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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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Atmosphäre. Die Gebäude waren uralt, selbst für italienische Verhältnisse. Der Großteil des anderthalb Quadratkilometer großen Vatikans hatte sich seit Jahrzehnten nicht verändert, manches seit Jahrhunderten nicht.
    »Van Helsing!«, rief da eine Stimme, und als er den Kopf drehte, sah er Carl auf sich zukommen, von seiner hellbraunen Mönchskutte umflattert. Carls blonde Haare waren zerzaust wie immer und standen an den Seiten nach oben. Stets bedeckten Bartstoppeln sein Gesicht. Natürlich, der Ordensbruder war schließlich nicht nur ein religiöser Mann, sondern auch ... ein was? Ein Wissenschaftler? Erfinder? Gelehrter? Er war all das in einem. Kein Wunder also, dass er seiner äußeren Erscheinung nicht viel Beachtung schenkte.
    »Noch immer unversehrt?«, fragte Carl. Er versuchte beiläufig zu klingen, aber Van Helsing hörte die Besorgnis in seiner Stimme.
    »Es ist noch früh.«
    »Ihre Ausrüstung?«
    »Wir brauchen einigen Ersatz«, erwiderte Van Helsing. Er musste Carl nicht ansehen, um zu wissen, dass der Mann ihn missbilligend musterte.
    »Haben Sie überhaupt irgendetwas wieder mitgebracht?«
    Van Helsing funkelte ihn nur böse an, statt zu antworten.
    »Ich baue diese Dinge, um Ihnen bei Ihren Aufträgen zu helfen«, beklagte sich der Ordensbruder. »Wenn Sie vielleicht etwas behutsamer mit ihnen umgehen würden ...«
    »Ich fürchte, dass nicht ich, sondern die Aufträge Ihre Spielzeuge ein wenig mitnehmen könnten.« Carl war zwar nicht direkt ein Freund, aber Van Helsing war ihm näher gekommen als irgendeinem Menschen sonst in den letzten sieben Jahren. Außerdem pflegten die beiden Männer eine berufliche Beziehung, die Van Helsing sehr schätzte. Carl versorgte ihn mit den Werkzeugen, die er für seine Arbeit brauchte.
    Der Ordensbruder zuckte die Schultern. »Schon gut, ich habe ohnehin einige Verbesserungen vorgenommen. Ich werde sie Ihnen zeigen ...«
    Van Helsing machte eine abwehrende Handbewegung. »Später.«
    Carl nickte nur und sagte: »Der Kardinal möchte Sie in seinem Büro sehen.«
    »Das wird auch bis später warten können.« Er sehnte sich nach einer Dusche und dem ersten Schlaf seit Tagen.
    »Der Kardinal möchte Sie jetzt sehen.«
    Van Helsing fluchte innerlich, sagte aber nichts. Kurze Zeit später näherten die beiden sich dem Vatikanpalast – eine Ansammlung miteinander verbundener Gebäude aus einer Vielzahl von Epochen in der langen Geschichte des Vatikans. Der Palast verfügte über mehr als tausend Räume, zu denen auch die Residenz des Papstes und die Büros eines Großteils der Kirchenhierarchie gehörten. Außerdem war er Sitz der Vatikanbibliothek, zahlreicher Museen, Archive und anderer Einrichtungen, deren Zweck nur erahnt werden konnte.
    Carl brachte Van Helsing bis zur Tür und ließ ihn dann allein. Obwohl es noch immer früh war, eilten überall Menschen hin und her. Alle wichen seinem Blick aus, als er durch den marmor-gefliesten Korridor schritt. Zweifellos fürchteten sie ihn – schon allein sein Name löste Schrecken im ganzen Land aus –, aber vielleicht lag es noch an etwas anderem. Vielleicht wollten sie einfach nicht mit dem Mann in Verbindung gebracht werden, der den Müll sammelte – vor allem ihren Müll.
    Der Palast war ein Labyrinth, in dem man sich leicht verirren konnte, aber Van Helsing kannte den Weg und stand bald vor den Räumen des Kardinals. Dort wurde er empfangen und auf dem Rest des Weges begleitet. Nachdem er angekündigt worden war, führte man ihn in Kardinal Jinettes inneres Büro.
    Seine Eminenz trug natürlich sein rotes Seidengewand, und Van Helsing dämmerte, dass er den Mann noch nie in einer anderen Aufmachung gesehen hatte. Obwohl er mindestens fünfzig sein musste, war das schüttere Haar des Kardinals noch immer braun und nur von wenigen grauen Strähnen durchwirkt. Im Moment ruhte sein durchdringender Blick unverwandt auf Van Helsing. »Ihr Auftrag ist abgeschlossen?«
    Van Helsings einzige Antwort bestand aus einer hochgezogenen Augenbraue.
    »Natürlich. Sie enttäuschen uns sehen.« Der Tadel in Jinettes Stimme war unüberhörbar.
    Van Helsing schluckte den Köder nicht. »Es tut gut, geschätzt zu werden«, sagte er. »Nun, wenn das alles ist, dann ...«
    »Wir haben einen weiteren Auftrag für Sie.«
    »Davon können Sie mir morgen berichten.« Van Helsing wandte sich zum Gehen.
    »Sie brechen sofort auf.«
    Er drehte sich wieder zu dem Kardinal um und wartete mit steinerner Miene.
    »Es ist ein äußerst

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