Vamps and the City
kennen ihn natürlich, da sie für unsere Sicherheit zuständig sind." Shanna zeigte auf die Couch aus blauem Samt. „Bitte setz dich."
Darcy ging um den kleinen Tisch herum und setzte sich neben Shanna. „Was ist los? Stiften die Malcontents wieder Unruhe?" „Nicht mehr so sehr, seit Petrovsky tot ist. Ich fürchte, für unsere jüngsten Probleme ist mehr mein Vater verantwortlich."
Darcy sah kurz zu Connor, der immer noch mit vor breiter Brust verschränkten Armen dastand. „Ich habe in der Nacht der Hochzeit ein wenig über deinen Vater gehört."
Shanna seufzte. „Wenigstens konnte die Hochzeit stattfinden. Möchtest du etwas trinken?" „Nein, danke."
„Ich muss in Romans Stadtwohnung, die Akte holen", verkündete Connor leise. „Ich bin gleich wieder da." Er verschwand.
Darcy atmete leichter, als er fort war.
Shanna lächelte. „Ich hab deine Sendung gesehen. Erstklassige Arbeit." „Danke." „Ich weiß, der Ex-Harem hasst mich vermutlich, aber ich wünsche ihnen dennoch alles Gute." Shannas Lächeln wurde noch breiter. „Ich wünsche ihnen nur möglichst weit von meinem Mann entfernt alles Gute."
„Verstehe." Darcy fragte sich, was um alles in der Welt so dringend sein konnte, dass sie hier sein musste. „Falls es dir hilft, kann ich dir versichern, dass keine der Haremsdamen jemals romantische Gefühle für Roman hegte. Es war einfach eine Frage der Bequemlichkeit."
„Danke. Das ist gut zu wissen." Shanna trank aus ihrem Glas, während ein peinliches Schweigen folgte. „Warum bin ich hier?", fragte Darcy schließlich. Shanna rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum. „Ich finde, wir sollten warten, bis Connor wieder da ist."
Darcy seufzte, in Connors Anwesenheit wollte sie sich wirklich nicht mit Shanna unterhalten. Sie konnte sich kaum konzentrieren, weil sie immerzu daran denken musste, was er ihr vor vier Jahren angetan hatte. „Macht es dir denn gar nichts aus, dass du von Vampiren umgeben bist?", platzte Darcy schließlich heraus. „Ich meine, hast du keine Angst vor uns oder ... empfindest du keinen Abscheu?"
Shanna lächelte. „Zuerst bin ich fast ausgeflippt, aber als ich Roman und seine Freunde dann näher kennenlernte, wurde mir klar, dass sie mir niemals etwas antun würden." „Aber Roman - ich meine -" Darcy war neugierig, wie eine Beziehung zwischen einem Vampir und einer Sterblichen funktionieren konnte. Wenn Adam vielleicht irgendwie akzeptieren würde, dass sie ein Vampir war ... „Du fragst dich, wie ich einen Vampir heiraten konnte?"
Darcy nickte.
„Ich hatte mich schon in Roman verliebt, bevor ich die Wahrheit herausfand." Tränen traten Shanna in die Augen. „Und er liebt mich so sehr. Er ist bereit, alles zu tun, damit ich das normale Leben führen kann, das ich mir wünsche. Er versucht sogar, für mich zum Sterblichen zu werden."
„Was?" Darcy fuhr hoch. Sie grub die Finger in das Sofakissen. „Ist denn so etwas möglich?" Oh, bitte, sag, dass es so ist! „Roman hält es für möglich. Dennoch sind die ersten Experimente fehlgeschlagen."
Darcy sank das Herz in die Magengrube. Sie sank auf die Couch zurück. „Oh." Shanna verzog das Gesicht. „Mir hätte klar sein müssen - bitte entschuldige."
Darcy schüttelte den Kopf. Ihr Hals war so zugeschnürt, dass sie nichts mehr sagen konnte.
„Tut mir leid." Shanna beugte sich zu Darcy und berührte sie am Knie. „Connor hat mir erzählt, wie unglücklich du bist." Darcy schluckte. „Der muss es ja wissen." „Ich weiß." Shanna sah sie traurig an. „Aber ich kenne Connor sehr gut. Er würde niemals wissentlich jemandem schaden. Er ist ein guter Mann."
Darcy knirschte mit den Zähnen. „Das habe ich schon oft gehört." Und doch war sie hier und gegen ihren Willen zur Vampirin gemacht worden. Er hatte sie nicht um Erlaubnis gebeten. Er war einfach davon ausgegangen, dass sie die Ewigkeit gern als blutsaugende Kreatur verbringen würde. Ganz gleich um welchen Preis. Sie kniff die Augen zu.
Der Preis war zu hoch gewesen, verdammt. Sie hatte alles verloren. Familie, Freunde, Karriere. Und sie verlor immer noch. Sie würde Adam verlieren, wenn er die Wahrheit erfuhr. Aber wenn sie wieder eine Sterbliche werden konnte ... „Erzähl mir von dem Experiment."
Shanna seufzte. „Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Umkehr des Vorgangs, der eine Person in einen Vampir verwandelt. Während der Verwandlung wird einem Sterblichen alles Blut ausgesaugt. Roman glaubt, dass der angreifende Vampir eine
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