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Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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Lächeln, das er nach fast zwanzig Jahren im Marketing perfekt beherrscht. »Wir gehen jetzt. Viel Spaß noch beim Aufräumen.«
    Dann schnappt er meinen Arm, und wir gehen zum Ausgang.
    Nein, als Gehen kann man das nicht bezeichnen. Eher als Stolzieren.
    Draußen werfe ich einen Blick nach hinten, um mich zu vergewissern, dass uns niemand gefolgt ist.
    »Verdammte Scheiße«, stoße ich hervor. »Was glaubst du, wie viel das war in dem Eimer?«
    »Oh, das war recht ordentlich«, entgegnet Richard in beiläufigem Ton. »Ich schätze zwischen drei- und vierhundert.«
    »Unmöglich. Das war niemals so viel.«
    »Glaube ich schon. Die Leute haben ständig Geld hineingeworfen. Außerdem war ich vorher bei der Bank. Ich hatte ein bisschen Bargeld bei mir – knapp zweihundert Pfund. Die habe ich heimlich in den Eimer gesteckt, als Cassie dich gerade heruntergeputzt hat.«
    »Bist du bescheuert? Warum hast du das getan?«
    »Weil du recht hattest. Cassie ist eine Hexe. Ich konnte den Ton, den sie dir gegenüber angeschlagen hat, unmöglich dulden. Zuerst wollte ich ihr die Meinung sagen, aber dann kam mir der Gedanke, dass Geld die einzige Sprache ist, die solche Leute verstehen ... Egal, scheiß auf Cassie. Scheiß auf sie alle. Diese beschissenen Arschlöcher.«
    Richards plötzliche Schimpfkanonade schockiert mich, nicht weil ich Vulgärausdrücke missbillige, sondern weil ich dachte, Richard würde sie missbilligen. »Ich dachte, Vulgärsprache ist was für Leute, die nur über einen beschränkten Wortschatz verfügen und sich nicht richtig ausdrücken können«, sage ich.
    »Oh, mein Wortschatz ist alles andere als beschränkt, aber beschissene Arschlöcher trifft den Nagel einfach auf den Kopf.«
 
    Wie konnte das passieren? Meine Küche riecht plötzlich wie eine. Als Richard und ich nach Hause kamen, hatte meine Mutter das Huhn und die Kartoffeln bereits in den Ofen geschoben und den Tisch für das Abendessen gedeckt. Jetzt spielen Thomas und Molly im Frühstückszimmer, Richard steht am Herd und bereitet die Sauce zu, und Al ist draußen und fegt die Veranda. Für einen Augenblick kommt es mir so vor, als wären wir die bürgerliche englische Ausgabe der Waltons .
    Reich mir mal den Balsamico, John Boy.
    Sicher, Jim-Bob. Pa, leihst du mir heute Abend deinen Lexus?
    Wir sind eine richtige Bilderbuchfamilie. Okay, ich bin ja nicht blöd. Natürlich sind wir keine Bilderbuchfamilie, nicht einmal mit viel Fantasie. Sagen wir daher einfach, dass wir ein sehr idyllisches Bild abgeben, angesichts ... angesichts allem.
    Ich halte ein Glas Wein in der Hand, und das ist gut. Ich genieße es, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Diese blöde Natasha. Ich bin genauso wenig eine Alkoholikerin, wie sie ein netter Mensch ist.
    »Weißt du was? Deine Bette Davies vorhin war große Klasse, Fran«, bemerkt Mum, während sie eine Karotte schält. »Hast du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, in deinen Beruf zurückzukehren?«
    Ich muss mich beherrschen, um nicht laut loszulachen. Ob ich jemals darüber nachgedacht habe, in meinen Beruf zurückzukehren? Ich denke, ich habe die postnatale Depression bereits erwähnt. Aber mit einem Mal scheint das Ewigkeiten zurückzuliegen.
    »Ja, hast du schon einmal darüber nachgedacht?«, fragt Richard grinsend.
    »Vielleicht irgendwann mal«, entgegne ich. Ich überlege, ob ich den beiden von meinem Telefonat mit Chris Sergeant erzählen soll, doch dann klingelt das Telefon. Ich gehe in die Diele und hebe ab.
    Es ist Summer. »Ich wollte mich noch mal für gestern bedanken«, sagt sie. »Das wäre nicht nötig gewesen.«
    »Oh doch, das war nötig.«
    »Nein, das war es nicht.«
    »Du verstehst nicht«, beharre ich. »Ich musste das tun, um das Navigationsgerät auszuprobieren.«
    Summer lacht. »Ich bin so froh, dass du mich davon abgehalten hast. Unglaublich, ich stand ganz dicht davor ... die Sache durchzuziehen. Aber ich will dieses Kind. Ich verstehe gar nicht, dass ich das nicht schon früher erkannt habe. Manchmal bin ich so dumm.«
    Ich will gerade im Stil von Sureya antworten, dass man im Leben immer dazulernt (ich bin mir sicher, dass Sureya so etwas mal gesagt hat, allerdings bezog sich das damals womöglich auf ihre neue Frisur), aber Summer spricht bereits weiter.
    »Was rede ich da? Nicht ich bin dumm, er ist der verdammte Blödmann. Willst du wissen, was er zu mir gesagt hat?«
    »Ich nehme an, du sprichst von Laurence?«
    »Von wem sonst? Er wollte wissen, wie ich

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