Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
die Sprache.
„Hallo? Bist du es, Elle?“, fragte Bree.
„Ja, ich bin es.“ Elle ging unruhig im Zimmer auf und ab. „Ich muss dir etwas sagen. Weißt du, ich kann verstehen, wenn du auf mich wütend bist. An deiner Stelle würde es mir genauso gehen. Bitte gib mir trotzdem die Chance, mit dir zu reden. Natürlich ist mein Verhalten unentschuldbar, aber unsere Freundschaft bedeutet mir viel. Ich möchte einfach, dass du weißt, wie es dazu gekommen ist.“
Das Schweigen am anderen Ende der Leitung setzte Elle heftig zu. „Ich kann dir nicht böse sein, wenn du Nein sagst. Und bestimmt haben Gavin und du eine Menge zu tun, heute am Samstag.“
„Gavin habe ich zum Golfspielen geschickt“, sagte Bree. „Er braucht dringend mal eine Auszeit von seinem neuen Geschäft. Ich weiß, dass er sehr gern spielt, aber mir zuliebe in letzter Zeit darauf verzichtet hat. Er will nicht, dass ich mich vernachlässigt fühle. Ich musste schon etwas nachhelfen, dass er gegangen ist.“
„Du Glückliche“, sagte Elle und seufzte, als sie an Brocks Verhalten an diesem Morgen dachte.
„Gavin wird nicht vor fünf zurück sein. Bei uns in der Straße ist ein kleines Café. Wollen wir uns dort treffen? In einer Stunde?“
„Ja gern. Danke, Bree. Das bedeutet mir viel.“
Als Elle eine Stunde später das Café betrat, sah sie Bree an einem der Tische. Die Freundin stand noch, und ihr neues Selbstvertrauen war unübersehbar.
Als sie Gavin kennengelernt hatte, hatte sie Elle um eine Art Typ- und Stilberatung gebeten – nachdem sie zuvor wenig Wert auf ihr Äußeres gelegt hatte. Sie hatte einfach nicht bemerkt, wie hübsch sie in Wirklichkeit war.
Inzwischen war sie eine strahlend schöne und glücklich verheiratete junge Frau.
Aber Elle hatte auch sie hintergangen – und bereute es zutiefst.
„Danke dass du gekommen bist, Bree“, sagte Elle mit zitternder Stimme. „Es tut mir wirklich sehr leid.“ Nachdem der Anfang gemacht war, sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus, und sie schüttete der Freundin ihr Herz aus. Elle erzählte alles, von ihrem Großvater und der Krebserkrankung ihrer Mutter.
Eine Viertelstunde später nahm Bree betroffen Elles Hand. „Oh mein Gott, wie schrecklich. Warum hast du mir nicht eher etwas davon gesagt? Ich hätte dir gerne geholfen. Du weißt doch, dass ich mehr Geld habe, als ich ausgeben kann.“
„Ich konnte es nicht. Ich fühlte mich wie in einer Falle. Morgens vor dem Spiegel konnte ich mir selbst nicht mehr ins Gesicht sehen. Und als Brock und ich auch noch etwas miteinander anfingen …“ Ihr versagte die Stimme.
Teilnahmsvoll sah Bree sie an. „Gavin hat mir erzählt, wie erschüttert Brock war, als er den Bericht des Privatdetektivs bekommen hatte.“
Die ganze Zeit hatte Elle sich gefragt, was sie wohl mehr verletzt hatte: Brocks Herz oder doch nur seinen Stolz. Auch wenn sie gerne das Erste geglaubt hätte, war sie zum Schluss gekommen, dass das Zweite stimmte. Und nun sagte Bree, er wäre erschüttert gewesen!
„Aber es ist nicht alles schlecht“, tröstete Bree. „Schließlich seid Brock und du jetzt verheiratet.“
Bree verstand, Elles Schweigen richtig zu deuten. „Stimmt etwas nicht? Brock hat dir doch verziehen, oder?“
„So einfach ist das nicht. Aber wir arbeiten daran.“ Elle biss sich auf die Lippen. „Ich bin schwanger, musst du wissen“, fügte sie leise hinzu.
„Ja so was!“, rief Bree. „Freut ihr euch, du und Brock? Auch wenn es bis hierher ein steiniger Weg war – ihr bekommt ein Baby!“
In diesem Moment wurde Elle deutlich bewusst, wie sehr sie Bree in letzter Zeit vermisst hatte. „Ich glaube, die Freude kommt erst noch so richtig. Im Moment habe ich noch damit zu kämpfen, dass mir morgens immer schlecht wird.“
„Aus meiner Erfahrung – du weißt ja, welche Startschwierigkeiten es in meiner Ehe gab – kann ich dir nur sagen: Halte durch. Es lohnt sich. Für mich zum Beispiel hat sich alles zum Guten entwickelt. Zwischendurch habe ich tatsächlich an Gavins Liebe gezweifelt. Aber jetzt natürlich nicht mehr.“
„Das freut mich. Ich finde, du hast es verdient, glücklich zu sein“, sagte Elle.
Bree sah sie lächelnd an. „Du auch, Elle.“
„Kannst du dir vorstellen, mir zu vergeben?“
„Längst geschehen. Aber du selbst musst dir auch verzeihen.“
Elle gab es einen Stich im Herzen. Sie hatte schon so lange ein schlechtes Gewissen, dass es bereits Teil von ihr geworden war. Jetzt, da Bree ihr verziehen
Weitere Kostenlose Bücher