Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
gleichgültiges Verhalten, sah Elle ihm nach. War das derselbe Mann, der sie in der Nacht mit glühender Leidenschaft geliebt hatte? Erst hatte er nicht genug von ihr bekommen können – und jetzt konnte er nicht schnell genug von ihr wegkommen?
Dabei hatte sie die intensiven Gefühle, die sie von Anfang an verbunden hatten, deutlich gespürt. Sie war sich sicher gewesen, dass ihre Beziehung sich zum Guten wenden würde. Nun, da Brock sich so distanziert verhielt, kamen ihr jedoch Zweifel. Selbst in der Zeit ihrer heimlichen Affäre hatte er sich freundlicher gezeigt.
Elle fröstelte und schlang die Arme um sich. Es schmerzte sie, dass er ihr noch immer nicht vertraute – was kein Wunder war. Auch wenn er sie zum Wohl des Babys und mit der Absicht geheiratet hatte, irgendwann zu vergessen, was sie getan hatte – im Augenblick war er eindeutig noch nicht so weit. Würde es überhaupt jemals dazu kommen?
Sie ließ sich zurück in die Kissen sinken, um noch ein Weilchen vor sich hin zu dösen. Im Schlaf würde sie ihre Traurigkeit nicht spüren.
Nach kurzer Zeit schrak sie aus unruhigen Träumen auf, warf die Bettdecke zurück und sprang aus dem Bett.
Es passte nicht zu ihr, sich so zu verkriechen. Schließlich gab es auf der Welt weitaus Schlimmeres als diese Situation. Für Selbstmitleid war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Nein, sie würde sich anstrengen, damit es mit ihrer Ehe klappte. Und mit dem Haus würde sie anfangen. Als Erstes wollte Elle das Wohnzimmer neu gestalten.
Sie begann mit dem Abnehmen der schweren Vorhänge.
Als die Haushälterin sie auf einem Stuhl stehen saß, blieb sie erschrocken stehen. „Um Himmels willen, Mrs Maddox!“, rief sie. „Was tun Sie denn da?“
„Brock will, dass ich ein Zimmer umdekoriere, und für das hier habe ich mich entschieden.“
Anna bekam große Augen. „Oh, aber … hat Mr Maddox das mit seiner Mutter besprochen?“
„Soviel ich weiß, nicht. Aber er meint, sie hätte nichts dagegen. Ein Zimmer ist schließlich nicht das ganze Haus.“
„Stimmt auch wieder“, sagte Anna und nickte, aber ihr Gesichtsausdruck blieb zweifelnd.
Elle seufzte. „Meinen Sie, ich sollte es lieber lassen? Ich möchte Brocks Mutter nicht verletzen.“
„Zwar ist Mrs Maddox nach dem Tod ihres Mannes hier wohnen geblieben, aber rein rechtlich gehört das Haus Mr Maddox. Und Sie als seine Frau werden ja wohl Ihre Wünsche verwirklichen dürfen.“
Elle lächelte. „Jetzt haben Sie mir auf sehr nette Art gesagt, dass es Ärger geben könnte. Aber keine Angst, ich frage Sie einfach nicht nach Ihrer persönlichen Meinung, dann kommen Sie in keinen Loyalitätskonflikt.“
Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Zimmer zu. „Ich will den Raum farblich an die anderen angleichen, aber vor allem möchte ich, dass Brock sich hier wohlfühlt. Dass er sich gerne hier aufhält und sich entspannen kann.“
„Klingt gut“, sagte Anna.
„Also weg mit den Vorhängen. Und mit einem Großteil der Möbel und dem vielen Krimskrams.“
„Wie Sie wollen“, sagte Anna. „Aber warten Sie, ich rufe Roger, damit er Ihnen hilft.“
In den folgenden Stunden packte Elle Sachen ein, die Roger dann wegschaffte. Dabei achtete er sorgsam darauf, dass sie selbst nichts Schweres trug.
„Natürlich geht es mich nichts an“, sagte er, „aber wenn ich einen Vorschlag machen dürfte – Mrs Maddox hat beim Einrichten Dekorateure hinzugezogen.“
„Danke, Roger, über Vorschläge freue ich mich immer, aber eine Freundin von mir versteht etwas davon. Ich muss sie sowieso bald mal wieder besuchen“, sagte Elle und dachte dabei an Bree Kincannon Spencer, eine Fotografin.
Leider hatte Athos auch diese Freundschaft für seine Zwecke ausgenutzt. Und auch wenn Elle nicht damit rechnen durfte, dass Bree ihr verzieh, schuldete sie ihr doch zumindest eine Entschuldigung.
Elle gefiel der Gedanke daran gar nicht, aber sie würde nicht darum herumkommen. Schließlich hatte Bree ihr vertraut.
„Hier drin stehen ganz schön viele Möbel. Meinen Sie wirklich, dass Sie sie alle einlagern können?“
„Aber sicher. Wir finden schon einen Platz“, beruhigte Roger sie.
„Danke, dass Sie und Ihre Frau mir helfen“, sagte Elle lächelnd. Dann ging sie nach oben in ihr Zimmer und wählte Brees Handynummer, um ihr eine Nachricht zu hinterlassen.
Aber Bree nahm selbst ab. „Hallo?“, meldete sie sich etwas atemlos.
Überrascht, die Freundin persönlich zu hören, verschlug es Elle im ersten Moment
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