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Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Titel: Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney (Alfred Bekker) Gardner
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hoch auf.
    Allan Brennan war im nächsten Moment ebenso verschwunden, wie sein dämonischer Gegner...
    Ich dache mit Schaudern an die Begabung, über die Rovenna verfügte. Irgend etwas mußte geschehen. Und zwar sehr schnell.
    "Vorsicht!" rief Jim Field unterdessen und deutete in eine Ecke des Raums.
    Ein knurrender Laut kam aus dieser Ecke. Auf einem der Gemälde bewegte sich ein mit Hornplatten besetzter, reptilienhafter Kopf. Krallenhände bewegten sich, ragten aus der Gemäldeoberfläche heraus...
    "Wir müssen hier weg!" meinte Tom.
    Tierhafte, brüllende Laute drangen jetzt von überall her.
    Die Dämonen in Öl erwachten zum Leben. Genau so, wie ich es bereits einmal erlebt hatte in der Galerie.
    Aber ich war mir nicht sicher, ob ich es auch diesmal schaffen würde, mit Hilfe meiner übersinnlichen Kräfte, den Bann aufrechtzuerhalten, der sie in der Erstarrung gehalten hatte...
    Das Erlebnis in der Galerie Sounders & McInnerty hatte mich einen Großteil meiner Kraft gekostet und mich an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.
    Jim war bereits in Richtung Tür gegangen, und ich war ebenfalls einen Schritt zurückgewichen.
    Aber Rovenna machte keinerlei Anstalten, uns zu folgen.
    "Kommen Sie hier raus!" rief Tom an Rovenna Brennan gewandt.
    Doch die wirkte jetzt wie in Trance. Sie schrie laut auf.
    Tom packte sie bei den Schultern, um sie vor den sich nähernden Kreaturen in Sicherheit zu bringen.
    Wieder loderten die Kerzen unnatürlich auf. Die leere Leinwand, an der Allan Brennan zuletzt gearbeitet hatte, fing urplötzlich Feuer.

    Dann glühte plötzlich der dunkle, aus einem samtartigen Material bestehende Wandbehang auf.
    "Hören Sie auf, Rovenna!" rief Tom. Denn zweifellos waren ihre mentalen Kräfte es, die diesen Brand verursacht hatten. Überall loderten die Flammen jetzt wie aus dem nichts heraus. Der Tisch entzündete sich, mehrere der Gemälde fingen Feuer und es wurde heiß.
    So heiß, wie im Vorhof der Hölle...
    Rovenna schrie noch immer wie von Sinnen.
    Ihre Augen waren weit aufgerissen.
    Sie wirkte wie unter Schock.
    Tom schob sie vor sich her in Richtung des Ausgangs. Dann kümmerte sich Jim um sie. Er faßte sie am Oberarm. Sie wirkte wie eine willenlose Puppe.
    Widerstandslos ließ sie sich von ihm aus dem Atelier führen.
    "Komm, Patti!" hörte ich Tom wie aus weiter Ferne rufen.
    Einige der Schreckenskreaturen näherten sich. Sie bewegten sich langsam, fast wie in Zeitlupe. Ein großes, affenartiges Wesen mit gewaltigen Reißzähnen und zwei Paar Armen wandt sich, als sein Fell ebenfalls Feuer fing.
    Auf dem Boden lag neben der Farbpalette und mehreren Pinseln auch das Buch mit den goldenen Lettern.
    Das LIBRUM HEXAVIRATUM.
    Vielleicht hatte der Künstler es während seines Kampfes mit dem Dämon vom Tisch gerissen.
    Ich bückte mich und nahm es an mich.
    Ein eigenartiges Gefühl der Kraft durchflutete mich, lief meinen Arm hinauf und verbreitete sich von dort über meinen gesamten Körper.
    Erinnerungen stiegen in mir auf und wurden so mächtig, daß ich mich kaum gegen sie wehren konnte. Erinnerungen an jenen Moment, als ich das LIBRM HEXAVIRATUM zum ersten Mal in den Händen gehalten hatte.
    "Patti!" rief Tom. Er zog mich mit sich.
    Eine der Kreaturen hatte mich erreicht. Es handelte sich um ein Wesen, daß aussah, wie ein knorriger Baumstumpf, aus dem wurzelartige Tentakel herauswuchsen. Einer dieser Tentakel umfaßte mein Fußgelenk. Ich stolperte und schlug hin. Tom ergriff einen Stuhl, trat dem Wesen entgegen und hieb darauf ein. Einen Augenblick später fing die Kreatur Feuer. Ein brüllender Laut war zu hören. Tom packte mich. Die Umklammerung des Tentakelarms löste sich und wir taumelten vorwärts.
    Beißender Qualm stieg uns in die Nase.
    Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen.
    Endlich erreichten wir den Salon und trafen Jim wieder.
    "Wo ist Rovenna?" schrie ich, als ich wieder einigermaßen Luft bekam und wir ein paar Meter hinter uns gebracht hatten.
    Jim hustete und rang nach Luft.
    "Ich weiß es nicht!" stieß er hervor. "Sie ist plötzlich wie von Sinnen davongerannt..."
    Die Polsterung mehrerer antiker Sessel hatte sich entzündet. Flammen fraßen sich auch an mehreren Stellen die Wände empor und hatten hier und da bereits die Bilderrahmen erreicht. Die dämonischen Wesen, die Allan Brennan auf die Leinwände gebannt hatte, waren zum Teil aus ihrer Erstarrung erwacht. Brüllend und wie in Zeitlupe bewegten sie sich, rissen die Mäuler auf und reckten uns ihre

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