Verboten Sinnlich!
den Augen aller Menschen in der Mall einfach zu seinem Wagen geschleppt. Zuerst war sie vor Schock wie gelähmt gewesen, hatte Joe ihm lachend erzählt, aber dann hatte sie ihn wüst beschimpft und ihm ein paar ansehnliche blaue Flecken beschert, die Joe ihm stolz präsentiert hatte. Natürlich hatte er sich nicht von ihr beirren lassen und sie ins Sharp Coronado Hospital gefahren, um dort ihren Fuß röntgen zu lassen, mit dem Ergebnis, dass der kleine Zeh glatt durchgebrochen war. Danach hatte er die Arme dann so bequatscht, dass sie sich trotz ihrer Entführung auf ein Abendessen mit ihm eingelassen hatte. Dieses Abendessen hatten für Joe, Tammy und auch für ihn die Karten neu gemischt, denn die beiden waren seitdem unzertrennlich.
Irgendwie musste Tammy wohl insgeheim auf Höhlenmenschen-Rituale stehen.
Vielleicht war es auch Joes jungenhafter Charme, sein Witz oder seine unbeschreibliche Art, mit Menschen umzugehen. Jedenfalls hatte er sie im Sturm eingenommen. Joe seinerseits war von Beginn an hin und weg von Tammy. Er war sofort über beide Ohren in diese Frau verknallt. Es gab für Joe nur noch ein Thema – seine Tammy. Wie gut sie roch, welch tolle Kurven sie hatte, wie toll er ihre Stimme fand – und und und… Ghosts Mutmaßungen, dass Joes Brille neuerdings rosarot war, traf voll und ganz zu, denn der Rest des Trupps, allesamt nur Teilzeit-Lover wünschten sich im Geheimen das gleiche Glück. Deswegen nervte die Schwärmerei auch immens, schließlich sehnten sie sich alle nach genau dem Gleichen. Das Bild, das Matt sich von Tammy gemacht hatte, war wichtigster Bestandteil seiner anzüglichen, sehr lebhaften Träume. In seiner Vorstellung war Tammy groß, schlank und vollbusig. Aus Joes Erzählungen wusste Matt, dass sie rotgoldene Locken und wunderschöne grüne Augen hatte und den Rest hatte er sich dann selbst zurechtgebastelt. Tammy studierte Sozialwissenschaften oder so was ähnliches und hatte bis vor vier Wochen, zusammen mit zwei Kommilitonen ein 2-Zimmer-Apartment bewohnt. Allerdings hatte sich das zu besagter Zeit geändert, weil Joe, der ebenfalls ein kleines Apartment bewohnt hatte, für Tammy und ihn ein Haus mit Garten angemietet hatte. Zuerst hatte sich Tammy heftig dagegen gesträubt, mit Joe zusammen zu ziehen, vor allen Dingen so schnell. Allerdings konnte Joe sehr überzeugend sein und so hatte sie seinen enormen Überzeugungskünsten nicht mehr Stand halten können und sich ergeben.
Matt ließ seinen Jeep vor Joes und Tammys Haus ausrollen und stellte die Zündung ab. Die Spannung, die ihn erfasst hatte, umgab ihn wie eine Aura. Er fühlte sich so nervös und angespannt, wie er es selten in den letzten Jahren gewesen war.
Seine Hände waren schweißnass, er hatte regelrecht Angst vor diesem Treffen.
Angst vor der Realität, Angst davor, dass er sich ungeschickt verhielt, oder, was so richtig schlimm wäre, dass er die Frau seines Freundes nicht mochte. Gar nicht auszudenken, wenn er mit Tammy nicht auskommen würde, das wäre das Ende seiner innigen Freundschaft mit Joe, das war ihm sonnenklar. Er stand vor ihrer Haustür und sah noch mal an sich herunter. Das strahlend weiße Baumwollhemd unterstrich seine natürliche Bräune und brachte seine kobaltblauen Augen noch besser zur Geltung. Sein pechschwarzes Haar war zu lang und kringelte sich im Nacken. Leider ließ es sich nicht so leicht bändigen und nachdem er es vorhin mit einem Blick auf seine Uhr aufgegeben hatte, fielen ihm einige Strähnen wild in die Stirn. Er war zu spät, aber das war jetzt nicht mehr zu ändern. Es war früher Abend und die Sonne stand tief am Horizont und tauchte das Haus in wunderschön warmes Licht. Gerade als er klingeln wollte, wurde die Haustür mit einem heftigen Ruck aufgerissen und Matt erstarrte mitten in der Bewegung. Er blickte in die schönsten Augen, die er je gesehen hatte. Dieses helle Grün, wie ein klarer Bergsee im Sonnenlicht, strahlte ihn förmlich an. Umrahmt wurden diese sensationellen Augen von langen, dunklen Wimpern. Die wilden, leuchtend rotblonden Locken fielen in wilden Kaskaden um ihr herzförmiges Gesicht, dass über und über mit Sommersprossen übersät war. Oh Jesus, ein Kobold! Ein leuchtender, fröhlicher, mit Sommersprossen übersäter Kobold stand vor ihm. Er merkte erst jetzt, dass er die Luft angehalten hatte, als sie ihm jetzt ziemlich laut entfuhr. Tammy Tremale war üppig, umwerfend üppig. Sie war klein, höchstens 1,60 Meter. Und sie passte überhaupt
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