Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
plötzlichen Schwindel erfasst. Sie konnte sich nicht mehr aufrecht halten und taumelte gegen eine antike Truhe, wobei sie beinahe eine kostbare chinesische Vase zu Boden warf.
„Skye?“ Keefe war sofort bei ihr und führte sie zu einem Stuhl. „Lehn dich zurück und schließ für einen Moment die Augen.“
„Es geht schon wieder.“ Sie schöpfte tief Atem. „Mir fehlt nichts.“
„Darauf würde ich wetten!“ Scott hatte bisher in einer Ecke des Sofas gekauert und wurde plötzlich wieder lebendig. „Was hat sie eigentlich hier zu suchen? Wir brauchen sie nicht in der Familie.“
„Du bist wirklich unverbesserlich“, seufzte Lady Margaret. „Vielleicht kann dir ein Arzt helfen.“
Scott zuckte zusammen. „Habe ich richtig gehört, Grandma? Ich wollte dir nichts tun. Du solltest die Dinge nur mit meinen Augen sehen.“
„Versuch nicht auch noch, dich zu rechtfertigen“, mahnte Keefe. „Grandma hat recht. Du musst in psychiatrische Behandlung. Danach kannst du Emerald Waters übernehmen. Wenn du das nicht willst … auch gut. Du verfügst, wie deine Schwester, über ein sattes Treuhandvermögen. Verfahre damit nach Belieben. Weißt du, was dein Problem ist, Scott? Du hast keine Spur von Selbsteinsicht. Das ist bedauerlich, aber vielleicht wirst du mit fremder Hilfe zu dir kommen.“
„Wie denn?“ Scott lachte gequält. „Ich habe sechsundzwanzig Jahre in deinem Schatten gelebt.“ Das schien ihm als Entschuldigung zu genügen. „Was konnte ich dafür, dass ich der zweite Sohn war? Niemand wollte mich. Ich war unerwünscht.“
Lady Margaret machte ein bekümmertes Gesicht. „Du warst sehr erwünscht, Scott, und du wurdest geliebt. Es geht hier um deine innere Schwäche, die du nicht bekämpft hast. Hass und Eifersucht haben im Lauf der Jahre immer mehr Gewalt über dich bekommen. Du bist seelisch krank und brauchst Behandlung.“
„Und was ist mit ihr ?“ Scott hatte bisher seine Großmutter angesehen und zeigte jetzt auf Skye. „Du hast selbst gesagt, dass sie deiner Meinung nach Onkel Jontys Tochter ist. In dieser Familie wurde immer heimlich getuschelt, aber nie die Wahrheit gesagt. Siehst du bei Skye irgendeine Ähnlichkeit mit Jack McCory?“
„Jack ist ein Ehrenmann.“ Lady Margaret gab Keefe ein Zeichen, sie nicht zu unterbrechen. „Leider habe ich zu lange an seinem wahren Wert gezweifelt. Cathy liebte ihn. Sie versuchte, mir das klarzumachen, aber ich war blind, weil ich glaubte, sie sei in Jonty verliebt. Jack hat über die Jahre seine unwandelbare Integrität bewiesen. Es war unverantwortlich, ihn mit unbewiesenen Trugschlüssen so vor den Kopf zu stoßen. Ich weiß nicht, ob ich mir selbst jemals vergeben kann.“
„Trugschlüsse?“, höhnte Scott. „Es geht hier um Tatsachen! Sag lieber, was wir jetzt tun sollen.“
„Wir?“ Keefe konnte nicht länger schweigen. „ Du wirst gar nichts mehr tun.“ Er legte eine Hand auf Skyes Schulter. „Skye und ich werden heiraten.“
Scott begann vor Wut zu zittern. „Das wird höchstens einige Monate gut gehen!“, schrie er. „Eine Cousine ersten Grades heiratet man einfach nicht.“
„Halt endlich den Mund“, mischte sich Rachelle ein. „Kümmere dich einmal im Leben um deine eigenen Angelegenheiten. Du bist krank vor Eifersucht. Ich wusste immer, dass du in Skye verliebt bist, aber jetzt halte ich zu ihr und Keefe. Ihrer Heirat steht nichts im Weg. Eine Schulfreundin von mir hat ihren Cousin ersten Grades geheiratet, und sie haben zwei reizende, gesunde Kinder. Du hast dich von Neid und Eifersucht beherrschen lassen. Darunter mussten wir alle leiden, aber jetzt verschwindest du. Du hast all die Jahre versucht, ein zweiter Keefe zu sein. Führ endlich dein eigenes Leben. Ich jedenfalls bin dazu entschlossen.“
„Du verlässt Djinjara morgen früh, Scott“, fügte Keefe hinzu. „Es liegt bei dir, wann du wiederkommen darfst.“
Scott stand auf und wankte zur Tür. „Behalte dein kostbares Emerald Waters für dich“, sagte er, bevor er das Zimmer verließ. „Ich habe genug Geld. Hier will mich niemand … also werde ich auf Reisen gehen. Vielleicht wird noch ein richtiger Playboy aus mir. Die arme Jemma kann ich jedenfalls nicht heiraten.“
„Damit tust du ihr einen großen Gefallen“, spottete Keefe.
„Und unsere gute Skye?“ Scott funkelte seinen Bruder hasserfüllt an. „Du bildest dir wirklich ein, sie zu bekommen?“
„Das habe ich schon gesagt.“
Scott grinste frech und salutierte erst vor
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