Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
Outlet-Center. Bis später.“
Elle betrachtete ein paar aufregende Dessous mit Leopardendruck. Würde sie je wieder Brocks Leidenschaft entfachen – so wie früher?
Nach einem arbeitsreichen Tag traf sich Brock mit Elle im Four Square Diner. Als er aufstand, um sie zu begrüßen, musterte er sie. „Heute hast du dich übernommen. Du wirkst müde.“
Sie küsste ihn auf die Wange. „Danke, du siehst auch toll aus“, sagte sie scherzhaft und setzte sich.
Brock lachte. „Ich meine ja nur, du hättest zu Hause bleiben und dich ausruhen sollen.“
„Zwischen Ausruhen und völliger Untätigkeit ist ein Unterschied. Wie lief es bei dir?“
„Nicht schlecht. Die neue Kampagne für Prentice lässt sich ganz gut an.“
„Prima. Und wie macht sich deine neue Sekretärin?“
„Sie ist ein Er.“
Vor Überraschung ließ Elle fast die Speisekarte fallen. „Dein Assistent ist ein Mann?“, fragte sie ungläubig.
„Vorsicht!“, ermahnte Brock sie spaßhaft. „Deine Frage bewegt sich gefährlich am Rande des Sexismus.“
„Wenn du mich fragst, trifft das für große Teile der Branche zu“, erwiderte sie. „Ich wusste gar nicht, dass du schon mit männlichen Assistenten zusammengearbeitet hast.“
„Habe ich auch nicht. Aber ich muss sagen, er ist recht gut.“
„Geschickt von dir. So verstummen Gerüchte über unsere Heirat am ehesten.“
Brock sah sie an, ohne dass sie seine Gedanken erraten konnte. In diesem Moment kam die Bedienung und nahm die Bestellung auf. Danach wandte Brock seine Aufmerksamkeit wieder Elle zu. „Was hast du dir denn gekauft?“
„Alles Mögliche“, antwortete sie und überlegte, ob sie für ihn vielleicht nur eine Art Peinlichkeit bedeutete – wie für ihren Großvater. Bis er eines Tages doch Nutzen aus ihr hatte ziehen können.
„Wie?“, fragte Brock. „Ich dachte, du wolltest einen Bademantel erstehen.“
„Habe ich ja. Aber es sind eben auch ein paar andere Kleinigkeiten dazugekommen. Arbeitest du am Wochenende?“
„Ja“, sagte er und zuckte die Achseln. „Wie üblich. Das kennst du ja.“
Sie nickte und bemerkte, wie Brock einen Mann am anderen Ende des Raumes grüßte. Es war einer seiner Angestellten, Logan Emerson. Emerson grüßte zurück, dann bemerkte er Elle und sah zur Seite.
Der Mann war ihr immer schon seltsam vorgekommen. Damals hatte Brock seine Einstellung nicht mit ihr besprochen. Sie hatte sich immer gewundert, wieso Brock ihn auf einen Posten gesetzt hatte, dem er ganz offensichtlich nicht gewachsen schien.
„Wie kommt er eigentlich inzwischen mit den anderen Kundenberatern zurecht?“, fragte sie.
„Ganz gut. Vor ein paar Tagen habe ich ihm ein neues Aufgabengebiet übertragen, das besser zu ihm passt.“
„Ach ja? Und was macht er jetzt?“
„Kümmert sich um Computer- und Datensicherheit“, antwortete Brock, als das Essen serviert wurde.
„Eine ziemliche Umstellung.“
Brock nickte, sagte aber nichts weiter. „Sicherheit“, sagte Elle nachdenklich vor sich hin. „Ja, ich glaube, dafür eignet er sich eher. Er ist so ruhig, bleibt meistens im Hintergrund. Man könnte meinen, er wäre Privatdetektiv.“
Brock schwieg, nur seine Wange zuckte. Da begriff sie!
„Er ist Privatdetektiv“, stellte sie fest. „Hat er dir von mir erzählt?“
Brock begann zu essen. „Und wenn schon?“, fragte er.
Elle, der der Appetit auf das Putensandwich vergangen war, spielte mit ihrer Papierserviette. „Hast du darum nicht mit mir über ihn gesprochen? Hast du von Anfang an mich verdächtigt?“
„Du warst die Letzte, der ich das zugetraut hätte“, sagte Brock, und seine Augen wirkten wie die stürmische See.
Schuldbewusst senkte sie den Blick. „Weißt du was? Ich war fast erleichtert, als endlich alles herauskam“, gestand sie mit leiser Stimme. „Es hat mich sehr belastet, und durch die Schwangerschaft wurde alles noch schlimmer. Wenn es nicht für die Krebsbehandlung meiner Mutter gewesen wäre …“
„Was sagst du denn da?“, fragte er mit rauer Stimme. „Krebsbehandlung?“
Elle sah ihn an. „Hat Logan dir nichts von Moms Krankheit gesagt? Sie bekommt eine ganz neue und sehr teure Therapie, und da die Methode noch nicht ausgereift ist, zahlt die Krankenversicherung nicht.“
„Soll das heißen, Athos ist dafür aufgekommen – unter der Bedingung, dass du ihm Informationen über Madd Comm lieferst?“
Elle schluckte. „Ja, genau das. Ich schäme mich für das, was ich getan habe, aber mir blieb keine Wahl.
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