnte und begann zu saugen.
    Ihr Blut … er … trank ihr Blut. Und, oh Gott, es fühlte sich fantastisch an.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben fiel Claire in Ohnmacht.
     
    Als sie aufwachte, lag sie im Bett, zwischen den Laken, immer noch in den Morgenrock eingehüllt. Die undurchdringliche Dunkelheit entlockte ihr ein klägliches Wimmern, das sie nie von sich selbst erwartet hätte. Aber da war einfach nichts, was ihr Halt gab, keine Realität, an der sie sich festklammern konnte.
Sie fühlte sich, als ob sie in einem dichten, öligen Meer versank, während sich ihre Lunge allmählich mit Schwärze füllte.
    Die Furcht aktivierte die verschiedensten Schalter in ihrem Kopf, und ihr brach der Angstschweiß aus. Sie würde gleich durchdrehen …
    Neben ihr flammte eine Kerze auf. Sie erhellte den Nachttisch sowie ein Silbertablett und das Essen, das sich darauf befand. Einen Moment später wurde eine weitere Kerze auf der anderen Seite des großen Bettes entzündet. Und eine weitere, die in einem Halter hoch oben an den Regalen neben der Tür steckte. Und noch eine in einem Abteil, das wie ein Bad aussah. Und …
    Nach und nach entzündeten sich Dutzende von Kerzen wie von Geisterhand. Eigentlich hätte sie das erschrecken sollen, aber sie sehnte sich so verzweifelt danach, etwas zu sehen, dass es ihr verdammt egal war, wie das Licht zustande kam.
    Der Raum war viel größer, als sie erwartet hatte, und der Boden, die Wände und die Decke waren alle aus demselben grauen Stein erbaut. Das einzige größere Möbelstück – abgesehen vom Bett – war ein Schreibtisch von der Größe einer Festtafel. Auf der glatten, glänzenden Oberfläche befanden sich unzählige Bögen weißen Papiers und hohe Stapel von Büchern mit schwarzem Ledereinband. Ein Stuhl, der einem Thron glich, stand dahinter. Er war leicht zur Seite gedreht, als ob jemand darauf gesessen und sich dann schnell erhoben hätte.
    Wo war der Mann?
    Ihre Augen wanderten hinüber zur einzigen dunklen
Ecke. Und sie wusste, dass er dort war. Er beobachtete sie. Und wartete.
    Claire erinnerte sich an das Gefühl seiner Hände auf ihrem Rücken und führte eine Hand an den Hals. Sie spürte … nichts. Na ja, nicht ganz. Da waren zwei kaum spürbare kleine Beulen. Als ob der Biss schon vor mehreren Wochen stattgefunden hätte.
    »Was haben Sie mir angetan?«, fragte sie. Natürlich wusste Sie das ganz genau. Und, oh Gott … die Konsequenzen waren entsetzlich.
    »Vergeben Sie mir.« Seine schöne Stimme klang angespannt. »Ich bedauere zutiefst, was ich einer Unschuldigen wie Ihnen antun muss. Aber ich muss mich nähren, sonst sterbe ich. Ich habe keine andere Wahl. Es ist mir nicht gestattet, meine Unterkunft zu verlassen.«
    Claires Sehvermögen setzte kurz aus und kehrte dann schlagartig zurück, allerdings mit einer schachbrettartigen Überlagerung – der Art von Bildstörung, die man hat, kurz bevor man ohnmächtig wird. Heiliger Strohsack!
    Es dauerte einige Zeit, bis sie wieder klar denken konnte, und dann füllte sich das kognitive Vakuum mit schaurigen Visionen direkt aus Hollywood: untote, blasshäutige, böse … Vampire.
    Die Panik ließ sie so stark zittern, dass ihre Zähne klapperten. Sie kauerte sich zusammen, die Knie eng an die Brust gezogen. Als sie zu schaukeln begann, kam ihr spontan der Gedanke, dass sie noch nie in ihrem Leben solche Angst gehabt hatte.
    Dies war ein Alptraum. Ob sie nun träumte oder nicht, dies war ein absoluter Alptraum.

    »Bin ich jetzt infiziert?«, fragte sie.
    »Infiziert? … Sie meinen, ob ich Sie zu dem gemacht habe, was ich selbst bin? Nein. Keinesfalls. Nein.«
    Angetrieben vom Drang zu fliehen, schoss sie plötzlich vom Bett herunter und hielt geradewegs auf die Tür zu. Aber sie kam nicht weit. Der Raum drehte sich um sie, und sie stolperte über ihre eigenen Füße. Sie streckte die Hände aus, und es gelang ihr, sich an den Büchern abzufangen.
    Er fing sie ebenfalls auf, so schnell, als

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