Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
ihren Teller. „Kannst du aus den Nudeln meinen Namen machen?“
„Sicher“, er nahm ihren Löffel und isolierte ein Z, ein O, ein E und ein Y, um sie auf den Rand des Tellers zu schieben.
„Und jetzt das Wort Daddy !“
Er tat ihr den Gefallen und war sich die ganze Zeit über der hellgrünen Augen bewusst, die ihn über den Tisch hinweg beobachteten.
„Jetzt Erins Namen!“
Grinsend gehorchte er und sah kurz auf. Erin starrte mit einem spröden Blick zu ihnen hinüber und senkte abrupt den Kopf, um sich mit ihrer Suppe zu beschäftigen.
Tom stieß einen amüsierten Laut aus.
„Und Hund!“
„ Mäuschen, du sollst die Nudeln essen“, schalt Erin sanft. „Gleich sind keine mehr übrig.“
„Okay“, antwortete Zoey fröhlich und schob sich einen Löffel Suppe mit einem seligen Gesichtsausdruck in den Mund.
Tom zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu seiner Tochter.
„Wo warst du, Daddy?“
„Ich war bei der Arbeit.“
„Hast du keine Ferien?“
„Nein, Knöpfchen“, er lachte und schob ihren Teller ein wenig näher an sie heran. „Wir müssen fleißig trainieren und ganz viele Bälle werfen.“
Begeistert riss sie ihre Augen auf. „Darf ich mal zusehen? Im Kindergarten spielen wir auch mit Bällen. Das mag ich am liebsten.“
Er wusste nicht, warum ihr letzter Satz ein Flattern in seiner Herzgegend verursachte, und lächelte daher einfach, bevor er ihr eine blonde Locke hinter das Ohr schob. „Natürlich darfst du zusehen. Das fände ich toll.“
„Morgen?“ Hoffnungsvoll streckte sie ihre Unterlippe vor.
„Morgen nicht“, er tätschelte ihr rundes Knie und schüttelte den Kopf. „Morgen ist kein Training, da haben wir alle frei.“
„Ach so“, Zoey zuckte mit der Schulter und widm ete sich wieder ihrer Suppe, während sie ein selbst erfundenes Lied sang. Tom wandte den Blick von seiner Tochter ab und blickte zu Erin, die einen großen Schluck aus ihrem Wasserglas nahm und so tat, als hätte sie ihn nicht gerade gemustert.
Tom wackelte belustigt mit beiden Augenbrauen und fragte höflich: „Wann geht es denn heute Abend los?“
Als sie den Mund öffnete, um ihm eine Antwort zu geben, ertönte ein Rülps, der quer durch den Raum hallte.
Zoey sah sofort auf und schaute Erin mit kindlicher Fassungslosigkeit an, während diese einen hochroten Kopf bekam und entsetzt in die Runde starrte.
Bevor Tom wusste, was er tat, griff er nach Zoeys Glas und trank einen großen Schluck. Der anschließende Rülpser war nicht von schlechten Eltern.
„Meiner war besser.“ Er reichte Zoey das Glas. „Jetzt bist du dran, Knöpfchen. Zeig, was du kannst.“
Das ließ sich Zoey nicht zweimal sagen und trank einen riesigen Schluck, bevor sie einen kaum hörbaren Rülpser von sich gab. Erin hatte es die Sprache verschlagen und sie starrte Tom fassungslos an.
„Das war nichts . Noch einmal“, wies er Zoey an.
„Tom!“ Erin s Schelte ging in ihrem Gelächter unter. „Nicht!“
Er schnitt eine Grimasse und wisperte seiner Tochter mit einem Seitenblick auf Erin laut zu: „Hau rein, Knöpfchen.“
Für eine Vierjährige stieß Zoey einen erstaunlich lauten Rülpser aus und grinste stolz.
„Wie war ich, Daddy?“
„Fabelhaft“, er hielt ihr die Hand hin, in die sie einschlug. „Jetzt ist wieder Erin dran.“
Die schüttelte den Kopf.
„Feigling, Feigling“, intonisierte Tom. Zoey fiel sofort ein und klatschte dabei übermütig auf den Tisch.
Mit einem Funkeln in den Augen griff Erin nach ihrem Glas und nahm einen weiteren tiefen Schluck, bevor sie laut rülpste.
„Respekt“, Tom nickte beeindruckt und goss neues Wasser aus der Karaffe in Zoeys Glas, bevor er wieder dran war.
Nach einigen Wiederholungen wurde Zoey zur Siegerin gekürt, auch wenn sie bei weitem nicht so laute Geräusche von sich gegeben hatte wie die beiden Erwachsenen. Stolz thronte sie auf ihrem Stuhl und verkündete, dass sie jetzt etwas malen wolle.
Tom gesellte sich zu Zoey auf die Couch, auf der sie saß und ein Bild malte, während sein Blick immer wieder zur offenen Küche glitt, in der Erin mit dem Abwasch beschäftigt war. Sie würde gleich gehen und erst am Montagmorgen wiederkommen, weil sie am morgigen Tag frei hatte, nachdem heute der Junggesellinnenabschied ihrer Schwester stattfinden sollte. Mit einem unbehaglichen Gefühl gestand sich Tom ein, dass ihm die Aussicht, sie morgen nicht sehen zu können, überhaupt nicht gefiel. Vermutlich lag es an der Woche auf Hawaii, in der sie
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