Verboten Sinnlich!
ihn, machten ihn unsicher. Joe schob eine Hand in Matts Genick und legte die andere fest auf seinem unteren Rücken. Dann, ganz plötzlich begannen seine Finger, ganz sachte seinen Nacken zu liebkosen, spielten mit seinem Haar. Joe sog tief die Luft ein, schmiegte sein Gesicht in Matts Halsbeuge und murmelte etwas Unverständliches, dass sich ein bisschen wie heilige Scheiße anhörte. Dann, nach einigen Sekunden räusperte sich Joe hörbar und löste sich langsam von Matt. Liebevoll, fast schmerzhaft sehnsüchtig blickte er Matt in die Augen und schob ihn dann sachte in Richtung Küchentüre. Obwohl nur wenige Sekunden, kam es Matt vor, als befände er sich in einer anderen Sphäre, als wäre er in einer Zeitschleife gefangen. Er hatte es sich nicht eingebildet. Joe empfand etwas für ihn. Völlig verwirrt, seine eigenen Gefühle nicht deuten könnend, ließ er sich von seinem Freund in die Küche schieben. Matt musste erstmal verdauen, was gerade geschehen war. Ganz sicher war er sich nur in einem Punkt. Das, was offensichtlich war, wenn auch nicht richtig. Tammy machte ihn an. Seine Gefühle Joe gegenüber waren unklar, nicht klar umrissen und so erschreckend, dass er sie erst einmal lieber verdrängte. „Wir lassen sie besser nicht warten, sonst fängt sie ohne uns an und glaube mir, das wäre mehr als schade“, raunte Joe im grinsend zu und blickte ihm dabei prüfend in die Augen. Kurz dachte Matt, er wolle ihm etwas sagen, aber dann schüttelte Joe unmerklich den Kopf und wandte sich ab.
Matt überlegte fieberhaft, mit welcher Ausrede er sich direkt nach dem Essen wohl wieder aus dem Staub machen könnte. Als er dann die Küche betrat, fühlte er sich sofort wohlig und … zuhause. Die Wände waren in einem warmen Orange gestrichen. Überall standen Töpfe mit Kräutern und Kerzen in verschiedenen Kerzenhaltern. Der wilde Farben-Mix gaben ihr eine anheimelnde Note. Die Essecke bestand aus zwei riesigen Sitzbänken, die die komplette linke Wand und die große Fensterfront fast völlig einnahmen. Sie boten locker Platz für acht Personen.
Der riesige Esstisch war aus massivem Holz und in fröhlichen rot und orange Tönen gedeckt. Es gab auch noch vier Stühle zur Auswahl. Wann in Gottes Namen brauchten Joe und Tammy soviel Platz? Die Küchezeile, die direkt an die Bank unter der Fensterfront anschloss, sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen und das wiederum passte sehr gut zu der Person, die hier das Regiment führte.
Chaotisch und liebenswert. Das traf den Nagel auf den Kopf. „Wow“, meinte Matt,
„Wer kommt denn noch so alles vorbei?“ Joe lachte auf und wies auf seine Frau,
„Die Kleine hier hat hier öfter mal Besuch, viel Besuch versteht sich.“ Als Matt fragend die Augenbrauen hob, meinte Joe nur, „ Ich erkläre es dir später, okay?
Jetzt lass uns erstmal was essen.“ Joe nahm auf der Kopfseite der Sitzbank Platz und Matt setzte sich auf die andere Seite ihm schräg gegenüber. Tammy holte aus dem Kühlschrank drei Flaschen Bier, öffnete sie und stellte den Männern je eine Bierflasche auf den Tisch. Ihre eigene setzte sie an und nahm einen großen Schluck. Matt sah ihr beeindruckt zu, denn selten hatte er eine Frau mit solchen Trinkgewohnheiten gesehen. Die Frauen, die er kannte, bevorzugten Champagner oder Weißwein. Er wusste nicht wieso, aber ihr zurückgeworfener Kopf, den Mund am Flaschenhals. Es machte ihn an. Die ganze Atmosphäre machte ihn an. Der dicke Kloß, der sich in seiner plötzlich zu engen Kehle gebildet hatte, fühlte sich unangenehm an. Ein neues, unbestimmtes Gefühl überkam ihn und ließ ihn heftig schlucken. Dieses neue Gefühl hatte nichts mit sexuellem Hunger oder gar mit Lust zu tun. Nein. Dies hier war elementar, tief und voller Sehnsucht. Ein Sehnen nach Nähe und Zweisamkeit, wie er es noch nie wirklich gespürt hatte, aber auch bisher nicht vermisst hatte. Oder? Tammy gab seinem Freund Joe etwas, das er bei seinen zahlreichen Eroberungen bisher noch nicht gefunden hatte, nämlich Wärme und Geborgenheit, gepaart mit dem richtigen Schuss Sexappeal. Sie hatte einen leckeren Braten gezaubert, den sie den Männern zusammen mit Soße und Nudeln und einem Berg Salat auftischte. Während sie mit einem großen Fleischmesser das Fleisch tranchierte, plapperte sie in einer Tour über ihre heutigen Erlebnisse. Dass sie dabei mit dem Messer wie wild herumfuchtelte, schien sie gar nicht zu bemerken. Das taten die Männer jedoch umso mehr. Joe saß angespannt und
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