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Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Titel: Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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LED-Lampe in seiner Jeanstasche und stieg die steilen Stufen der Kellertreppe hinab.
    Das Vorhängeschloss hing noch offen an der Tür des Verschlags.
    So hatte er es in der Dunkelheit zurückgelassen.
    Die Matratze stand an der gekalkten Mauer gelehnt. Daneben die Standuhr ohne Pendel. Schlichte schwankende Eiche. Anders als das Kreuz, das der Grieche davongetragen hatte.
    Pit stieß mit dem Schuh gegen den Karton. Gut verklebt.
    Der war vorher nicht da gewesen.
    Das Licht ging aus, gerade als er die Klebestreifen mit dem Schweizer Messer zerschnitten hatte und den Karton aufklappte.
    Glatter schwarzer Stoff, der sich künstlich anfühlte.
    Pit holte die Taschenlampe hervor. Schaltete sie an.
    Karnevalsseide. Darunter Krepppapier und zerknüllte Zeitungen.
    Er war enttäuscht. Vermutlich hatte ein Nachbar die Gelegenheit wahrgenommen, Müll aus dem eigenen Verschlag zu entfernen.
    Zarte Katzenzungen. Ein rosagoldener Karton, auf dem sich eine kleine Katze das Schnäuzchen leckte.
    Pit hätte die flache Schachtel beinah übersehen.
    Er hob den Deckel und sah nur das Foto an, das obenauf lag. Die Gorska als Nonne. Auf der hohen Stirn lag ein glitzerndes Kreuz.
    Die Lippen leckte Marta Gorska wie die Katze ihr Schnäuzchen.
    Die Zeitungsmeldung wäre leicht zu überlesen gewesen. Hatte eine höhere Kraft ihren Blick darauf gelenkt? Sie beeinflusst, sechzig Cent für eine Zeitung auszugeben? Noch immer war sie gläubig genug, um das für wahrscheinlich zu halten.
    Sie war trotzdem nicht zur Beerdigung gegangen. Vielleicht hatte er angenommen, dass sie es tat. In die Falle tappte.
    Ihre Zelle hatte sie nur für den kleinen Einkauf verlassen.
    Brot hatte sie gebraucht. Äpfel.
    Tisch, Stuhl, Bett, Schrank hielten sie fest. Wisperten ihr zu, keine großen Gänge zu wagen. Dieser Schreck, ihm zu begegnen.
    Sie hatte sich nicht getraut, von den Landungsbrücken aus gleich nach Hause zu gehen. Haken hatte sie geschlagen. Sich lange umgesehen, bevor sie den Schlüssel ins Schloss steckte.
    Er hatte nicht einmal Marta verschont.
    Warum sollte sie hoffen?
    Sie hatte ihr Testament im Briefkasten von Bimbis Mann hinterlassen.
    Ihr waren Zweifel gekommen, dass er es richtig deutete.
    Doch zu anderem war sie nicht fähig.
    Sie hatte angefangen, die Engel von Rubens anzubeten.
    Ihre eigene Stickerei.
    »Die Legende vom heiligen Trinker«, sagte Anni, »liest du das gerade?«
    Sie hob den schmalen Leinenband hoch.
    »Lass ihn bitte auf dem Nachttisch liegen«, sagte Vera.
    »Ich will nur aufräumen. Du zerwühlst doch noch dein Totenbett.«
    »Annilein. Lass es. Ich räume schon selber auf.«
    Vera stand auf der Leiter und suchte die oberste Reihe des Bücherregals nach einem bestimmten Gedichtband ab.
    »Bücher gehören nicht ins Schlafzimmer«, sagte Anni. »Ganz schlecht für die Atemwege. Staubt doch.«
    »Wie bist du eigentlich mit Beauty verblieben?«, fragte Vera.
    »Gar nicht. Hab sie ja seit Ewigkeiten nicht zu Gesicht bekommen.«
    »Vielleicht kennt Billie jemanden, der zuverlässiger ist«, sagte Vera. Sie fing zu niesen an, dass die Leiter wackelte.
    »Siehst du«, sagte Anni, »das ist der Staub. Komm lieber da runter.«
    Sie legte das Buch zurück. »Was suchst du eigentlich?«
    »Die Sonette von Shakespeare«, sagte Vera.
    »Den Joseph Roth hat dein Vater auch gern gehabt«, sagte Anni.
    Vera stieg von der Leiter. Ein Buch in der Hand.
    »Hast du es gefunden?«
    »Die Sonette nicht«, sagte Vera.
    »Glaub auch nicht, dass die da oben stehen. Guck mal vorne nach. Die ganzen alten Dichter stehen doch in Gustavs Bücherschrank.«
    Vera seufzte. Es würde immer und ewig die Wohnung ihres Vaters bleiben, samt Inventar. Egal, was sie zu ändern suchte. Annis Anbetung des heiligen Gustav ginge weiter.
    »Holst du die Knutschkugel ab?«, fragte Anni.
    »Ich gehe gleich los.«
    »Wollen wir nicht lieber zusammen gehen?«
    »Das passiert mir kein zweites Mal«, sagte Vera, »dass Perak mich derart in Panik versetzt. Pit denkt auch, dass es eine Ausnahme bleibt.«
    »Geht das denn jetzt immer so weiter mit dem Kerl? Können die ihn nicht wieder einsperren?«
    Vera schüttelte den Kopf. »Er tut nichts Böses«, sagte sie, »das Böse ist im Augenblick nur in unserer Vorstellung.«
    »Da gehört es auch nicht hin. Ist doch keine Freude.«
    »Hattest du der Knutschkugel Apfelpfannkuchen versprochen?«
    »Den Teig habe ich schon fertig«, sagte Anni. »Wollen wir nicht wenigstens mal Pfefferspray kaufen?«
    »Vielleicht geht er

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