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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Es ist wunderschön. Sieh nur!“ Ich zeigte auf den Boden. Die gesamte Lichtung war mit einem Teppich aus kleinen Wildblumen bedeckt. Sie waren überall, und als wir über sie hinwegritten, stieg ein süßer, schwerer Duft von ihnen auf.
    Es war, als wäre die ganze Lichtung mit kleinen Saphiren gesprenkelt.
    „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie zuvor hier gewesen wären.“ ClanFintan klang verstimmt.
    „Das waren sie auch nicht.“ Mich packte ein ergreifendes Gefühl. Die Lichtung hatte ihn nicht vergessen. Das war der Tribut des Waldes an ihn.
    Wir ritten näher an die Bäume heran. ClanFintan hob mich vorsichtig von Epis Rücken, und ich öffnete die Satteltasche, die über ihrem Widerrist hing. Ich entnahm ihr eine Lederhaut, die mit honiggesüßtem rotem Wein gefüllt war. Dann drehte ich mich zu den Bäumen um.
    Ich schluckte meine Angst hinunter. Hier war nichts, das mir schaden konnte.
    Die Sumpfeichen waren schöner, als ich sie in Erinnerung hatte. So groß und gleichmäßig gewachsen und stark. Ich wusste, welchen Baum ich berühren musste. Die blauen Blumen raschelten leise an meinen Stiefeln, als ich mich ihm näherte. Plötzlich stolperte ich über eine hervorstehende Wurzel, und ClanFintans Arme fingen mich auf, bevor ich hinfallen konnte.
    Oh, Göttin. Das ist genau die Stelle, an der Rhiannon gestolpert und gefallen ist.
    „Alles gut, Rhea?“
    Jetzt erst fiel mir auf, dass ich aufgehört hatte zu atmen. Ich zwang mich, einen tiefen Atemzug zu nehmen. Dann drückte ich seinen Arm.
    „Nur alte Geister“, sagte ich sanft, bevor ich vorsichtig über die Wurzel stieg.
    Der uralte Baum war riesig. Fünf Männer konnten ihn nicht umfassen, und sein Zwilling, der auf der anderen Seite des schmalen Baches wuchs, der sie voneinander trennte, war genauso beeindruckend.
    Ich entkorkte den Weinschlauch und vergoss den Inhalt um den Fuß des Baumes. Langsamen Schrittes ging ich einmal um seinen enormen Stamm herum.
    Die Worte kamen mir einfach so, und mit zitternder Stimme sprach ich sie, wobei ich wie von selbst in einen rhythmischen Gesang verfiel: „Ich erinnere mich an dich als den Wind, der durch den Wald haucht, das Murmeln der raschelnden Blätter, die Strahlen der Sonne. Ich erinnere mich an dich als die Kraft der wachsenden Bäume und Knospen, die zu blühen beginnen. Du bist in meinen Gedanken, wann immer ich etwas würdige, das nobel und wahr ist.“
    Ich hatte den Kreis vollendet. Zögernd legte ich eine Hand an die verwitterte Borke des Baumes. Ich musste meinen Ehemann nicht sehen, um die Anspannung zu spüren, die von ihm ausstrahlte.
    Willkommen, Auserwählte.
    Die alte Stimme klang vertraut.
    „Hallo“, flüsterte ich. Dann sprach ich zögernd weiter: „Ich komme ... ich komme, um zu ...“
    Du kommst, um zu gedenken, Geliebte des Schamanen.
    Bei dieser Titulierung zuckte ich erstaunt zusammen. ClanFintan bewegte sich unruhig an meiner Seite.
    „Ja, ich komme, um zu gedenken.“
    Ich spüre, dass du Schmerzen hast.
    Ich schloss die Augen vor den plötzlich aufsteigenden Tränen. Ich hatte gedacht, dass diese Wunde verheilt wäre. Was für ein Dummkopf ich doch war.
    „Ja“, sagte ich nur.
    Der Schamane wünscht, dass du seine Nachricht hörst, Auserwählte.
    Mein Herz schlug wild. Clint würde mit mir reden?
    Mach dich bereit.
    Der Gedanke purzelte durch meinen Kopf.
    In Erwartung von Clints Nachricht spannte ich mich an, doch was dann kam, ließ mich beinahe überrascht aufschreien. Durch meine offenen Handflächen floss Frieden. Keine Worte, keine gesprochene oder in meinem Kopf gedachte Nachricht. Nur ein Überfluss an Frieden. Das Kitzeln in meiner Hand erinnerte mich an eine andere Nacht, etwas mehr als zwei Monate her, als die Heilkraft meiner Göttin durch meine Handflächen in seinen Körper geströmt war.
    Endlich verstand ich, dass sein Opfer die Heilung nicht rückgängig gemacht hatte. Im Gegenteil, es hatte sie noch intensiviert.
    „Danke.“ Ich schluchzte. „Ich danke dir so sehr, Clint.“
    Als ich mich schließlich vom Baum abwandte, waren meine Augen trocken.
    „Geht es dir gut, Shannon?“ ClanFintan schaute mich besorgt an.
    Er benutzte selten meinen richtigen Namen. Sein suchender Blick sprach Bände; ich sah darin so viel mehr als nur die einfache Frage, die er gestellt hatte.
    Ich trat an seine Seite, und er schlang beschützend einen Arm um meine Schultern. Ich schmiegte mich an ihn.
    „Ja, ClanFintan. Mir geht es wirklich gut.“ Ich erwiderte

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