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Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Titel: Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Hähnchen mit Spargel und Champignons entging ihm.
    Nick saß in der Küche des Hauptkommissars Pit Gernhardt und aß Auberginenauflauf. Er aß ohne Appetit, was die Köchin kaum freute. Doch Pits Freundin Dora war Frustrationen gewohnt. Wer mit einem Mann von der Kriminalpolizei lebte, hatte damit zu rechnen, dass das Handy quakte und eine Gewalttat ins Essen geriet.
    »Irgendein anderer düsterer Schönling«, sagte Gernhardt und tat sich Auflauf auf den Teller.
    Nick schüttelte den Kopf. Die Fotos, die ihm heute von einer Agentur zugeschickt worden waren, hatten keine Wichtigkeit für seine Zeitung. Sie war ja kein Klatschblatt. Doch ihm hatten sie einen Augenblick lang den Herzschlag verändert.
    Daran war kaum die Koryphäe der kosmetischen Chirurgie schuld, die im Kreise ihrer Verehrer zu sehen war, und nicht die Fernsehschauspieler, obwohl die auch auf deutschen Kanälen agierten.
    Nick gab zu, dass der Ausdruck, den er Pit vor die Nase gehalten hatte, nur eine geringe Auflösung hatte, doch der Mann war gut zu erkennen. Der schmale Oberlippenbart fehlte. Das lackschwarze Haar sah zu perfekt aus, um nicht gefärbt zu sein. Ansonsten schien ihm Philip Perak wenig verändert. Vielleicht machte das die Nähe zum Chirurgen.
    »Und wenn schon«, sagte Pit. »In Kapstadt ist er weit weg.«
    »Ich hatte gehofft, er sei tot«, sagte Nick.
    Hatte es damals nicht geheißen, Perak habe sich das Leben nehmen wollen an jenem Tag? Stattdessen hatte er Jef getötet.
    Nick würde nie vergessen, wie Vera auf der Straße kniete und Jefs Hand hielt und ihn nicht hatte loslassen wollen.
    Er versuchte, dieses Bild aus dem Kopf zu kriegen und sich auf den Auflauf zu konzentrieren.
    »An was arbeitest du?«, fragte er.
    »Hast du von der Toten an der Alten Wöhr gelesen?«, fragte Pit.
    »Die Frau, die im Haltestellenhäuschen saß?«
    »Bis gestern haben wir das für ein Familiendrama gehalten. Doch heute wurde in aller Herrgottsfrühe eine Frau am Altonaer Bahnhof gefunden.«
    »Da ist es nun nicht gerade einsam«, sagte Nick.
    »Bevor der erste Bus fährt schon.«
    »Genau so zu Tode gekommen wie die andere?«
    »Feiner Draht von hinten um die Kehle geschlungen«, sagte Pit. »Bei beiden Frauen. Leider hat der Täter das liebe Drosselwerkzeug nicht zurückgelassen, sonst könnten wir sagen, ob wir einen Elektriker oder einen Schmuckdesigner suchen.«
    »Du meinst, ob Kupferdraht oder Silberdraht?«
    Der Korkenzieher, dessen Griff aus einer knorrigen Wurzel war, knallte neben Pit Gernhardts Teller. Die Weinflasche wurde heftig auf den Tisch gestellt und ließ die Gläser wackeln.
    »Schluss«, sagte Dora. »Hast du Lust auf Leichen, dann hilf deinem Kollegen Kummer und hock hier nicht herum.«
    Gernhardt guckte Nick an und grinste verlegen.
    »Kummer ist doch dauernd in Kapstadt«, sagte er. »Ich zeige dem mal dein Foto. Vielleicht erkennt er einen der Herrschaften.«
    »Kann man bei euch genug Geld verdienen, um dauernd nach Kapstadt zu fliegen?«, fragte Nick.
    »Die Dame seines Herzens hat die Kohle«, sagte Pit.
    »Deine hat das Temperament«, sagte Dora Vasilikos und griff nach dem Korkenzieher, um den Wein aus der Ägäis selbst zu öffnen.
    Der dünne Mann, der vor Gernhardts Schreibtisch saß, wurde nicht länger verdächtigt, doch er sah noch immer angstvoll aus.
    Es war seine Schwägerin, die tot im Haltestellenhäuschen an der Alten Wöhr gesessen hatte, und er selbst hatte eingestanden, mit ihr einen heftigen Streit gehabt zu haben, am Nachmittag vorher.
    Dazu kamen die kleinen Stücke Silberdraht, die in seinem Kramladen für Elektrogeräte gefunden worden waren. Er hatte demonstriert, dass er die gelegentlich brauchte, um Platinen zu reparieren. Bis gestern hatte Pit Gernhardt ihm nicht geglaubt.
    Doch die Tote vom Altonaer Bahnhof war mit hoher Wahrscheinlichkeit dem gleichen Täter zum Opfer gefallen. Da hatte der dünne Mann in Untersuchungshaft gesessen. Gernhardt guckte auf den Bericht, der vor ihm lag, und hoffte Gemeinsamkeiten aus ihm herauszulesen, die diese beiden Frauen gehabt hatten.
    Die eine hatte einen Mann, der Bordelektriker auf einem Kreuzfahrtschiff war. Die andere gar keinen. Beide waren in den Dreißigern gewesen.
    Kinder gab es hier nicht und dort nicht.
    »Ist Ihr Bruder verständigt?«
    »Er geht in Genua von Bord und fliegt dann gleich hierher. Er wird böse sein, dass ich nicht besser auf Bimbi aufgepasst habe.«
    »Bimbi?«, fragte Pit.
    »Ihr Kosename«, sagte der dünne Mann. »Darum

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