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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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destruktive Gefühle, genau wie Hass und Schuldzuweisungen. Stattdessen sollte er sich dem Leben stellen und Verantwortung übernehmen.
    Es war Zeit, etwas Neues zu beginnen.
    Er musste über diese Gedanken lächeln und plötzlich lachen. Zum ersten Mal im Leben fühlte er sich richtig gut. Auch er war dankbar für sein Leben. Dankbar, in diesem Moment hier zu sein, und dankbar für die Liebe, die er erfahren hatte.
    Glory.
    Sie hatte Recht gehabt mit ihrem Vorwurf, er habe sie verurteilt und nicht an sie und ihre Liebe geglaubt. Sie hatte beweisen sollen, dass ihre Gefühle für ihn echt waren, weil er sich des Wertes nicht bewusst gewesen war. Auch als er damals zur Trauerfeier ihres Vaters gegangen war, hatte er ein Liebesbekenntnis von ihr erwartet. Sie sollte beweisen, dass sie ihn liebte.
    Santos lachte wieder. Hopes Hass auf Lily hatte nur Lilys Hass auf sich selbst widergespiegelt. Bei Lily hatte er das nie verstanden. Er hatte nicht begreifen können, warum sie sich nicht so sah, wie sie wirklich war: gut, liebevoll und liebenswert.
    Dabei hatte er sich ganz genauso verhalten. Er hatte sich nicht als den Mann sehen können, der Glorys Liebe verdiente.
    Doch er verdiente sie, das wusste er in dem Moment, als er die Vergangenheit losließ. Plötzlich fühlte er sich leicht und frei, als könnte er mit den Adlern fliegen. Er liebte Glory, und er verdiente sie. Er konnte und würde sie glücklich machen.
    Und er brach auf, sie zu erobern, ohne dass sie ihm irgendetwas bewies.

 
71. KAPITEL
    In den Tagen und Wochen nach Hopes Selbstmord und dem daraus folgenden Skandal hatte Glory die Bruchstücke des Doppellebens ihrer Mutter zusammengesetzt. Obwohl es manchmal unerträglich gewesen war, hatte sie alles wissen wollen, um es zu verstehen. Nur so, das hatte sie erkannt, würde sie mit dem eigenen Leben vorankommen.
    Sie hatte einen Psychiater zu Rate gezogen, der ihr half, den Geisteszustand ihrer Mutter zu analysieren. Ihre Mutter war sehr krank gewesen. Der Doktor hatte von Schizophrenie gesprochen. Er glaubte, dass sie, hätte man sie vor ein Gericht gestellt, nicht mit Gefängnis bestraft, sondern in eine Anstalt eingewiesen worden wäre.
    Einerseits wünschte Glory, man hätte ihrer Mutter helfen können. Andererseits wusste sie, dass der Skandal unerträglich für sie gewesen wäre. Hope hatte ihre Wahl getroffen.
    Mit den eigenen Gefühlen klarzukommen war schwieriger für Glory gewesen. Sie fühlte sich verlassen und betrogen, war zornig, hilflos und verwirrt. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden hatte sich ihr Leben grundlegend verändert, da alles, was sie über ihre Mutter zu wissen glaubte, falsch war.
    Wieder einmal fragte sie sich: Wer bin ich eigentlich?
    Und so fuhr sie zum River-Road-Haus, um die tröstende Umarmung einer Familie zu spüren, die sie kaum gekannt hatte. Sie war hergekommen, um die Stücke der eigenen Identität zusammenzusetzen.
    Und im Verlauf der Wochen gelang ihr das. Sie wurde ruhiger, fühlte sich nicht mehr zerrissen und war vielleicht zum ersten Mal im Leben wirklich selbstsicher.
    Glory stach die Pflanzkelle in die feuchte, dunkle Erde. Die Junisonne brannte ihr auf den Rücken, und Schweiß bildete sich auf ihrer Oberlippe und zwischen den Brüsten. Sie genoss alles: die Hitze, die feuchte Erde, den Schweiß.
    Bald würde sie in die Stadt zurückmüssen, und in ihr klimatisiertes Büro im St. Charles. Lächelnd setzte sie die Pflanze ein und füllte das Pflanzloch mit Erde auf. Inzwischen hatte sie noch mehrfach mit Jonathan Michaels gesprochen, und ihre Anwälte arbeiteten bereits die Details des Vertrages aus.
    Sie hatte ein gutes Gefühl bei ihrer Entscheidung. Das Pierron-Haus im alten Glanz wieder herzustellen würde eine beträchtliche Geldsumme verschlingen. Drei der oberen Schlafräume in luxuriöse Gästezimmer umzuwandeln und zwei in Eigentumswohnungen würde auch nicht billig werden. Dazu musste sie einen Hausmeister einstellen, einen Fremdenführer und einen Teilzeitgärtner für die Parkanlage.
    Natürlich würde ihr die Öffnung des Pierron-Hauses für Privatpartys und Übernachtungen Geld einbringen. Und wenn sie es klug anstellte, kam sie gut dabei weg, aber sie tat es nicht des Geldes wegen, sondern aus Liebe.
    Das Pierron-Haus gehörte zur Geschichte Louisianas und zu ihrer eigenen. Sie wollte nicht, dass es in Vergessenheit geriet oder verfiel wie so viele andere Zeugnisse der alten Südstaaten.
    Glory richtete sich lächelnd auf, schlug sich die Erde

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