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Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition)

Titel: Verborgene Tränen (Windham-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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verdammen, Lord Weston, aber wärt Ihr an meiner Stelle, hättet Ihr ebenso nach einem Ausweg gesucht. Was hättet Ihr getan, wenn es Euch bestimmt wäre, einen Mann wie Lord Ansley zu ehelichen?“
    Dean ballte die Hände zu Fäusten, unterdrückte jedes Mitgefühl, welches er unter anderen Umständen für sie und ihre Situation gehabt hätte, und stellte die Frage, die ihm auf der Seele brannte und die unablässig in seinem Kopf hämmerte. Er packte sie an der Schulter und drehte sie um, sodass sie ihn ansehen musste. In seiner Wut grub er seine Finger fest in ihre Haut, und ihr Schmerzenslaut verschaffte ihm Genugtuung.
    „Warum ich? War ich zur falschen Zeit am falschen Ort, oder habt Ihr mich auserwählt?“ 
    Sie wollte seinem Blick ausweichen, aber das ließ er nicht zu.
    „Sagt es! Hattet Ihr beschlossen, mein Leben zu zerstören, oder war ich nur der dumme Tropf, der das Pech hatte, Euch zu begegnen?“
    Die Schuld stand ihr ins Gesicht geschrieben, auch wenn sie ihm die Antwort verweigerte. Ihre großen, glänzenden Augen schienen um Vergebung zu flehen, und trotz seiner Wut ließ ihn dies nicht unberührt. 
    „Dann sei Euch zu wünschen, dass eine Ehe mit mir Euch mehr Glück bescheidet als eine mit Ansley.“ 
    Er musste hier weg, ehe ihr trauriger Anblick ihn noch ihren wahren Charakter vergessen ließ. Mit einer spöttischen Verneigung ließ er von ihr ab.
    „Mylady.“
    „Lord Weston?“, hielt sie ihn zurück.
    „Was ist denn noch?“, fragte er, ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen.
    „Ihr wollt mich wirklich heiraten?“ Dean versuchte, den Anflug von Hoffnung in ihrer Stimme zu überhören. Es sollte ihn nicht interessieren, dass sie erleichtert schien.
    „Wollen? Nein. Aber ich werde. Nachdem Ihr schließlich so gnädig wart, mir einen Blick auf Euren blanken Busen zu gewähren, scheint Eurem Vater sehr daran gelegen. Diese Ehe wird mich weniger schmerzen als eine Kugel in der Brust, ist es nicht so?“
    Er schmeckte noch immer das Blut und war weniger denn je in versöhnlicher Stimmung. Dean wusste, dass seine Worte sie verletzten. „Und nun entschuldigt mich, ich kann meine Begleiterin nicht noch länger sich selbst überlassen. Das wäre wirklich zu unhöflich.“
    „Eure Begleiterin?“
    Obwohl er es nicht vorgehabt hatte, kehrte er noch einmal zu Amelie zurück. Nur Zentimeter von ihr entfernt blieb er stehen. Ihr süßer Duft hüllte ihn ein und hätte ihn beinahe seine Wut vergessen lassen. 
    „Meine Begleitung, Lady Rochester. Sie wird mindestens ebenso überrascht sein wie ich zu erfahren, dass ich vorhabe, morgen zu heiraten. Aber keine Sorge, Ihr werdet noch genug Gelegenheit haben, sie kennenzulernen, denn wir verbringen sehr viel Zeit miteinander. Wir stehen uns sehr nahe – wenn Ihr versteht, was ich meine.“
    Schockiert öffnete Amelie den Mund, aber kein Laut kam heraus. Mit großen Augen starrte sie ihn an. Diese feuchten, vollen Lippen, ihre Nähe und ihre Unerfahrenheit, die sich in ihrer Überraschung zeigte, reizten ihn. Jäh erwachte Deans Verlangen. Es war kein zärtliches Verlangen, sondern gepaart mit seiner Wut. Er wusste, dass sie nicht so naiv war, wie sie aussah, und das wollte er beweisen. Es drängte ihn, dieses Trugbild zu zerstören und sie mit seiner ganzen Härte für ihre Täuschung zu bestrafen. 
    Ohne sie zu berühren, drängte er sie zurück, bis sie mit ihrem Rücken gegen das Fenster stieß. Kam noch näher, bis seine Schenkel den Stoff ihres Kleides streiften. 
     
    „Ihr habt mich für Euren Plan ausgewählt. Ihr müsst gewusst haben, dass ich viele Frauen begehre. Man sagt, dieser Ruf eile mir voraus.“
    Er strich über den Stoff an ihrer Schulter, ließ einen Finger unter den hellblauen Musselin gleiten. „Sicher seid Ihr nicht so naiv, Treue von mir zu erwarten.“
     
    Amelie wünschte, sie möge sterben. Deans Finger auf ihrer Haut ließ sie erbeben, und seine Nähe setzte ihren Körper in Brand. Dabei wusste sie, dass er sie damit strafen wollte. In seinem unversöhnlichen Blick glomm pure Verachtung. Heiß ruhte dieser Blick auf ihr, und sie leckte sich ihre plötzlich staubtrockenen Lippen. Ihr Verstand schien sich in Luft aufgelöst zu haben, denn seine unverblümten Worte weckten etwas tief in ihrem Inneren. Ein Prickeln durchlief ihren Körper und konzentrierte sich in den Spitzen ihrer Brüste, als seine Finger von der Schulter abwärts weiter über das Schlüsselbein dem Schnitt ihres Kleides folgten. Als er die

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