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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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klappte die Abdeckung eines elektronischen Ziffernblocks auf und gab einen Zugangscode ein. Die Schlösser klickten. Die Tür schwang nach innen auf. »Wenn du erst mal lange genug hier bist, weißt du auch, wie man Rikar am besten handhabt.«
    Das war zu hoffen.
    Allerdings war hierbleiben nicht Teil ihres Plans. Tun, was getan werden musste. Für Gerechtigkeit sorgen und verschwinden. Ding-ding-ding. Klang doch viel besser als traute Zweisamkeit mit einem männlichen Drachen. Also ja, ganz gleich wie attraktiv, Rikar war ein Mittel zum Zweck. Nicht mehr. Nicht weniger. Jetzt musste sie diese wichtige Tatsache nur noch im Kopf behalten. Vielleicht würde es helfen, sie auf ein Post-it zu schreiben. Vielleicht würde sie damit fertig, wenn sie den Zettel auf ihren Badezimmerspiegel klebte und sich jeden Morgen vorlas. Vielleicht könnte sie die Krankheit mit genügend Übung im Keim ersticken.
    Die Krankheit mit dem Namen Rikaritis.
    Aber als Angela ihrer neuen Verbündeten über die Schwelle folgte, verspürte sie das warnende Gefühl, dass es dafür keine Heilung geben würde.
    Ein Stück vor den Anderen ging Mac aufgeregt die letzten Stufen hinunter, immer zwei auf einmal nehmend. Das Echo der drei Stiefelpaare auf der Metalltreppe folgte ihm. Heute musste sein Glückstag sein. Venom und Wick hatten sich der Parade angeschlossen und gingen hinter Bastian her. Verdammt, als bräuchte er für den Scheiß auch noch Publikum.
    Flieg oder stirb.
    Venoms Worte, nicht die seinen.
    Mac spürte sie trotzdem in sich, als er den Treppenabsatz erreichte und die Metallstrebe herunterdrückte, welche die Sicherheitstür verschloss. Der Wind übernahm den Rest, packte den Stahl und warf ihn nach hinten gegen die Außenwand der Hochhausfassade. Er trat auf das Dach, auf Kies und Staub. Vor sich sah er nur noch die Kante, die zehn Meter vor ihm lag. Gottverdammt, es war ein weiter Weg nach unten. Woher er das wusste? Er war die ganze Strecke zu Fuß heraufgestiegen, über die Treppenabsätze zwischen den Stockwerken gerannt wie eine Fitnessstudio-Maus auf dem Laufband.
    Zweihundertdreiundneunzig Meter über der Cherry Street. Sechsundsiebzig Stockwerke Ich-will-sehen-wie-Mac-unten-aufschlägt.
    Oder vielleicht betraf das nur Venom. Bastian schien ihm nicht den Tod zu wünschen. Der Kerl hatte ihm im Denali den ganzen Weg über Anweisungen gegeben, sie immer wieder wiederholt, um sicherzugehen, dass er verstanden hatte. Trotzdem konnte er sich eines Gedankens nicht erwehren …
    Wo zum Teufel ist Rikar ?
    Er brauchte den Kerl. Einen Verbündeten. Bevor er auf Nimmerwiedersehen verschwand. Bevor er sechsundsiebzig Stockwerke nach unten fiel und den Bürgersteig vor McCormich’s Fish House and Bar versaute.
    Was für ein schöner Gedanke.
    Aber schließlich hatte er keine Wahl. Es sei denn, er wollte dastehen wie ein Feigling. Normalerweise hätte ihm der Kratzer in seinem Ruf als harter Kerl nichts ausgemacht. Dafür hatte er schließlich einen Mittelfinger … um seine Meinung jedem kundzutun, der ihm nicht passte. Aber heute Nacht war er irgendwie nicht ganz er selbst. Die ganze Drachengeschichte machte ihn immer noch ziemlich fertig.
    Mac fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Die Lederjacke lag schwer auf seinen Schultern und erinnerte ihn daran, dass er vor weniger als einer Stunde gelernt hatte, wie man das Ding heraufbeschwor.
    Heraufbeschwören.
    Mutter Gottes, klang das seltsam. Wie etwas, das ein Hohepriester des Voodoo-Kultes während eines Ritualmords sagen würde oder so. Okay, die Fähigkeit an sich war nützlich. Das gestand er ihnen zu. Niemand wollte ihn mit nacktem Hintern im Mondlicht stehen sehen, aber verdammt, die Fähigkeit, sich mit nicht mehr als einem Gedanken in eine Ledermontur zu hüllen, passte ganz gut zu der kleinen Horrorshow, die er den ganzen Tag schon durchmachte.
    Was ihn, naturgemäß, wütend machte.
    Er hatte sich nie so leicht aus der Bahn werfen lassen. Mhm. Cool unter Beschuss, so war er. Aber heute Nacht, auf dem Dach des Columbia Centers mitten in Seattle, fragte sich Mac, ob sich das wohl jetzt ändern würde.
    Er stieß den Atem aus und blickte in den Nachthimmel, während der Kies unter seinen Füßen knirschte. Die Landschaft über ihm war wolkenlos und klar, ein seltener Zustand in Seattle, vor allem zu dieser Jahreszeit. Der Herbst brachte Regen und Kälte, feuchtes Wetter. Die heutige Nacht jedoch war, wenn man den scharfen Wind außer Acht ließ, wie gemalt. Ein Zelt aus

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