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Ergebnisse füllten an die sieben Regalmeter.
Der Kern des Materials bestand aus den sechsundzwanzig Ordnern mit dem polizeilichen Untersuchungsbericht zu Harriets Verschwinden. Mikael konnte sich nur schwerlich vorstellen, dass eine normale Vermisstenmeldung zu derart umfangreichen Ermittlungen führte, aber auf der anderen Seite hatte Vanger mit allergrößter Wahrscheinlichkeit den nötigen Einfluss besessen, die Polizei von Hedestad mit der Untersuchung aller möglichen und unmöglichen Spuren auf Trab zu halten.
Neben dem Bericht der Polizei gab es noch Bücher mit Zeitungsausschnitten, Fotoalben, Karten, Erinnerungsstücke, Informationsmaterial über Hedestad und den Vanger-Konzern, Harriets Tagebuch (das jedoch nicht besonders umfangreich war), Schulbücher, Gesundheitszeugnisse und anderes. Außerdem nicht weniger als sechzehn gebundene A4-Notizbücher mit jeweils hundert Seiten, die man quasi als Henrik Vangers persönliches Logbuch der Ermittlungen bezeichnen konnte. In diese Bücher hatte der Patriarch mit säuberlicher Handschrift seine eigenen Überlegungen, Einfälle, falsche Spuren und Beobachtungen eingetragen. Mikael blätterte aufs Geratewohl ein wenig darin herum. Der Text hatte Prosa-Charakter, und Mikael hatte den Eindruck, dass diese Bände die Reinschrift von Dutzenden älterer Notizbücher enthielten. Schließlich gab es noch zirka zehn Ordner mit Material über verschiedene Mitglieder der Familie Vanger. Hier waren die Seiten maschinengeschrieben und offenbar über einen langen Zeitraum hinweg entstanden.
Henrik Vanger hatte gegen seine eigene Familie ermittelt.
Gegen sieben hörte Mikael ein energisches Miauen und öffnete die Tür. Eine rotbraune Katze flitzte blitzschnell an ihm vorbei ins Warme.
»Ich kann dich verstehen«, sagte Mikael.
Die Katze drehte schnuppernd eine Runde durchs Haus. Mikael goss ein bisschen Milch auf einen Teller, die von seinem Gast aufgeschleckt wurde. Danach sprang die Katze aufs Küchensofa, rollte sich zusammen und wollte diesen Platz offenbar so schnell nicht mehr verlassen.
Es war schon nach zehn Uhr abends, als Mikael das Material einigermaßen gesichtet und alles in einer sinnvollen Ordnung in den Regalen verteilt hatte. Er ging in die Küche, setzte eine Kanne Kaffee auf, strich sich zwei Brote und spendierte der Katze ein bisschen Wurst und Leberpastete. Er hatte den ganzen Tag nichts Ordentliches gegessen, aber seltsamerweise kaum Hunger. Nachdem er Kaffee getrunken hatte, holte er die Zigaretten aus der Tasche und öffnete die Schachtel.
Er hörte die Mailbox seines Handys ab. Erika hatte nicht angerufen, und als er versuchte, sie zu erreichen, sprang wieder nur ihr Anrufbeantworter an.
Als einen der ersten Schritte bei seinen privaten Ermittlungen scannte Mikael die Karte der Hedeby-Insel ein, die ihm Henrik Vanger geliehen hatte. Da er sämtliche Namen von ihrem Rundgang noch in frischer Erinnerung hatte, trug er ein, wer in welchem Haus wohnte. Ihm wurde schnell klar, dass der Vanger-Clan eine so umfassende Personengalerie abgab, dass er eine Weile brauchen würde, sich zu orientieren.
Kurz vor Mitternacht zog er warme Kleidung und seine neuen Schuhe an und machte einen Spaziergang über die Brücke. Er bog auf die Straße ab, die unterhalb der Kirche seitlich am Sund entlanglief. Das Eis bedeckte den Sund und auch den alten Hafen, aber etwas weiter draußen sah er einen dunklen Streifen offenes Wasser. Während er dort stand, erlosch die Fassadenbeleuchtung der Kirche, und um ihn herum wurde es dunkel. Es war kalt und sternenklar.
Mit einem Mal fühlte Mikael sich zutiefst niedergeschlagen. Er konnte beim besten Willen nicht verstehen, wie er sich von Henrik Vanger hatte überzeugen lassen können, diesen wahnwitzigen Auftrag anzunehmen. Erika hatte völlig recht, wenn sie den Job als heillose Zeitverschwendung bezeichnete. Eigentlich sollte er in Stockholm sein - beispielsweise mit ihr im Bett - und seinen Krieg gegen Hans-Erik Wennerström planen. Aber auch in dieser Beziehung fühlte er sich lustlos, und er hatte keinen blassen Schimmer, was er dagegen tun könnte.
Früher am Tag wäre er zu Henrik Vanger gegangen, hätte den Vertrag aufgelöst und die Heimfahrt angetreten. Aber vom Hügel bei der Kirche konnte er sehen, dass das vangersche Haus schon still und dunkel dalag. Von der Kirche aus konnte er die gesamte Bebauung am Saum der Insel sehen. Harald Vangers Haus lag ebenfalls im Dunkeln, doch bei Cecilia Vanger, bei
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