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Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Vater Mond und seine Kinder (German Edition)

Titel: Vater Mond und seine Kinder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Sassen
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zurückfliegen.
    Robin hockte unglücklich in einer Ecke, seine Lippen zitterten und er weinte bitterliche Tränen. Er schluchzte und schluchzte. Er konnte gar nicht aufhören. „Was ist mit dir?“ fragte ihn Winzig. Unter Schluchzern stieß er hervor „ich vermassele euch alles, ihr hättet mich besser nicht mitgenommen, ich bringe euch nur in Gefahr. Erst falle ich ins Wasser und nun muss ich auch noch niesen.“ Winzig gesellte sich zu ihm, legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter, wobei er flüsterte „sei nicht traurig, das hätte jedem von uns passieren können, es ist ja nichts passiert und nun komm, wir wollen wieder nach draußen gehen.“ Ein wenig später robbten sie aus der Höhle, legten sich bäuchlings auf den Boden und hoben ihre Nasenspitzen gerade so eben über den Rand des Felsens.
    „Jetzt geht’s los“, flüsterte Trubador. Der uralte Zauberer, mit seinem schneeweißen Rauschebart und wehenden Haaren trat in den Steinkreis. Sein knöchellanger Umhang wehte bei jeder Bewegung hin und her. Dünne, knochige Finger umschlossen den Zauberstab und stießen ihn mit einer ungestümen Bewegung in den dunklen Nachthimmel. Mit geschlossenen Augen murmelte er rätselhafte Orakelsprüche vor sich hin, summte zwischendurch ein Lied, mal leiser und dann wieder lauter, und verbeugte sich dabei in alle vier Himmelsrichtungen. Feierlich wiederholten die anderen Zauberer die Worte ihres Oberzauberers, wobei sie dreimal die Feuerstelle umrundeten. Erneut hob der alte Zauberer seinen Stab. Seine Hände zeigten in Richtung Mond. Mit unheimlich klingender Stimme beschwor er den mächtigsten Sturm herauf, den die kleinen Knirpse je erlebt hatten. Sekunden später veränderte sich das Wetter. Wildes Brausen erfüllte die Luft. Blitze zuckten kreuz und quer über den Himmel. Donnerschläge ließen den Berg erzittern und heftige Sturmböen fegten durch den Wald. Die Baumwipfel bogen sich fast bis zur Erde. „Hilfe“, jammerte Robin, „wo sind wir nur hingeraten, gleich fliegen wir weg.“ Nach wenigen Minuten senkte der Zauberer die Hand, machte mit dem Zauberstab eine gebieterische Geste und das Tosen des Sturmes verebbte innerhalb von Sekunden. Als die Stimme des Zauberers verhallt war, legte sich auch der kleine Windhauch, der noch über die Lichtung blies. Ganz allmählich hellte sich der Himmel auf. Bevor die Zauberer und ihr Gefolge den Rückweg antraten, erlösten sie die Tiere aus ihrer Erstarrung. Die Zaubernacht war zu Ende. Die Geräusche wurden leiser und undeutlicher. Das Feuer fiel zu rot glühender Asche zusammen und verlosch. Erleichtert atmeten die Sieben auf, vertraten sich ein wenig die Füße und krabbelten zurück in ihr Versteck. So etwas hatten sie noch nie erlebt.
    Gegen Morgen, als die letzten Sterne verblassten, fragte Goldor: „Wo bleibt nur Eulalia, es wird hoffentlich nichts passiert sein?“ „Keine Sorge“, beruhigte ihn Mutig, „Eulalia ist im Morgengrauen ziemlich zerzaust zurückgekehrt und sofort in ihre Höhle geflüchtet. Sie wird sich melden, sobald sie sich erholt hat. Wir sollten uns auch ein wenig ausruhen, denn heute Nacht steht uns der Rückweg bevor.“ Schweigend machten sie sich daran, ihr Hab und Gut zusammenzupacken, um gleich nach Eulalias Bericht den Berg zu verlassen.
    Für die sechs Wichte und für Robin setzte ein zermürbendes Warten ein. Die nächsten Stunden vergingen quälend langsam. Kurz nach Mitternacht öffnete sich über ihren Köpfen quietschend die Baumhaustür. Eulalia, noch etwas strubbelig und verschlafen, krächzte mit heiserer Stimme: „Kommt herauf, ich habe etwas gefunden.“ Voller Erwartung stiegen sie über eine Strickleiter aus geflochtenen Lianen hinauf in die Eulenburg. Eng quetschten sie sich in eine Ecke, denn für soviel Personen war die Behausung von Eulalia nicht eingerichtet.
    „Wie gut, dass du unversehrt zurückgekehrt bist“ sagte Goldor und fragte gleich weiter „hast du etwas erreichen können?“ „Stellt euch vor“ begann Eulalia, als sie von Winzigs Begeisterungsruf unterbrochen wurde. „Schaut euch das an, Gämsen und Steinböcke tummeln sich an den Hängen der Felsen, ist das wundervoll.“ Ein kleines Gedränge entstand, denn nun wollten sie alle einen Blick aus dem Astloch erhaschen. „Aber nur einen kurzen Blick“, schnarrte Eulalia, „ich bin hungrig und müde. Gestern habe ich nicht jagen können, weil ich im Zauberschloss war. Aber heute geht kein Weg daran vorbei.“ Verständnisvoll nickten die

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