Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
er einige Zeit sexuelle Anspielungen über den Hinterhof gebrüllt hatte. Die Details, die dabei ans Licht gekommen waren, hatten Erin erröten lassen, während Jess es nicht störend fand, dass nun die ganze Nachbarschaft wusste, dass sie auf Rollenspiele stand.
„Ihr habt eure eigenen Probleme ...“
„Die Firma läuft wieder ganz gut, Erin.“
Jedenfalls würde es ihren Eltern finanziell bess er gehen, wenn sie nicht die teure Hochzeit ihrer jüngsten Tochter bezahlen müssten, schoss es Erin durch den Kopf. Sie konnte und wollte einfach nicht verstehen, weshalb sich ihre Schwester so egoistisch zeigte und nicht mit der Wimper zuckte, dass sich ihr Vater verschuldete, damit sie auf ihrer Hochzeit Rinderfilet anstatt Hühnchen servieren konnte. Ihr Dad besaß seit zwei Jahrzehnten einen Autohandel, der wegen der Wirtschaftskrise kurz vor dem Konkurs gestanden hatte. Nur mit Mühe und Not war ihm das erspart geblieben. Doch Holly nahm keine Rücksicht, sondern träumte von einer Märchenhochzeit, die natürlich ihre Eltern bezahlen sollten, schließlich verdiente sie als Verkäuferin in einer Modeboutique sehr wenig. Ihr Verlobter Corey war gerade erst aus der Army ausgeschieden und befand sich noch auf Jobsuche – Erin glaubte nicht, dass er besonders gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatte, denn Corey war nicht die hellste Kerze am Baum, wie ihr Dad seufzend gestand.
„Hör zu, Mom“, Erin blickte zu Jess, die in ihrer Tür stan d und sich dehnte. „Lass uns ein anderes Mal darüber reden. Ich bin müde und gehe jetzt zu Bett.“
„Aber wir müssen noch über die Hochzeit reden!“
„Hat das nicht bis morgen Zeit?“
„V on mir aus“, schmollte ihre Mom. „Dann musst du aber vorbeikommen, damit wir über die Blumenarrangements und die Sitzordnung sprechen können. Außerdem ...“
„Moment, Mom! Ist das nicht Hollys Aufgabe?“
„Du bist die erste Brautjungfer und ...“
„Ja, ja ... ich weiß.“ Resigniert seufzte sie und verabr edete mit ihrer Mom, dass sie in den nächsten Tagen vorbeischauen wollte, um diese lebenswichtigen Dinge in aller Ruhe besprechen zu können. Als sie endlich aufgelegt hatte, schloss Erin für einige Sekunden die Augen, wurde jedoch von Jess wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt.
„Schon wieder zurück?“ Jess gähnte ausgiebig und warf s ich anschließend auf Erins Bett. „Ich dachte eigentlich, dass du länger unterwegs wärst.“
„Das hatte ich auch gedacht“, Erin lief zu ihrem Kleiderschrank und zog eine abgeschnittene Jogginghose heraus, in die sie schlüpfte.
„Also?“
Über der Schulter begegnete ihr der fragende Blick ihrer Freundin. Jess lehnte bequem gegen das Bettgestell und schlang sich ihr schwarzes Haar zu einem Knoten. Genauso wie Erin trug sie bequeme Jogginghosen, hatte dazu jedoch ein Sweatshirt gewählt, während Erin in ein T-Shirt schlüpfte.
„Hatten wir nicht vereinbart, dass du mit dem Küchendienst dran bist?“
Jess stöhnte genervt auf: „Du hörst dich wie meine Mutter an!“ Gekonnt rollte sie die Augen und fragte mitfühlend: „Hat es wieder nicht geklappt?“
„Woher weißt du das?“
„Süße, du hast eine ätzende Laune und benimmst dich wie ein Hausdrachen. Wenn du den Job bekommen hättest, wärst du ganz sicher besser drauf.“
Da Jess Recht hatte, sagte Erin nichts zu dem Vergleich mit einem Hausdrachen. „Ich bin frustriert.“ Seufzend setzte sie sich in ihren Sessel und zog die Beine an den Körper. „Bis vor drei Monaten hatte ich einen tollen Job und habe gute Arbeit geleistet. Warum will mich niemand mehr einstellen?“
„Weil du zu hübsch bist“, Jess verschränkte die Knöchel übereinander und zuckte gekonnt mit der Schulter: „Ein Jahr lang warst du bei einer alleinerziehenden Mutter eingestellt, aber Ehefrauen wollen dich nicht in der Nähe ihrer Männer sehen.“
„Ich bin Kindermädchen“, empörte sich Erin: „Ich verbringe die Zeit mit den Kindern, nicht mit den Ehemännern, Jess.“
„Jude Law, Ethan Hawke und Arnold Schwarzenegger.“
„Was soll mit denen sein?“, Erin stieß einen Seufzer aus, denn Jess besetzte ihr Bett und schien keine Anstalten zu machen, bald wieder abzuhauen.
„Sie alle haben ihre Ehefrauen mit den Kindermädchen betrogen – das heißt, bei Arnold war es die Haushälterin.“ Jess zog eine schwarze Augenbraue in die Höhe. „Was sagst du dazu?“
„Ich sage dazu, dass du zu viel Zeit mit Klatschblättern verbringst.“
„Keine Ehefrau
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