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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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auf seine Uhr. „Zwanzig Minuten höchstens.“
    Sie nickte, äußerlich ruhig und innerlich gebrochen. „Dann gehe ich wohl besser.“
    „Ich komme mit.“
    Sie sah ihn aus leicht verengten Augen wütend an. „Den Teufel wirst du tun. Ich fahre allein.“
    „Ich habe Jackson mein Wort gegeben.“
    „Hast du immer noch Angst, dass ich ihr zur Flucht verhelfe?“ Da er schwieg, ging sie zur Tür und drehte sich noch einmal zu ihm um. „Weißt du, du hast mir immer vorgeworfen, ich würde nicht an dich glauben. Doch ich habe genug an dich geglaubt, um dich zu lieben. Nicht nur damals, auch heute. Du hast unsere Unterschiede immer zu einem Problem gemacht, nicht ich. Du hast ge- und verurteilt. Du hast entschieden, ich sei zu privilegiert, zu verwöhnt und zu egoistisch, um dich wirklich zu lieben.“ Erhobenen Hauptes fügte sie hinzu: „Du hast geglaubt, du seist nicht gut genug für mich und ich könnte dich nicht lieben. Nicht ich.“
    Glory riss die Tür auf und fuhr fort: „Mir scheint, du warst derjenige, der nicht glauben konnte, weder an mich noch an uns. Du hast mir nie vertraut und tust es immer noch nicht. Aber im Moment habe ich nicht die Zeit, mir darum weiter Gedanken zu machen.“ Tief durchatmend fügte sie entschlossen hinzu: „Ich werde jetzt zu meiner Mutter fahren, und zwar allein!“

 
67. KAPITEL
    Glory fuhr wie eine Wahnsinnige. Mit tränenverschleiertem Blick musste sie ständig an all das denken, was Santos ihr erzählt hatte.
    Es muss eine Erklärung für alles geben, sagte sie sich immer wieder und wünschte, ihre Mutter würde sie umarmen und sagen, dass alles nicht stimmte. Doch tief im Innern wusste sie, dass das ein Wunschtraum blieb.
    Wie durch ein Wunder schaffte sie es ohne Unfall zum Haus ihrer Mutter. Sie sprang aus dem Wagen, lief zur Haustür und schlug heftig dagegen. Mrs Hillcrest öffnete ihr, die Augen schreckensweit, als sie die aufgebrachte Glory sah.
    „Miss Glory, was ist los? Was ist passiert?“
    „Wo ist Mutter?“ Glory drängte sich an ihr vorbei. „Ich muss sie sehen.“
    „Sie ist in ihrem Zimmer. Ruht sich aus. Sie wollte nicht gestört werden.“
    Glory lief die Treppe hinauf. „Da kommen gleich Leute, die sie abholen wollen. Halten Sie sie auf, solange Sie können.“
    „Leute?“ Mrs Hillcrest folgte ihr verwirrt bis zur unteren Stufe, „die Ihre Mutter holen? Ich verstehe nicht.“
    Glory blieb stehen und sah zurück. „Tun Sie es einfach, Greta, bitte!“ Als sei der Teufel persönlich hinter ihr her, rannte sie die restlichen Stufen hinauf, den Flur entlang und platzte ins Zimmer ihrer Mutter. „Mutter!“
    Hope hatte geschlafen und richtete sich desorientiert und erschrocken kerzengerade auf. „Glory Alexandra“, sagte sie blinzelnd und legte eine Hand an die Kehle. „Was tust du hier?“
    „Mama, ich … wir müssen miteinander reden!“ Glory kam zitternd ans Bett und setzte sich auf die Kante. „Mama, sie sind …“ Sie brach, um Fassung ringend, ab. Ihr blieb nicht viel Zeit. Sie musste die Wahrheit erfahren, wie immer die aussah. „Sie holen dich. Wir müssen reden. Ich muss wissen …“
    „Sie holen mich ab?“ fiel Hope ihr ins Wort und strich sich nervös die Haare aus der Stirn. Sie griff nach ihrem Hausmantel und schlüpfte hinein. „Wer? Was meinst du?“
    „Santos und … die anderen.“ Das Herz brach ihr, als sie ihrer Mutter mitteilte: „Sie haben einen Haftbefehl.“
    „Einen Haftbefehl“, wiederholte sie. „Für wen?“
    „Für dich, Mama. Sie sagen …“
    „Für mich?“ Hope wich entsetzt zurück. „Aber weshalb. Ich kann mir nicht vorstellen …“
    „Sie sagen, du hättest dich mit Chop Robichaux eingelassen. Ihr hättet euch verschworen, Santos eine Falle zu stellen.“
    Ihre Mutter leugnete nicht, noch reagierte sie empört oder fassungslos. Sie sah Glory nur stumm an, der Ausdruck ihrer Augen der eines gefangenen, von Panik ergriffenen Tieres.
    Sie ist all der Dinge schuldig, die Santos vorgebracht hat. Lieber Gott, es stimmt alles!
    Tränen rollten Glory über die Wangen, und sie wischte sie ungeduldig fort. „Sie wissen alles, Mama. Die Sache mit Santos und deine Beziehung zu Chop Robichaux. Was er … was er für dich arrangiert hat.“ Sie hob die Stimme. „Ist das wahr, Mutter? Hast du all diese Dinge getan? Auch als Daddy noch lebte? Ich kann den Gedanken nicht ertragen.“
    „Nein!“ begehrte Hope verzweifelt auf. Ein Schrei aus der Tiefe ihrer Seele. „Nein!“
    Glory umklammerte

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