Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
sagen, wenn du nicht möchtest.“
„Und doch ist es meine Pflicht.“ Er verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht mehr, was ich da draußen in der Wüste eigentlich vorhatte, Darling. Ich hatte vorübergehend den Kopf verloren, aber die Wüste bringt einen schnell wieder zu sich. Meine einzige Entschuldigung ist, dass ich unter Schock stand.“
„Das weiß ich, Dad.“
„Ich habe Cathy nicht verdient, und ich verdiene dich nicht.“
Skye kämpfte mit den Tränen. „Jetzt bist du wirklich zu bescheiden, Dad.“
„Vielleicht auch nur dumm … ein gutgläubiger alter Viehtreiber. Du möchtest die Wahrheit wissen, nicht wahr?“
Sie sah ihm fest in die Augen. „Ich weiß, dass du mein Vater bist. Mehr ist nicht wichtig.“
„O doch.“ Jack war entschieden anderer Ansicht. „Du liebst Keefe?“
„Von ganzem Herzen.“ Sie lächelte kläglich. „Wir wollen heiraten, aber wie können wir das, solange eine so dunkle Wolke über uns hängt? Werde erst wieder ganz gesund. Ich hätte es nicht ertragen, dich zu verlieren. Denk immer daran, wenn du traurig bist. Ich stehe hinter dir. Meine Fragen beantwortest du.“
„So gefällst du mir.“ Jack lächelte so unbeschwert wie früher. „Ich wusste, dass Cathy für Jonty schwärmte. Er sah gut aus und hatte das Temperament der McGoverns. Allerdings war er so gut wie verlobt … mit Louise Corbett, wenn ich mich recht erinnere. Ein hübsches Mädchen aus guter Familie, aber nicht zu vergleichen mit deiner Mutter. Sie war eine echte Schönheit, genau wie du.“
„Jonty McGovern und Louise Corbett galten also als Paar?“
„So hieß es, ja. Louise brach nach Jontys Tod zusammen. Auch Cathy reagierte verzweifelt … alle taten es. Jonty war viel zu jung, um so zu enden.“
Skye strich ihrem Vater zärtlich über die Wange. „Wie kam es zu der Bekanntschaft zwischen dir und Cathy?“
„So, wie ich dir immer erzählt habe, Darling. Es war Liebe auf den ersten Blick. Jemand sollte Cathy die Ranch zeigen, und Lady Margarets Wahl fiel auf mich. Ich galt als zuverlässig und verantwortungsbewusst, aber nach meiner Meinung war das nicht der Hauptgrund. Es passte ihr nicht, dass Cathy so viel mit Jonty zusammen war.“
„Damit könntest du recht haben“, bestätigte Skye mit bitterem Unterton.
Sie hatte der alten Dame noch nicht vergeben und würde es vielleicht niemals tun. „Und auf diesen Ausflügen seid ihr euch nähergekommen?“
„So ist es. Wir waren uns von Anfang an ziemlich einig, aber ich blieb immer ein perfekter Gentleman. Wie oft wollte ich sie küssen! Ich verlangte mehr und mehr danach, aber ich bin ihr nie zu nahe getreten. Nur, wenn ich ihr helfen konnte … etwa ins Auto oder aus dem Sattel, dann habe ich sie berührt. Ich kannte mich im Busch gut aus. Ich verstand mich mit den Eingeborenen, und was ich von ihnen lernte, lernte Cathy von mir. Sie liebte Djinjara und wollte nie wieder fort. Über ihre Vergangenheit schwieg sie, und ich stellte keine Fragen. Ich wusste, sie würde mir eines Tages alles erzählen, aber dazu kam es nicht mehr. Ich verlor sie. Vielleicht war das mein Schicksal.“
Jack sagte das so traurig, dass es Skye in der Seele wehtat. „Sag so etwas nicht“, bat sie.
„Es gibt eifersüchtige Götter, mein Kind … glaub mir das. Man darf einen andern nicht zu sehr lieben. Liebe und Tod gehören zusammen. Mit dem Tod des geliebten Menschen stirbt das eigene Herz.“
„Ich weiß, Dad.“ Sie konnte das sagen, denn sie empfand für Keefe die gleiche tiefe Liebe, die ihr Vater für Cathy empfunden hatte.
„Und nun zu diesem DNA-Test.“ Jack tat, als hätten sie längst darüber gesprochen.
„Der ist nicht nötig.“
„O doch. Ich fühle zwar, dass du mein leibliches Kind bist, aber das ist kein stichhaltiger Beweis. Ich war außer mir, als Scott seinen Verdacht äußerte. Es steckt ein kleiner Teufel in ihm. Draußen in der Wüste habe ich dann gründlich über alles nachgedacht. Es passt einfach nicht zu Cathy. Wäre Jonty der Vater ihres Kindes gewesen, hätte sie es mir gesagt. Sie wusste, dass ich ihr in jeder Weise geholfen hätte. Natürlich wäre es ein Schock gewesen, aber ich liebte sie doch über alles. Ich hätte sie immer geschützt.“
„Ich glaube dir.“ Skye bemühte sich, ihre nagenden Zweifel zu vergessen und nur noch Vertrauen zu haben.
„Und ich glaubte Cathy. Lady Margaret hat sich geirrt. Du darfst nicht vergessen, Schatz, dass sie mich als Bewerber für Cathy nicht akzeptierte. Ich und
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