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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Barhocker. Sie zog ihren Schuh wieder an und winkte ihrem Barmann. „Darryl, ich bin in meinem Büro, falls du mich brauchst.“
    Er gab ihr ein Okayzeichen, und Liz führte Glory in ihr Büro. Sie schloss die Tür hinter sich und wandte sich Glory zu, ohne ihr Platz anzubieten.
    „Dein Restaurant ist schön, Liz. Und wie ich höre, ist das Essen wunderbar. Ich gratuliere dir.“
    „Danke.“ Sie verschränkte die Hände und ärgerte sich, dass Glorys Lob sie freute, obwohl sie es weder wollte noch brauchte. „Hast du etwas auf dem Herzen?“
    „Ja, ich …“ Glory atmete noch einmal durch und sagte schnell: „Ich will dir so viel sagen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Zuerst mal möchte ich mich entschuldigen wegen der Dinge, die vor vielen Jahren geschehen sind. Ich hätte nie gedacht, dass meine Mutter es an dir auslassen würde. Ich weiß nicht, warum. Ich hätte es bedenken, vermuten müssen …“ Glory machte eine hilflose Geste mit der Rechten und fuhr fort: „Offenbar habe ich sie nicht besonders gut gekannt. Das hat wohl niemand. Aber ich bin sicher, du hast die Nachrichten gesehen.“
    „Ja.“
    „Es tut mir auch … Leid, dass …“ Glory kämpfte mit den Tränen, wie Liz sah. „Es tut mir Leid, dass ich nicht mehr für dich eingetreten bin. Dass ich dir nicht gezeigt habe, wie viel du mir bedeutet hast, wie sehr ich dich liebte. Du warst meine beste Freundin.“ Sie sah kurz zu Boden und hob den tränenfeuchten Blick. „Ich hatte solche Angst vor meiner Mutter, vor ihrer Strafe, dass ich ganz vergaß, Angst um dich zu haben. An dem Tag … brach meine Welt zusammen.“
    Liz spürte vor Rührung einen dicken Kloß im Hals. Sie verstand Glory und wünschte, es wäre nicht so. Auch ihre Welt war an jenem Tag zusammengebrochen. Sie wandte sich ab, ging zu ihrem Schreibtisch und starrte auf die mit Papieren übersäte Platte. Sie schalt sich eine Närrin, dass sie Mitgefühl mit Glory hatte. Warum konnte sie nicht einfach vergessen, was sie in den letzten Wochen über Hope St. Germaine erfahren hatte? Warum musste sie sich immer wieder mitfühlend fragen, wie es wohl gewesen war, als Tochter dieser Frau aufzuwachsen? Sie konnte nicht anders.
    Glory hatte damals ganz Recht gehabt, sich vor ihrer Mutter zu fürchten.
    „Ich bin heute auch gekommen, um dir für das zu danken, was du für Santos getan hast.“
    Als sie seinen Namen hörte, überlagerten Zorn und verletzter Stolz ihr Verständnis. Sie drehte sich ruckartig zu Glory um. „Ich habe es nicht für ihn getan“, entgegnete sie scharf. „Und ich habe es ganz bestimmt nicht getan, damit ihr beide glücklich und zufrieden zusammenlebt.“
    Glory sah Liz ruhig in die Augen und sagte aus tiefstem Herzen kommend: „Ich habe nie aufgehört, ihn zu lieben, Liz. Die ganzen Jahre nicht.“
    Glorys Eindringlichkeit und Leidenschaft versetzten Liz in Erstaunen. Sie ahnte die Tiefe von Glorys Gefühlen, die zu ernsthaft waren, um die Laune einer verwöhnten Göre auf der Suche nach einer Trophäe oder einem Abenteuer zu sein. Ihre eigenen Gefühle für Santos schienen dagegen zu verblassen.
    Und damit begann eine alte Wunde zu heilen.
    Sie dachte plötzlich an die beiden Mädchen, die kichernd an ihrem Spind standen, das ganze Leben noch vor sich. Eine hatte soeben einen Jungen kennen gelernt und sich auf den ersten Blick verliebt. Und sie glaubte, er sei ihr Schicksal.
    Vielleicht ist er das.
    Gerührt wandte sie rasch den Blick ab und sah auf ihre Uhr. „Wenn das alles ist“, sagte sie spröde und heuchelte Gleichgültigkeit. „Ich muss wirklich wieder an die Arbeit zurück.“
    „Natürlich.“ Glory sah aus, als hätte Liz sie geohrfeigt, und ging zur Tür. „Danke, dass du mir Zeit geopfert hast, Liz. Danke fürs Zuhören. Ich weiß, du bist sehr … beschäftigt. Ich finde selbst hinaus.“
    Liz sah zu, wie Glory die Tür öffnete. Sie verschwindet für immer aus meinem Leben! Sie durfte sie nicht so gehen lassen. Nicht, ohne ihr die ganze Wahrheit zu sagen. „Glory!“
    Sie blieb stehen und sah zurück.
    „An jenem Tag an der Akademie, als deine Mutter mich von der Schule werfen ließ, ist auch meine Welt zusammengebrochen.“ Liz sah kurz auf ihre Hände, hob den Blick jedoch wieder. „Deine Mutter sagte mir, sie würde sich bei Schwester Marguerite für mich verwenden, wenn ich ihr alles über dich und Santos erzählte.“ Sie holte zittrig Atem und fuhr fort: „Ich sagte mir, sie wisse ohnehin schon, dass ihr

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