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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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sich, und Glory prallte verblüfft gegen seine Brust. Er lachte: „Ach, das meinst du.“
    Er küsste sie leidenschaftlich und diesmal ohne Zorn. Als er den Kopf kurz hob, hatte sie Mühe, ihre Sprache wieder zu finden. „Ja“, flüsterte sie, „genau das.“
    Er sah ihr lange in die Augen, und sein Lächeln wurde bittersüß. „Wir können nicht einfach weitermachen, wo wir damals aufgehört haben, Glory. Ich kann es nicht, obwohl ich teilweise möchte.“ Er hielt ihr Gesicht mit beiden Händen. „Und was die Zukunft angeht“, fuhr er eindringlich fort, „nun ja, ich sehe keine für uns.“
    „Ich weiß“, bestätigte sie, obwohl seine Feststellung unendlich schmerzte. Sie konnten die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, und sie hatten zu viel Vergangenheit, um eine gemeinsame Zukunft zu haben. „Aber ich möchte es zwischen uns nicht so belassen, wie es heute war. Ich möchte in den Armen gehalten werden, und ich möchte nicht allein sein. Ich dachte, dir ginge es vielleicht ähnlich.“
    Er antwortete, indem er sie in die Arme nahm, sie streichelte, küsste und mit zärtlichen Berührungen erregte. Santos streifte ihr das Kleid ab, und erkundete liebevoll ihren Körper. Allmählich leerte sich ihr Kopf von allen Gedanken an die Vergangenheit und an den traurigen Tag. Und eine Weile gab es für Glory nur Santos, seinen Körper und seine Berührungen.
    Und als die Zeit kam, gab sie ihm alles zurück, streichelnd, liebkosend und erregend. Aus Erregung wurde Leidenschaft, die immer heftiger loderte, bis sie in einem hitzigen Rausch aus Verlangen wieder zusammenkamen. Und als Glory diesmal auf dem Höhepunkt aufschrie, verschloss er ihr den Mund mit seinen Lippen, ehe auch er die Erfüllung fand.
    Heftig atmend rollte Glory sich schließlich von ihm fort und starrte auf dem Rücken liegend an die Decke. Santos neben ihr tat dasselbe. Überdeutlich nahm sie seinen Atem, seine Wärme, seinen Geruch wahr.
    Es war schön gewesen, fast unerträglich schön. Beinah wie beim ersten Mal.
    Alles, was gefehlt hatte, war Liebe. Vor vielen Jahren war es die Liebe gewesen, die den Zauber und das Gefühl von Erfüllung und Nähe andauern ließ. Nicht der Sex. Der Nachklang dieses Aktes war Leere. Das war traurig und tat weh.
    Glory kniff die Augen zusammen. Warum hatte sie das bloß getan? Wie hatte sie nur so … ungestüm sein können? Sie hatte geglaubt, ihre selbstzerstörerische Phase mit dem Tod des Vaters vor mehr als zehn Jahren überwunden zu haben.
    Tränen der Reue brannten ihr in den Augen. Sie hatte sich selbst verraten und ihren Vater dazu – sein Andenken. Nicht weil sie mit Santos zusammen gewesen war, sondern weil sie sich von ihren Gefühlen hatte leiten lassen, impulsiv und rücksichtslos.
    Sie krallte die Finger der linken Hand in ihr Kleid, das als zerknüllter Haufen neben ihr lag. Großer Gott, sie hatten sich nicht einmal geschützt. Was war nur los mit ihr?
    Traurig erinnerte sie sich an das erste Mal, als sie mit Santos geschlafen hatte, an die große Zärtlichkeit, die Sehnsucht und die Hoffnungen für die Zukunft. Sie hatte ihn so schrecklich geliebt. Eine Zukunft ohne ihn hatte sie sich gar nicht vorstellen können. Sie war so jung und starrköpfig gewesen, so ohne Durchblick und Bedenken. Und sie hatte ein schreckliches Fiasko erlebt.
    Sie seufzte. Santos bewegte sich, und sie spürte seinen Blick. „So schlimm?“ fragte er.
    Sie sah ihn nicht an. „Was meinst du?“
    „Du hast geseufzt.“
    Was sollte sie darauf sagen? Sie hatte geseufzt, und sie wünschte, sie wäre weit weg von hier. „Der Sex war großartig, Santos“, entgegnete sie schroff. „Keine Sorge, dein Ruf nimmt keinen Schaden.“
    „Ich war nicht besorgt.“
    Seine Antwort war wie eine Ohrfeige. „Typisch, kein Problem für dich, was?“
    „Typisch.“
    „Ich hätte es wissen sollen.“
    Er stemmte sich auf einen Ellbogen und beugte sich über Glory, damit sie ihn ansah. „Willst du einen Streit vom Zaun brechen?“ Er lächelte grimmig. „Lass deine Schuldgefühle nicht an mir aus, Baby. Ich habe mit meinen eigenen zu kämpfen.“
    „Jede Wette.“ Sie setzte sich auf und zwang ihn zurückzuweichen. „Ich muss gehen.“
    „Dann geh.“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Ich glaube, ich hasse dich.“
    Er schwieg einen Moment und blickte dann zu ihr auf. „Ich glaube, ich hasse dich auch.“

 
51. KAPITEL
    Lange nachdem Glory gegangen war, lag Santos noch auf dem Boden und grübelte, was er hätte

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