Venice Beach
Titelseite verschwunden. Eine aktuelle Nachricht hat die nächste verdrängt, die Dinge haben sich langsam beruhigt. Billy Greenfields Eltern haben zu trauern begonnen, ohne Zorn, voller Resignation. Alles ist wieder zur gewohnten Ordnung zurückgekehrt. Geblieben sind zwei Gräber, das des Jungen, den man ausgestreckt im feuchten Gras gefunden hatte, und das des vom Sockel gestürzten Idols, mit dem Blumenschmuck der trauernden Fans, der, je mehr Zeit verging, immer unansehnlicher wurde.
Jetzt ist Sommer. Der Strand von Venice Beach ist überfüllt, Kinder spielen lachend Fangen, Surfer stürzen sich kühn den riesigen Wellen entgegen, Frauen und Männer sonnen sich, meine Mutter steht hinter dem Tresen von Sunset Terrace, sie wehrt gutmütig die Touristen ab, die das Zimmer sehen wollen, in dem sich das Drama abgespielt hat, mein Sohn wächst ohne mich auf, das Leben geht weiter. Wenn der Nachmittag zu Ende geht, bin ich manchmal auf der Mole. Meistens ist die Luft milde und duftet eigenartig. Aber für mich ist nichts mehr wie vorher. Diese Süße, diese berauschende Süße der pazifischen Sommer tut mir unglaublich weh.
Informationen zum Buch
Der eine ist ein gewissenhafter Polizeiinspektor in Los Angeles, der seinen Dienst in Beverly Hills versieht. Er ist glücklich verheiratet mit einer Bibliothekarin italienischer Herkunft, die ein Kind von ihm erwartet. Der andere heißt Jack Bell und ist der neue Star in Hollywood. Bell, das einstige Teenageridol, war einige Jahre abgetaucht, vergessen und im Drogenrausch; jetzt befindet er sich nach zwei Blockbustern auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Zusammen mit einer magersüchtigen Rothaarigen bewohnt er eine luxuriöse Villa am Maple Drive.
Normalerweise würden sich diese beiden Männer nie begegnen. Gäbe es da nicht den Mord an einem jungen Prostituierten, dessen Leiche eines Morgens von einer Putzfrau auf einer Wiese in Beverly Hills gefunden wurde. In einem Notizbuch des Ermordeten findet sich Bells Name. Als der Polizeiinspektor zum ersten Mal auf den Schauspieler trifft, ahnt er noch nicht, dass sein beschauliches Leben nun zu Ende ist.
Ein Polizist und ein Filmstar in Hollywood: Philippe Besson erzählt eine amerikanische Tragödie. Mitreißend schildert er eine dramatische Liebesgeschichte und die Gefühle
zweier Menschen, die eigentlich alles voneinander trennt.
Informationen zum Autor
Philippe Besson
, geboren 1967 in Barbezieux, lebt seit 1989 in Paris, wo er zunächst als Jurist arbeitete. 2001 veröffentlichte er seinen ersten Roman, ›Zeit der Abwesenheit‹ (13629).
Im dtv sind außerdem erschienen: ›Sein Bruder‹ (24455; verfilmt von Patrice Chéreau), ›Eine italienische Liebe‹ (24423), ›Brüchige Tage‹ (24530), ›Nachsaison‹ (24597), ›Einen Augenblick allein‹ (24663) und ›Ein Abschied‹ (24750).
Philippe Bessons Bücher wurden in Frankreich vielfach ausgezeichnet.
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