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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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sie fest an sich drückte. Mit einer schnellen Bewegung hielt er die Stahlspitze an die weiche Stelle direkt unter seinem linken Ohr. Bevor ich mich rühren konnte, führte er die Klinge an seinem Hals entlang nach unten und durchtrennte die Haut und die beiden Hauptarterien, die dort so nah an der Oberfläche lagen.
    „Clint!“, schrie ich. Mein Geist rebellierte, wollte nicht glauben, was er da sah.
    Clint ließ die Klinge fallen und drückte seine nun leere rechte Hand gegen den Baumstamm. Sein Kopf fiel nach vorne, und seine Stirn ruhte an der rauen Borke. Blut lief aus der Wunde und an seinem Körper hinab, bedeckte ihn und Rhiannon wie ein dunkelroter Umhang. Sie schluchzte wild und versuchte, sich aus seinem eisernen Griff zu befreien. Ich wollte zu ihm gehen, ihn berühren, doch sein Blick ließ mich auf der Stelle erstarren.
    „Nicht“, krächzte er. „Es muss so sein.“
    Ich sah, wie seine Augen sich schlössen und seine Aura wild pulsierte. Er nahm einen tiefen, rasselnden Atemzug. Als sein Mund sich öffnete, erklangen zwei Worte in einem ohrenbetäubenden Ruf, der von einer Welt in die andere hallte.
    „CLANFINTAN! KOMM!“
    Die moosbedeckte Rinde unter meinen blutleeren Handflächen zitterte. Ich sah, wie Clint vorwärtsdrängte und der Baum seine rechte Schulter und einen Teil von Rhiannons Körper verschluckte. Mit übermenschlicher Kraft schaffte er es, seinen Kopf zu drehen, und unsere Blicke trafen sich. Abgesehen von den roten Spritzern, die aus dem Blutfluss aufstoben, der wie ein dicker Sturzbach aus seiner Wunde quoll, war sein Gesicht vollkommen farblos. Seine Hand zitterte, als er mir zuwinkte.
    „Komm“, formten seine Lippen stumm.
    Ich packte seine bereits kalte Hand und erlaubte ihm, mich mit in den Baum zu ziehen.
    Alle Geräusche erstarben, und die Zeit blieb stehen. Es war, als wäre ich tief unter Wasser. Uns beide mit sich ziehend, kämpfte Clint sich vorwärts, wobei er eine blutige Spur hinter sich ließ. Ich konnte nicht atmen, und ich konnte nicht denken. Panik erfasste mich.
    Denk an ClanFintan!
    Die Stimme der Göttin war das Seil, an dem ich mich festklammerte. Ich gehorchte ihr sofort.
    Ich schottete mich ab vor dem grausamen Anblick, den Clint und Rhiannon boten. Ich ignorierte den stechenden Schmerz in meiner Seite und das erstickende Gewicht, das mich niederdrückte. Ich dachte an meinen Partner. An seinen Duft und den Geschmack seiner Haut. Sein herzliches Lachen und die Art, wie er seine Kraft mit Sanftheit milderte. Ich dachte daran, dass er der Vater meines ungeborenen Kindes war.
    Die undurchdringliche Dunkelheit begann blau wie glitzernde Saphire zu pulsieren, aber die Farbe kam nicht von Clint. Er war nicht länger vor mir, noch hielt er meine Hand.
    Ich schaute über meine Schulter zurück. Clint hatte beide Arme um Rhiannon geschlungen. Sie schaute ihn an, und er drückte sie an seinen Körper, als wären sie Liebende. Ich sah, wie Rhiannon langsam die Arme hob, sie um seinen Hals legte und seine Umarmung erwiderte. Blut umgab die beiden, aber anstatt seine Aura zu dämpfen, vermischte sich das Rot mit dem leuchtenden Saphirblau und kreierte eine neue Farbe. Violett – ein dunkles, strahlendes Violett. Ich erkannte es mit einem Mal wieder. Es war die Farbe, die meine silberne Aura einrahmte.
    Er musste meinen Blick spüren, denn seine halb geschlossenen Augen fixierten mich für einen kurzen Moment. Seine Lippen zitterten, und ich sah, dass sie das vertraute Kosewort formten. Mein Shannon-Mädchen. Dann schlössen sich seine Lider ganz, und er neigte den Kopf, um ihn in Rhiannons wilder Mähne zu versenken.
    Ich spürte, wie die Dunkelheit an Konsistenz zunahm, und drehte mich dahin um, wo ich zuletzt das pulsierende Blau gesehen hatte.
    Da war eine Hand, die sich in die zäher werdende Dunkelheit ausstreckte. Ohne einen weiteren Gedanken packte ich sie und hielt mich mit aller Kraft, die ich noch hatte, an ihr fest.
    Der Baum spuckte mich mit einem Schwall Flüssigkeit aus. Ich lag auf dem Boden und atmete zitternd aus. Mir entrang sich ein Stöhnen, als mir der Schmerz in meiner Seite wieder bewusst wurde. Schmerzvoller Husten schüttelte mich, und ich musste mich übergeben. Ich konnte nicht klar sehen, und da war dieses fürchterliche Klingeln in meinen Ohren. Ich wusste, dass ich zu hektisch atmete, dass ich hyperventilierte. Mir war zugleich eiskalt und brennend heiß.
    Das muss der Schock sein, dachte ich.
    Ich konnte nichts sehen, und ich konnte

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