Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
führen, wo gerade einige Sitzplätze freigeworden waren. Zusammen mit den anderen erklommen sie drei Stufen, die zu einer kleinen Empore hinaufführten, und verteilten sich schnell auf einem Sessel und zwei Sofas, wobei Erin auf einer Lehne zu sitzen kam. Unbehaglich rutschte sie etwas umher und presste die Knie zusammen, während sie sich umsah und an ihrem Kleid herumfummelte.
„Hör auf, ständig an deinem Kleid herumzuzerren“, zischte ihr Holly zu und kniff zur Untermalung ihrer Schelte in Erins Oberarm, wie sie es schon als Sechsjährige gemacht hatte, wenn ihr etwas nicht gepasst hatte.
„Schon gut“, brummte Erin zurück.
„Wer holt Cocktails?“
„Ich hätte lieber einen Wodka.“
„Hier muss doch irgendwo eine Kellnerin herumlaufen!“
„Da vorne bringt eine Kellnerin Drinks an den Tisch.“
Susan, Hollys zukünftige Schwägerin, die vermutlich noch am normalsten war, stieß Erin sanft an und runzelte leicht besorgt die Stirn. „Alles okay mit dir?“
„Mit ihr ist alles okay“, fauchte Holly und lallte dabei ein bisschen. „Erin kann sich einfach nicht mehr amüsieren, seit Gabe sie abgeschossen hat.“
„Holly!“ Susan schüttelte missbilligend den Kopf.
„Ist doch wahr“, beschwerte sich die angehende Braut mit einem missmutigen Gesicht, während ihre furchtbaren Freundinnen kicherten.
Erin bat um himmlischen Beistand und fürchtete, dass sie nach dieser Nacht wegen Schwesternmord im Gefängnis sitzen würde. Zwar wusste sie, dass Holly es nicht ernst meinte, sondern nur betrunken war, dennoch taten ihre Worte weh.
„Du solltest einfach mal wieder loslassen und auf den Putz hauen. Früher warst du nicht so langweilig“, riet Amber mit einem zuckersüßen Lächeln.
Auch Nicole mischte sich nun ein. „An deiner Stelle hä tte ich mit Gabes bestem Freund gevögelt und Fotos davon gemacht, um sie ihm zu zeigen. So etwas kommt immer gut.“
„Lasst das Thema doch bitte sein“, Susan sah alarmiert in die Runde.
„Verdammt, Erin! Es ist mein Junggesellinnenabschied“, Holly blickte ihr erbost ins Gesicht. „Ist es zu viel verlangt, wenn du dich einmal nicht wie ein Eiszapfen benimmst?!“
„Ich hole uns was zu trinken“, erwiderte sie und erhob sich so hastig von der Lehne, dass sie beinahe gefallen wäre. Sie musste so schnell wie möglich von Holly und ihrer Entourage weg, bevor sie sich deren Worte noch zu Herzen nahm und womöglich in Tränen ausbrach. Auf dem Weg zur Bar beruhigte sie sich wieder und sagte sich, dass sie alle Unrecht hatten. Sie war weder langweilig noch ein Eiszapfen. Nur weil sie nicht zu den Frauen gehörte, die sich wie kreischende Tussis benahmen, hieß das nicht, dass sie keinen Spaß haben konnte. Sie hatte während ihrer Studienzeit so wilde Partys gefeiert, dass Holly vor Neid erblasst wäre.
Erin drängte sich an die üb erfüllte Bar und hielt verzweifelt nach einem der Barkeeper Ausschau, die sich damit beschäftigten, Drinks in extravagante Gläser zu gießen und ihren weiblichen Gästen schöne Augen zu machen.
Gerade als einer der Barkeeper in ihre Richtung sah, fasste ihr jemand an den Hintern und griff beherzt zu.
Empört drehte sie sich um und entdeckte einen rothaarigen Stiernacken, der ihr ein laszives Lächeln schenkte und seine Augen über ihren Körper wandern ließ.
„Wer ist dein Daddy?“
„Bitte?“ Sie schüttelte angewidert den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust, um den aufdringlichen Typen herrisch anzuschauen. Leider verfehlte diese Pose, die sie normalerweise bei aufsässigen Kindern anwendete, ihre Wirkung, da sie vergessen hatte, was sie momentan trug. Durch die Bewegung quoll ein großer Teil ihres Busens über den Rand des schwarzen Kleides und verursachte bei dem rothaarigen Störenfried Schnappatmung und ein widerliches Sabbern.
„Yeah, zeig mir deine Maracas, Baby.“
„Maracas?“ Aufgebracht kniff sie beide Augen zusammen und entdeckte hinter dem käsegesichtigen Aufdringling einen bulligen Typen, der sie ebenfalls wie ein Stück Fleisch musterte. Seine Augen fixierten ihre Brüste, bevor er zufrieden nickte.
„Delaney, die Braut hat echt tolle Hupen.“
Erin ließ die Arme sinken und ballte beide Hände zu Fäusten. „Kollege, die Braut tritt dir gleich in deine Maracas , wenn du weiterhin ihre Hupen angaffst!“
„Hey, Schätzchen“, der Rothaarige trat einen Schritt näher und verzog die Lippen zu einem – wie er vermutlich fand – unwiderstehlichen Lächeln. „Wir
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