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zusammenzustauchen - er hätte sie sogar anzeigen können, weil er wusste, dass sie sich in seinen Computer gehackt hatte. Stattdessen hatte er auch das wie einen Witz behandelt.
Das war der heikelste Teil ihres Gesprächs gewesen. Mikael schien den Faden absichtlich nicht wieder aufzunehmen, bis sie sich irgendwann die Frage nicht mehr verkneifen konnte: »Sie haben gesagt, Sie wissen, was ich getan habe.«
»Sie sind eine Hackerin. Sie waren in meinem Computer.«
»Woher wissen Sie das?« Lisbeth war sich völlig sicher, dass sie keine Spuren hinterlassen hatte und ihr Eindringen nur entdeckt werden konnte, wenn ein Security-Administrator den Datenstrom an der Netzwerkkarte scannte, während sie gerade im gehackten Computer war.
»Sie haben einen Fehler gemacht.« Er erklärte, dass sie die Version eines Textes zitiert hatte, der nur in seinem Computer abgespeichert war und nirgendwo sonst.
Lisbeth Salander schwieg lange. Zum Schluss sah sie ihn ausdruckslos an.
»Wie haben Sie das angestellt?«, fragte er.
»Mein Geheimnis. Was wollen Sie unternehmen?«
Mikael zuckte die Achseln.
»Was kann ich schon tun? Vielleicht hätte ich mit Ihnen mal über Ethik und Moral reden sollen, und über die Gefahren, die es mit sich bringt, wenn man im Privatleben anderer Leute herumschnüffelt.«
»Das ist doch nichts anderes als das, was Sie als Journalist machen.«
Er nickte.
»Stimmt. Deswegen haben wir Journalisten einen Ethik-Ausschuss, der die Spielregeln überwacht. Wenn ich einen Artikel über irgendeinen Schweinehund im Bankwesen schreibe, dann lasse ich sein oder ihr Sexleben aus dem Spiel. Ich schreibe nicht, dass eine Scheckbetrügerin lesbisch ist oder auf Sex mit seinem Hund abfährt oder so was, selbst wenn das zufällig der Wahrheit entsprechen sollte. Auch Schweinehunde haben ein Recht auf Privatleben, und es ist so einfach, Leuten durch Angriffe auf ihren Lebensstil zu schaden. Verstehen Sie, was ich meine?«
»Ja.«
»Sie haben meine Intimsphäre verletzt. Mein Arbeitgeber braucht nicht zu wissen, mit wem ich Sex habe. Das ist meine Angelegenheit.«
Ein schiefes Grinsen zog sich quer durch Lisbeth Salanders Gesicht.
»Sie meinen, das hätte ich nicht erwähnen sollen.«
»In meinem Fall spielt das keine größere Rolle. Die halbe Stadt weiß über mein Verhältnis mit Erika Bescheid. Es geht ums Prinzip.«
»Wenn das so ist, dann amüsiert es Sie vielleicht zu erfahren, dass auch ich Prinzipien habe, die Ihrem Ethik-Ausschuss entsprechen. Ich nenne das Salanders Prinzip . Ich finde, dass ein Schweinehund immer ein Schweinehund bleibt, und wenn ich einem Schweinehund schaden kann, indem ich ans Licht zerre, was er für Dreck am Stecken hat, dann hat er es halt verdient. Ich zahle es ihm nur heim.«
»Okay«, lächelte Mikael Blomkvist. »Ich argumentiere nicht völlig anders, aber …«
»Aber dazu kommt, dass ich bei so einer Untersuchung auch danach gehe, was ich selbst von dem Menschen denke. Ich bin nicht neutral. Wenn ich mir einen Schweinehund vorgenommen habe, dann strenge ich mich extra an. Wenn es ein guter Mensch zu sein scheint, dann kann ich in meinem Bericht alles ein bisschen herunterspielen.«
»Wirklich?«
»In Ihrem Fall habe ich alles ein bisschen abgeschwächt. Ich hätte ein Buch über Ihr Sexleben schreiben können. Ich hätte Frode auch mitteilen können, dass Erika Berger eine Vergangenheit im Club Xtreme hat und in den achtziger Jahren mit Bondage- und Sadomaso-Spielchen experimentiert hat - das hätte wohl unausweichlich gewisse Assoziationen zu Ihrem gemeinsamen Sexleben aufkommen lassen.«
Mikael Blomkvists und Lisbeth Salanders Blicke trafen sich. Dann sah er aus dem Fenster und lachte.
»Sie sind wirklich gründlich. Warum haben Sie das nicht in Ihren Bericht geschrieben?«
»Erika Berger und Sie sind erwachsene Menschen, die sich anscheinend sehr nahestehen. Was Sie im Bett machen, geht keinen etwas an. Außerdem wollte ich ihr nicht schaden oder irgendjemandem Erpressungsmaterial an die Hand geben. Wer weiß - ich kenne Dirch Frode nicht, und das Material hätte auch bei Wennerström landen können.«
»Und Wennerström wollen Sie nicht mit Informationen versorgen?«
»Wenn ich mich im Kampf zwischen Ihnen und Wennerström für eine Seite entscheiden müsste, würde ich in Ihrer Ecke des Boxrings stehen.«
»Erika und ich haben ein … Unser Verhältnis ist …«
»Ich scheiße drauf, was für ein Verhältnis Sie haben. Aber Sie haben meine Frage nicht
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