Vater Mond und seine Kinder (German Edition)
hat!“ Listig setzte noch hinzu: „Wir rufen Klopfer und seine Frau Karla herbei, die unseren Freunden für die nächste Vollmondnacht die Einladung zum Tanzen und Feiern überbringen sollen. Das geht am schnellsten.“
Winzig öffnete das Fenster, pfiff dreimal kräftig auf seinen Fingern und schon kam Meister Lampe angehoppelt. Er hatte natürlich vor der Tür gehockt und darauf gewartet, dass sie ihn herein ließen. Seine Ohren standen steil nach oben, er konnte seine Neugierde kaum noch bezähmen. Und schon legte er los: „Was habt ihr erlebt, wie kommt Robin wieder nach Hause, und, und….“ „Ganz ruhig“, erwiderte Winzig. „Zuerst brauchen wir deine Hilfe und bitten dich und deine Frau, all unsere Freunde zur baldigen Vollmondnacht einzuladen. Bei einem geselligen Beisammensein und einem köstlichen Essen werdet ihr alles erfahren.“
„Mist“, murmelte Klopfer, musste sich aber mit dieser Auskunft begnügen. Mit seiner Karla hoppelte er von einer Höhle zur anderen, von Baum zu Baum und zum Schluss besuchten sie die Elfen.
Während Klopfer und Karla die Einladungen überbrachten, wurde im Zwergenreich emsig gekocht, gebraten und gebacken. Den Bewohnern des Waldes lief das Wasser im Mund zusammen über den köstlichen Bratenduft, der aus der Zwergenküche strömte. Auf dem Küchenherd brutzelte und köchelte es. Winzig standen die Schweißperlen auf der Stirn. In einigen Stunden musste alles fix und fertig sein.
Robin schleppte Tische und Stühle auf die Lichtung, Getränke wurden herbei gekarrt und Kerzenleuchter aufgestellt. Frische Blüten dienten als Tischdecken und kostbares Porzellan vollendete den Glanz. Goldor ging still und heimlich zum Schmucktresor, entnahm ihm kleine Goldbroschen, die aussahen wie fedrig zarte Blätter eines Ahornbaumes, packte sie in Samtbeutelchen und legte eines unter jeden Teller. Von fernher hörte er ganz leise die Turmuhr schlagen – Mitternacht. Im selben Moment traten die Zwerge und Robin auf die Lichtung, dampfende Schüsseln vor sich hertragend.
Erwartungsvoll standen die Gäste bereits um den festlich geschmückten Tisch herum und konnten es kaum abwarten, den Erlebnisbericht der abenteuerlichen Reise zu hören.
Goldor klopfte an sein Glas und rief „Liebe Freunde, herzlich Willkommen zu unserem heutigen Fest und tausend Dank für eure Hilfe, ohne die wir es nicht geschafft hätten. Lasst es euch gut schmecken. Im Anschluss an diese Feier werden wir dann unsere Abenteuer schildern.“ Beifall klang auf und alle machten sich hurtig über die köstlichen Speisen her. Es herrschte eine ausgelassene Feierstimmung und fröhliches Gelächter klang über die Lichtung.
Glückliche Heimkehr von Robin
In den vergangenen Tagen hatte Vater Mond stark an Gewicht verloren. Die Sorge um Robin ließ ihn nicht richtig schlafen. Jonas, Leo, Jake, Alois und Toni versuchten zwar alles, um ihn aufzumuntern, es war vergeblich. „Wenn ich doch nur besser aufgepasst und nicht dem wundervollen Sommerfest so lange zugeschaut hätte“, murmelte Vater Mond gebetsmühlenartig immer wieder vor sich hin. Er war untröstlich. Vom vielen Nachdenken war sein Rücken ganz krumm geworden und die Menschen sahen ihn nur noch als schmale Sichel. Eines Abends klopfte sein Freund, der Abendstern, an die Tür und trat ein. „Hör mal, du alter Brummbär“, polterte er, „bald ist es Zeit, dass du dich wieder auf deine Pflichten besinnst. Hör auf, Trübsal zu blasen. Die Vollmondnacht rückt näher und dann kannst du Robin nach Hause holen. Robin hat dir und seinen Brüdern viel Aufregendes zu berichten. „So, was war denn los? Viel kann ja nicht geschehen sein, sonst hätte ich es gesehen.“ „Er war“ schmunzelte der Abendstern, „mit den Zwergen im Land der weisen Eule Eulalia.“ Verdutzt blickte ihn Mondvater an. „Wie bitte, was sagst du da? „Woher weißt du das alles?“ Im gleichen Moment brüllte er „Leo, Jonas, Jake, Alois, Toni her zu mir. Auf die Himmelsleiter, putzen und polieren, Silberstaub auf mein Antlitz streuen, die Sternenkinder sollen heute mit einer größeren Laterne am Himmel leuchten. Voran, marsch, marsch.“ Die Mondkinder flitzten los, froh darüber, dass Vater Mond wieder herum tobte.
„Danke dir, alter Freund“, flüsterte Vater Mond dem Abendstern zu. „Das werde ich dir nie vergessen. Du hast mich gerettet, wer weiß, was sonst noch alles passiert wäre.“
„Wann besuchst du einmal wieder unsere gute alte Erde?“ fragte der
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