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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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Ranke zum Halt kam.
    Unten, in der Deckung der Büsche, spürte Velkans geliebte Schwester Anna, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich, als sie einen Blick in die Augen ihres Bruders erhaschte. Genau wie sie befürchtet hatte, war während der wichtigsten Arbeit ihrer Familie etwas auf schreckliche Weise schief gegangen. Obwohl Velkan stets die größten Risiken einging und noch nie versagt hatte, gab es auf der Jagd immer wieder Komplikationen und zu viele Gelegenheiten, Fehler zu machen.
    Jetzt war Velkan nur noch Zentimeter vom sicheren Tod entfernt.
    Die Welt um sie herum schien zu schrumpfen. Einen Moment lang gab es nur sie, ihren Bruder und die Kreatur. Da waren außerdem Geräusche: Rascheln, eine Art Knarren. Dann schrie einer der Männer in Panik: »Sie hat sich verfangen! Sie hat sich verfangen!« Aber all diese Ablenkungen wurden von einer überwältigenden Sorge aus ihren Gedanken verdrängt: Ihr Bruder war in Gefahr.
    Instinktiv langte sie nach ihrem Schwert und zog es. Hände griffen nach ihr. »Nein! Anna! Er wird Sie töten!«
    Sie riss sich los und erklärte: »Das ist mein Bruder dort draußen!« Sie spähte zur Lichtung und sah, wie das Untier Velkan anknurrte. Sie hatten es überrascht, und das hatte es etwas vorsichtiger werden lassen. Aber sie hatten es auch wütend gemacht – und dadurch wurde es umso gefährlicher.
    Anna stürzte aus den Büschen und hielt ihr Schwert vor sich. Sofort richtete die Bestie ihren Blick auf sie, ebenso ihr Bruder. »Anna! Nicht!«, brüllte Velkan, doch sie ignorierte ihn – schon zu viele Menschen, die ihr nahe standen, hatte Anna sterben sehen, und sie würde nicht zulassen, dass Velkan als Nächstes an die Reihe kam. Sie waren ja nur noch zu zweit, seit ihr Vater verschwunden war. Ihr eigener Tod war ihr schon vor Jahren unausweichlich erschienen. Sie würde tun, was sie konnte, solange sie lebte, aber am Ende würde wohl Velkan der Letzte aus der Valerious-Familie sein.
    Sie legte die Strecke zwischen ihnen im Laufschritt zurück und hob die Klinge höher. Sie war froh, Irritation im Gesicht der Kreatur auszumachen. Anscheinend konnte diese nicht entscheiden, ob sie sich ihr stellen oder ihren Angriff auf Velkan fortsetzen sollte. Einen Moment später sprang sie vom Pfahl in Annas Richtung.
    Anna wappnete sich und riss die Klinge hoch, bereit zum Zuschlagen. Sie mochte vielleicht nicht in der Lage sein, die Kreatur zu besiegen, aber sie würde bis zum Ende kämpfen ... und womöglich konnte sie sie genug schwächen, um Velkan einen Vorteil zu verschaffen.
    Sie hörte das Brüllen des Werwolfs, als er durch die Luft flog. Er landete nur ein paar Schritte von ihr entfernt auf dem Boden ... und fiel weiter, in die getarnte Grube, die selbst Anna in der Hitze des Gefechts vergessen hatte.
    Anna schickte ein stilles Dankgebet zum Himmel und hörte das Geräusch einer Axt, die das Seil traf. Ein großer Eisenkäfig schoss vor ihr und unter ihr aus dem Boden.
    Sie sprang zurück, drehte sich in der Luft und verfolgte, wie der Käfig höher gehievt wurde. Velkan, der noch immer an der Ranke hing, zog seinen silbernen Revolver, als der Deckel des Käfigs zuklappte und den Werwolf einsperrte – zumindest vorläufig.
    Velkan schoss nicht einmal aus fünfzig Metern Entfernung daneben, und jetzt trennte ihn viel weniger von dem Monster. Doch gerade als er auf den Käfig anlegte, prallte dieser auf seinem Weg hinauf in das Geäst gegen ihn. Der Revolver flog ihm aus der Hand, und Velkan landete auf dem Deckel des Käfigs, eine Situation, der Anna vorher selbst nur knapp entgangen war. Sofort schossen ihr Bruder und die Falle hinauf zu den Wipfeln der riesigen Bäume.
    Hoch über dem Boden kam er abrupt zum Halt. Velkan sprang und landete auf einem nahen Ast – und war erst einmal in Sicherheit. Anna war jedoch alles andere als erleichtert. Zwei Dinge waren auf der Jagd bereits schief gegangen; es grenzte schon an ein Wunder, dass sie den ersten Fehler überlebt hatten, und es schien unmöglich, dass ihnen der Werwolf die Chance geben würde, den zweiten zu überleben.
    Wütend warf sich die Kreatur im Innern des Käfigs hin und her, sodass dieser ins Schaukeln geriet.
    Das Eisen war stark, aber es würde nicht ewig halten. Wie auf ein Stichwort zerriss eines der Seile, die den Käfig hielten. Dann ein weiteres.
    »Meine Waffe! Meine Waffe!«, schrie Velkan. Die Besorgnis in seiner Stimme ängstigte Anna mehr als alles, was zuvor passiert war. Verzweifelt sah sie zu den

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