Vamps and the City
Darcy eine Visitenkarte. Ruf mich an, hatte Corky von Hand auf die Rückseite geschrieben. Dazu ihre private Telefonnummer und mit roter Tinte zwei ineinander verschlungene Herzen.
„Wie süß", stieß Darcy hervor und war versucht, die Karte in zwei Hälften zu reißen. „Noch etwas? Ich habe zu arbeiten."
Die Empfangsdame wurde fast so rot wie die Strähnchen in ihrem Haar. „Könnten Sie, ähem, ihm das auch geben? Aber sagen Sie Corky nichts. Die würde mich umbringen." „Was ist das?" Darcy nahm den Zettel entgegen. „Das ist meine Telefonnummer." Die Dame vom Empfang stürzte fluchtartig aus dem Zimmer.
Darcy warf Karte und Zettel in ihre Handtasche. Heute war Adams Glückstag. Sein Fanclub wuchs mit jeder Minute.
Und das nur, weil er wusste, wie man eine Frau in Rekordzeit aus dem Büstenhalter schälte.
Sie holte tief Luft und versuchte ihre Gefühle zu verdrängen. Schreien konnte sie später noch. Momentan musste sie arbeiten. Fünf Minuten später ging die Tür wieder auf. Na also, wenn man vom Teufel sprach.
„Guten Abend." Don Orlando tänzelte in den Schneideraum. Er trug eine schwarze Lederhose, die tief auf den Hüften saß, und ein Cape aus schwarzer Seide, das ohne ein Hemd darunter etwas merkwürdig aussah. Breitbeinig stellte er sich mit seinen schwarzen Lederstiefeln in den Raum. Sein Haar glänzte schwarz, Darcy ging davon aus, dass es gefärbt sein musste. War etwa auch sein Brusthaar gefärbt? Was an Don Orlando war echt, was Fiktion? Nicht einmal seinen richtigen Namen schien jemand zu kennen.
Verführerisch ließ er den Blick seiner dunklen Augen über sie gleiten und lächelte langsam. „Sie wissen natürlich, wer ich bin."
Entweder ein stinkender Betrüger oder ein eingebildetes Schwein, meinte jedenfalls Corky. „Ja, durchaus." „Ich möchte gern den Namen der sexy Frau im Pool wissen." Darcy unterdrückte einen Stoßseufzer. „Ich kann ihren Namen nicht preisgeben." Er grinste. „Sagen Sie ihr nur, Don Orlando de Corazön, der größte Liebhaber der Vampirwelt, möchte um sie freien. Das wird sie überzeugen." „Gut." Nur über meine Leiche, was der Wahrheit bedauerlicherweise allzu nahe kommt. Darcy stand auf und ging zur Tür. „Ich habe eine Menge Arbeit. Wenn Sie also mit Ihren schicken Stiefelchen einen Abgang machen könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden."
Mit einem Schwung seines Capes entfernte er sich. Darcy machte die Tür hinter ihm zu und schloss sie ab.
Austin stand vor Morgengrauen auf und ging ins Büro. Es war Samstag, daher hielt sich Sean nicht dort auf, wofür Austin dankbar war. Er wollte keine Fragen beantworten. Er lieh sich einen weißen Observierungswagen vom Heimatschutz und besuchte eine ortsansässige Kabelgesellschaft, von der er sich mit seiner Marke einen Rechnungsblock und eine Arbeitskluft mit dem entsprechenden Firmenlogo beschaffte. Dann fuhr er zu DVN, wo er um acht Uhr morgens eintraf.
„Wir haben um vier Uhr heute Morgen eine Beschwerde von Sylvester Bacchus erhalten", erklärte er dem Wachmann, einem Sterblichen. „Die Internetverbindung ist immer wieder mal zusammengebrochen." „Wirklich?" Der Wachmann nahm den Rechnungsblock und studierte misstrauisch das Formular. „Davon hat mir niemand etwas gesagt." „Vermutlich hat man vergessen, Sie zu informieren." Du wirst mir glauben. Austin projizierte seine Gedanken direkt in den Kopf des Wachmanns.
Der Wachmann gab ihm den Rechnungsblock zurück. »Kommen Sie rein."
„Danke. Es dauert bestimmt nicht lange." Austin ging mit seinem Werkzeugkasten zu den Büros. Sylvester Bacchus' Büro war leicht zu finden, da ein enorm großes Namensschild aus Messing die Tür zierte. Austin schloss die Tür und machte sich an die Arbeit. Die Computer von DVN waren Dinosaurier, daher musste er alles auf CD runterladen. Als er fertig war, vergewisserte er sich, dass alles so aussah wie zuvor.
Als er durch die Halle ging, winkte er dem Wachmann zu. „Alles erledigt."
In seinem Apartment etikettierte Austin die CDs und übertrug sämtliche Daten auf seinen Laptop. Jetzt besaß er alle Informationen über DVN, die er brauchte und musste sie nur noch per E-Mail an Sean senden. Doch wenn er diese Informationen verschickte, würde Darcy, wie alle anderen Vampire auch, in das Visier der CIA geraten.
Er klappte den Laptop zu und betrachtete das Sammelsurium auf seinem Schreibtisch. Videos von Darcy, CDs von DVN und die verdammte Liste mit der Überschrift Vampire müssen sterben. Er
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