Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
Vom Netzwerk:
wir, dass du zu uns zurückgekehrt bist.“
    Ich sah sie zweifelnd an. Ich fürchtete, dass sie alle während meiner Abwesenheit ein bisschen verrückt geworden waren.
    ClanFintan beantwortete meine unausgesprochene Frage. „Seit deinem Verlust blühten die Blumen nicht mehr. Sie verwelkten und starben noch als Knospen. In ihrer Trauer versteckte die Sonne sich hinter den Wolken. Sogar die Vögel hörten auf zu singen.“
    Er hob meine Hand an seine Lippen.
    Ein Schauer überlief mich, als mir die enorme Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. Mit diesem Verstehen kam das Wissen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Genau wie Clint.
    Partholon braucht seine Geliebte.
    Alanna reichte die Rosen der am nächsten stehenden Nymphe, wischte sich die Tränen ab und eilte an das Kopfteil meines Bettes. Sie berührte meine Stirn mit zitternder Hand und glättete meine wilden Locken. Dann beugte sie sich graziös vor und gab mir einen Kuss.
    „Willkommen daheim, Herrin“, sagte sie unter Freudentränen.
    „Willkommen daheim, Geliebte der Epona“, schallte es von den glücklich schluchzenden Nymphen.
    Ich hatte nur Augen für meinen Mann.
    Er beugte sich herunter und nahm mich zärtlich in den Arm.
    „Willkommen daheim, meine einzige Liebe.“ Seine samtene Stimme umfing mich, und jedes Teilchen meiner Seele jubelte.

EPILOG
    „Wenn die Stute anfängt, nervös zu werden, gehen wir. Sofort“, verkündete ClanFintan zum hundertzillionsten Mal.
    „Okay“, stimmte ich unschuldig zu.
    „Mit diesem Thema spaße ich nicht, Rhea.“ Er klang ernst und fügte murmelnd hinzu: „Ich weiß nicht, wie du mich überreden konntest, zu dieser vermaledeiten Lichtung zurückzukehren.“
    „Selbstgespräche sind ein Zeichen dafür, dass man alt wird“, sagte ich fröhlich und bemühte mich, meine selbstbewusste Fassade aufrechtzuerhalten.
    Er schnaubte nur und sah mich finster an. Ich streckte eine Hand aus und strich mit den Fingern durch Epis silberne Mähne.
    „Du bist nicht nervös, oder, meine Schöne?“
    Sie richtete ihre Ohren auf und wieherte eine kleine Antwort.
    „Siehst du, Epi sagt, dass alles in Ordnung ist.“
    ClanFintan wollte davon nichts hören.
    „Bleibt wachsam“, befahl er den beiden Zentauren, die neben uns hertrabten.
    Ich schaute zu Victoria und Dougal und verdrehte die Augen. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, den Wald nach dem bösen Popelmonster abzusuchen, um auf mich zu achten.
    „Epona sagte, dass wir nicht in Gefahr sind“, wiederholte ich die Worte, die ich schon so oft gesagt hatte, dass sie fast ein Mantra für mich waren.
    „Hmpf“, war ClanFintans vielsagende Antwort.
    „Wir biegen hier in den Wald ab.“
    Die Stimme der Jägerin klang angespannt und ernst. Bevor sie abdrehte, um uns vom Weg hinunterzuführen, nahm sie ihren Bogen vom Rücken und spannte einen Pfeil ein.
    Dougal und ClanFintan zogen ihre bös aussehenden Schwerter.
    Epi und ich seufzten und folgten ihnen in den Wald. Ein gesunder Tritt gegen meine rechten Rippen ließ mich mein Gewicht verlagern. Mit einem sanften Lächeln streichelte ich die Stelle, von der ich sicher war, dass dort ein kleiner Fuß gegen meinen geschwollenen Bauch drückte.
    Zwei Monate waren vergangen, seitdem ich nach Partholon zurückgekehrt war, und es kam mir vor, als hätte ich mich vervierfacht. Von meiner Aversion gegen Nahrungsmittel hatte ich mich auf jeden Fall blendend erholt. Was nicht schreiend vor mir wegrannte, aß ich.
    Es war später Januar. Der Winter war mild gewesen, und es sah aus, als könnte Partholon sich auf einen frühen Frühling freuen. Heute jedoch lag noch Winter in der Luft, und ich war dankbar für den Mantel mit Hermelinpelz, auf den Alanna bestanden hatte.
    ClanFintan schob sich durch das spärliche Winterlaub, und er, Epi und ich befanden uns wieder Seite an Seite.
    „Ich verstehe nicht, warum du dich nicht mit den Ritualen zufriedengibst, die du jeden Vollmond in Erinnerung an die toten Indianer ausführst.“
    Sein Akzent gab dem Wort Indianer einen großartigen mystischen Klang.
    Ich hatte mein Versprechen an die vergessenen Krieger der Nagi Road gehalten. Bei jedem Vollmond vergossen meine Nymphen Wein- und Honigopfer und tanzten fröhlich in Erinnerung an ihren Mut. Ich hoffte, dass sie es irgendwie spürten.
    Heute ging es aber nicht um die Krieger.
    Anfangs war es mir unmöglich gewesen, überhaupt an Clint zu denken. Ich musste ihn aus meinem Kopf zwingen. Der Gedanke daran, wie er sich mit

Weitere Kostenlose Bücher