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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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war mit dem hier vergleichbar.
    «Schwer zu sagen. Zwei Dinge sind jedenfalls sicher. Erstens, wer immer das getan hat, ist ein Profi. Zweitens, er, oder sie » – fügte er ostentativ hinzu – «muss außergewöhnlich stark gewesen sein.»
    «Woher weißt du das?»
    «Das Opfer wurde mit den bloßen Händen erwürgt.» Svenssen reichte der nackten, manisch-depressiven
    Sicherheitsbeauftragten mit dem amerikanischen Namen und dem Dinosaurier-Wandgemälde auf dem Rücken ein Vergrößerungsglas. «Siehst du diese Würgemale am Hals? Sie stammen von Fingern. Offenbar hat der Mörder Handschuhe getragen. Möglicherweise handgestrickte Fäustlinge. Glaub mir, man braucht eine Menge Kraft, um ein ausgewachsenes Rentier zu erdrosseln.»
    Das Mädchen nickte. Sie machte sich auf ihrer Handfläche Notizen. Ihre Nägel waren pechschwarz lackiert.
    «Und der Rest?»
    «Wurde wahrscheinlich mit einer Kreissäge ausgeführt. Üblicherweise verstümmelt ein Täter die Leiche, um sie zu verstecken. Aber in diesem Fall liegen die Dinge anders, glaube ich. Sonst hätte der Mörder die Leiche nicht mitten auf Stockholms belebtester Kreuzung zurückgelassen.»
    «Stimmt.»
    «Ich würde vermuten, dass dieser Killer an seiner Dreistigkeit Vergnügen findet. Oder vielleicht wollte er, oder sie , auch ein Zeichen senden.»
    «Was für eins, zum Beispiel?»
    «Weiß ich nicht. Du bist die Grußkartenexpertin.» Svenssen zog Genugtuung aus seinem Sarkasmus.
    «Noch was?»
    «Ja. Sie war schwanger.»
     
    Erotikka lag auf Blombergs Brust. Einträchtig rauchten sie zusammen, während Blomberg Bu und Bä streichelte.
    «Ralf, würdest du bitte zu den Nachrichten umschalten?»
    «Ja, Schatz.»
    Die Eilmeldung des Tages handelte von einem gestohlenen Fahrrad in Gamla Stan. Zum Glück stellte sich heraus, dass es falscher Alarm gewesen war. Ein Freund des Fahrradbesitzers hatte das Dreigangrad ausgeliehen, ohne Bescheid zu sagen. In Norrmalm war ein Fußgänger beim Überqueren der Straße mit Wasser bespritzt worden. Ein alter Mann war ausgerutscht und gestürzt. Und in Kungsholmen war ein unveröffentlichter Autor namens Twig Arssen im Alter von fünfzig Jahren einem Herzinfarkt erlegen.
    Da richtete Blomberg sich auf. «He, den Typen kannte ich. Wir waren zusammen auf der Journalistenschule. Er wollte immer den großen schwedischen Krimi schreiben.» Tot mit fünfzig. Autsch. Blomberg machte sich im Geiste eine Notiz: Du musst mit dem Brataal kürzertreten.

Zwei
    Lördag, 8. Januari – Onsdag, 12. Januari
Im alten Land der Lappen gab es einst eine einzigartige und mächtige Schar von Kriegerinnen. In der Pubertät befestigte jedes Mitglied dieses furchtlosen Stammes eine dritte Brust aus Narwalspeck an seinem Bauch. Auf diese Weise schuf es eine nützliche Ablagefläche für seine Harpune.
Die Ynglinga-Saga
     
    Zurück in ihrer Wohnung, schwitzte Lizzy ihre Wut in der Sauna aus und verhalf sich selbst zu einer Tiefengewebemassage. Dann schlüpfte sie in eine Cargohose und setzte sich an ihren Computer, einen Tera-10-Großrechner mit 544 NovaScale-61 - 60-Servern. Er sah aus wie dreißig aneinandergereihte Viking-Kühlschränke und war in der Lage, ein Petabyte an Daten zu verarbeiten, mehr Einzelinformationen, als es in Norrland Mücken gibt, und besaß eine Speicherkapazität von 27 Terabytes. Kürzlich war er von der Nationalen Sicherheitsbehörde der USA verscherbelt worden, Salamander hatte den Computer auf eBay ersteigert und mehrere fest entschlossene Mitbieter im ländlichen Pakistan überboten.
    Sie mochte Computer lieber als Menschen. Sie betatschten sie nicht oder spielten mit ihren winzigen Brustwarzen, als wären sie Zehnkronenstücke. Und es fühlte sich gut an, sich wieder an die Arbeit zu machen. Die letzten Jahre waren nicht einfach gewesen. Salamander hatte sich an den Missbrauch, die Versklavung und sexuelle Erniedrigung durch ihre Vormunde gewöhnt. Das änderte sich vor zwei Jahren, als ein Gericht sie für mehr oder weniger zurechnungsfähig erklärte. Doch anstatt aufzublühen, hatte Salamander mit ihrer neuen Freiheit zu kämpfen gehabt. Geld war nicht das Problem. Sie war finanziell unabhängig dank der Hunderte von Millionen US-Dollar, die sie von den Konten der abscheulichsten frauenfeindlichen Milliardäre der Welt gestohlen hatte, ohne dass es nachzuvollziehen wäre. Doch sich selbst zu beschäftigen war eine ganz andere Aufgabe. Sie eröffnete ein Vibratorgeschäft in Södermalm, begann sich aber nach einer

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