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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Träume wahr, die oft genug von den Grufties geträumt wurden, die sich nach der Schwärze und auch nach der Welt der Toten sehnten.
    Hayer bückte sich.
    Der Sarg zog ihn auch weiterhin an. Er umfaßte mit beiden Händen den Deckel – und zerrte ihn hoch. Sein Gesicht verzog sich.
    Das Entsetzen ließ ihn einfrieren, denn in dem Sarg lag eine furchtbare Gestalt.
    Ein halbes Skelett, dessen Kopf noch mit grauen Hautfetzen bedeckt war, die sich besonders um den Bereich des Mundes herum konzentriert hatten und dort von einer dicken, klebrigen Flüssigkeit bedeckt waren.
    Blut…
    Der Deckel rutschte Tommy aus der Hand. Ein Zittern durchlief ihn, und er sah zu, wie sich die Gestalt plötzlich bewegte und den mit Staub und Spinnweben bedeckten rechten Knochenarm anhob.
    Tommy würgte. Er taumelte zur Seite. Dann schaute er zurück. Die Gestalt saß im Sarg und schnappte nach ihm, zum Glück ohne Erfolg.
    Tommy wollteweg.
    Er drehte sich auf der Stelle und lief weiter. Dabei hatte er den Eindruck, als würde der Boden unter seinen Füßen zittern, was nicht von ihm stammte, sondern aus dem Boden direkt hervorkam.
    Er lebte hier…
    Tommy wollte weg. Er keuchte, er schlug einen Bogen, bis er den Schatten des Hauses dicht vor sich sah. Stoppen konnte er nicht mehr und prallte vor die dunkle, schwarze Mauer, auf der ein feuchter Schleim lag, durch den seine Hände wischten.
    Es dauerte seine Zeit, bis er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Sein Blick glitt zurück zum Ort des Schreckens. Auf dem Friedhof hatte sich äußerlich nicht viel verändert. Trotzdem war er zu einem anderen Platz geworden, denn in ihm steckte plötzlich ein unheimliches Leben, das sich aus der Tiefe bemerkbar machte.
    Grollen und Knarren, leises Fauchen, als wären dort zahlreiche Tiere erwacht. Irgendwann würden sie ihn erwischen. Dicht an der Hauswand bewegte er sich weiter. Er sah die Fenster wie düstere, viereckige Totenlöcher, hinter die sich kein Lichtstrahl verirrt hatte. Dieses Haus war so unheimlich, daß es nur das Grauen zusammenhielt. Ein Ort des wahren Schreckens, in dem Alpträume Gestalt angenommen hatten und blutgierige Monstren auf frische Beute lauerten.
    Er fiel in eine Nische hinein, streckte die Arme vor und geriet an eine Tür, die nicht verschlossen war. Als er sie aufstieß, kratzte sie über den Boden und jaulte in den Angeln, als Tommy die Finsternis eines Flurs aufnahm. Lange blieb die Dunkelheit nicht. Weiter vor ihm entdeckte er einen hellen Fleck.
    Licht?
    Es gab ihm keine Hoffnung, nicht in dieser unheimlichen Welt. Da konnte das Licht einfach nichts Gutes bedeuten, aber er ging trotzdem darauf zu.
    Wie es im Innern dieses Hauses aussah, nahm er nicht wahr. Es war einfach vorhanden, er hatte auch keinen Blick dafür, und die Umrisse im Innern schienen sich auch ständig zu verändern. Das alles ging ihm durch den Kopf, als er sich ausschließlich auf das kalte und sehr fahle Licht konzentrierte. Es erinnerte ihn an den Schein des Mondes, nur schien er in dieser fremden Welt nicht.
    Das Licht sank zusammen. Es wurde jedoch nicht völlig dunkel, und Tommy war so dicht wie eben möglich an den schwachen Lichtschleier herangetreten.
    Eine Scheibe oder ein anderer durchsichtiger Gegenstand versperrten ihm den Weg.
    Er hob die Arme an, spreizte die Hände und preßte sie gegen das Glas der Scheibe. Dann brachte er seinen Kopf sehr dicht heran, denn er hatte etwas gesehen.
    Hinter der Scheibe hielt sich jemand auf. Versteckt in einem Raum und umflort von einem kalten Lichtschleier. Er sah zwei Personen. Sie wandten ihm ihre Rücken zu, trotzdem unterschied er den Mann und die Frau. Beide waren ungewöhnlich gekleidet. Sie trugen Umhänge und wirkten wie Mönche.
    Die Frau drehte sich zuerst um.
    Ihr Haar schimmerte heller, ohne hell zu sein. Rötliche Reflexe hatten sich zwischen den Strähnen gebildet. Die Haut war bleich, die Augen blickten düster.
    Es war eine schöne Frau, das sah Tommy wohl, doch ihr Lächeln war bissig und ohne eine Spur von Wärme.
    Sie starrte ihn nur an.
    Tommy wollte weg, allein, er schaffte es nicht. Der magische Bann dieser Person war stärker, er hielt ihn auf der Stelle, und er mußte auch mit ansehen, wie sich der sitzende Mann langsam auf seinem Stuhl drehte. Während dieser Bewegung spürte Tommy, daß er in diesem Fall vor einer neuen und vielleicht sogar entscheidenden Entdeckung stand, denn diese Person strahlte etwas aus, das er nicht beschreiben konnte, das ihm

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