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Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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mit Summer verabredet. Warum schließt du dich uns nicht an? Dann kommst du mal wieder unter Leute. Was hältst du davon?«
    »Tut mir leid«, erwidert Sureya und weicht meinem Blick aus. »Ich glaube nicht, dass ich Summer in der nächsten Zeit sehen möchte, wenn du verstehst.«
    Okay, ich wusste, es war riskant zu fragen, aber ich hätte nicht gedacht, dass Sureyas Reaktion so –
    Mit einem Mal fällt bei mir der Groschen. Wie konnte ich nur so dämlich sein? So unsensibel? Summer ist schließlich nach wie vor schwanger, nicht wahr?
    »Oh Gott, tut mir leid«, sage ich zu Sureya und schüttle den Kopf über meine eigene Dummheit. »Ich habe nicht nachgedacht. Weißt du, ich dachte einfach, dass du vielleicht ...«
    Sureya schenkt mir einen versöhnlichen Blick. »Schon gut. Ist nicht schlimm. Aber ein Schritt nach dem anderen, weißt du?«
    Ich fasse sie an den Händen. »Hör zu, Sureya, ich werde nicht länger bleiben. Ich werde dir auch keine Vorschläge machen und dich fragen, ob ich dich ausführen, auf die Zwillinge aufpassen, für dich einkaufen oder was auch immer tun kann. Das versteht sich alles von selbst. Ich will dir lediglich sagen, nun, du weißt, wo du mich findest. Okay?«
    »Mehr brauche ich nicht zu wissen«, entgegnet sie und drückt meine Hände so fest, dass es schmerzt.
    Ich trinke zügig meinen Kaffee aus und stehe auf, um zu gehen.
    »Ach, übrigens, Fran«, sagt Sureya. »Jasmin ist heute Nacht um zwei Uhr wach geworden und wollte partout nicht mehr einschlafen. Sie hat darauf bestanden, dass ich ihr ein Eis ans Bett bringe.«
    Ich spüre, wie ich rot werde.
    »Ich habe sie gefragt: ›Du willst ein Eis? Mitten in der Nacht?‹ Und Jasmin hat geantwortet: ›Tante Fran hat das auch erlaubt.‹«
    »Tut mir wirklich leid«, sage ich leise, während ich mir wie die unfähigste Mutter der Welt vorkomme. »Es war ein bisschen schwierig, die Zwillinge zum Schlafen zu bringen, als sie bei uns übernachtet haben. Es war einfach ... du weißt schon ... nichts Wildes ... Tut mir leid.«
    »Gott, mach dir deswegen keine Gedanken. Ich weiß, wie schwierig die beiden sein können, wenn sie nicht in ihrer gewohnten Umgebung schlafen.«
    »Und, was hast du gestern Nacht gemacht?«
    »Was denkst du denn? Ich habe Jasmin ein Eis gegeben. Das hat super geklappt. Sie ist sofort danach eingeschlafen ... Weißt du, du solltest dir mal die Zeit nehmen und einen Elternratgeber schreiben.«

13
(Für manche eine Unglückszahl, aber nicht für alle)
 
    I ch habe nie gewusst, wie es ist, mit federnden Schritten zu gehen, aber nun weiß ich es. Es fühlt sich beschwingt und leicht und etwas außer Kontrolle an.
    Natürlich bin ich nervös. Ich pinkle mir vor Angst fast in die Hose, wie man in meiner Jugend sagte. Aber das war früher. Inzwischen bin ich eine achtbare Londoner Hausfrau in mittleren Jahren, und da schickt sich so eine Ausdrucksweise nicht.
    Ich gehe die Eingangstreppe hoch und stehe an exakt derselben Stelle wie an jenem Montag ... Wie lange ist das nun her ...? Viereinhalb Wochen. Ich stehe vor der Tür von Saunders & Gordon, einem Aufnahmestudio, in dem ich schon hundertmal war. Aber heute kommt es mir vor wie das erste Mal. Ich bin höllisch nervös ... Nein, vergessen Sie das. Ich pinkle mir vor Angst fast in die Hose.
    Mein erster richtiger Auftrag seit, oh, seit einer Ewigkeit. Daher ist mein nervlicher Zustand verzeihlich, nicht wahr? Aber heute ist es anders. Nervosität ist positive Energie. Man beachte nämlich, dass ich a) an den Termin gedacht habe und b) sogar hingegangen bin.
    Gut, vor viereinhalb Wochen war ich schon einmal so weit. Meine Hand lag bereits auf dem Türgriff, bevor ich auf dem Absatz kehrtmachte und davonlief. Und damals floh ich vor gerade einmal sieben Worten. Heute werden es ein paar mehr sein. Verdammt, ich trete hier gegen Robin Williams höchstpersönlich an. Es wäre ein Leichtes, nun erneut auf dem Absatz kehrtzumachen und davonzulaufen.
    Aber dieses Mal ist es anders. Ich weiß, Ihnen hängt das bestimmt schon zu den Ohren heraus, aber dieses Mal ist das tatsächlich mein neues Ich.
    Und das hat nichts mit dem Umstand zu tun, dass ich gestern Abend den fantastischsten Sex meines Lebens mit einem Mann namens Richard Clark hatte.
    Vielmehr hat es ausschließlich mit dem Umstand zu tun, dass die Dinge sich geändert haben.
    Alles hat sich geändert.
    Thomas hat zum ersten Mal in seinem Leben die Erfahrung gemacht, wie es ist, eine Absage einstecken zu

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