Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
sein Gesichtsausdruck machte ihr Angst, und sie stammelte nur: „Bitte nicht, Scott.“
Er zog sein Hemd aus. „Sag mir nicht, was ich tun oder nicht tun soll, Skye McCory.“
Die deutliche Drohung weckte ihren Kampfgeist. „Dann musst du allein baden“, erklärte sie. „Ich gehe, denn ich habe noch zu tun.“
„Was denn?“ Es klang abschätzig, als ahmte er den Ton seiner Schwester nach. „Wag ja nicht, vor mir davonzulaufen.“
Inzwischen hatte er auch Stiefel und Jeans ausgezogen. Der Slip konnte seine Erregung nicht verbergen, was Skye bewog, ihre Taktik zu ändern und rasch an das gegenüberliegende Ufer zu schwimmen. Sie war eine gute Schwimmerin und konnte weit ausholen, aber Scott verfolgte sie. Was hatte er vor? Wollte er sie fangen?
Nicht nur das kalte Wasser war schuld daran, dass sie eine Gänsehaut bekam. Panik erfasste sie. Dabei gehörte es inzwischen zu ihren alltäglichen Erfahrungen, dass sie Männern gefiel. Sogar ihre Freundinnen im Internat neckten sie damit, dass ihre Brüder ausnahmslos in sie verliebt seien.
Sie kam in flaches Wasser und stieg schnell ans Ufer. Ihr Zopf hatte sich gelöst, und sie musste sich das Haar aus dem Gesicht streichen. Wohin jetzt? Ein ausgetretener Pfad führte durch das Ufergebüsch hindurch auf die weite Ebene.
Scott kam Sekunden nach ihr aus dem Wasser, ein freches Grinsen auf dem Gesicht. „Was ist los mit dir?“, fragte er herausfordernd.
Skye verschränkte die Arme, um ihre kleinen, festen Brüste zu bedecken, die unter dem knappen Bikinitop deutlich zu erkennen waren. „Sollte ich nicht lieber fragen, was mit dir los ist? Du verwirrst mich, Scott.“ Tatsächlich benahm er sich völlig anders als sonst.
Sein Blick war böse, als er auf sie zutrat und sie an den Handgelenken packte. Was ihm nicht schwerfiel, denn er war bedeutend größer und stärker als sie. „Ich will dich küssen“, sagte er, „und du sollst den Kuss erwidern.“
Skye suchte vergeblich nach Worten, die ihm Einhalt gebieten würden. Er hatte die Grenze bewusst überschritten. „Bist du verrückt?“ Sie machte sich bereit, ihm in den Unterleib zu treten. Schließlich war sie im Outback aufgewachsen. Sie wusste, wie eine Frau sich verteidigen konnte.
„Ja … verrückt nach dir.“ In seinen Augen flackerte Begierde.
Skye sah sich rasch um. Sie badete am liebsten in dieser Lagune, obwohl es auf der Ranch noch viele andere gab, aber heute wirkte der Ort in seiner wilden Schönheit einsam und bedrohlich. Die Bäume standen hier dichter, und das Sonnenlicht drang kaum durch die Zweige.
„Atme tief durch“, rief sie Scott zu und hoffte inständig, Keefe würde wunderbarerweise erscheinen. „Jetzt ist Schluss.“
Scott neigte sich zu ihr. „Schluss womit?“
„Mit dem Theater, das du angefangen hast. Es gefällt mir nicht. Denk daran, wer du bist, und nimm dich zusammen.“
Seine Miene wurde hart. „Ich bin nicht Keefe … liegt es daran?“ Er drückte ihre Handgelenke fester, je mehr seine krankhafte Eifersucht ihn quälte. „Ich werde nie Keefe sein, und nur ihn willst du.“
Sie warf den Kopf zurück. „Keefe würde keine Frau jemals zwingen!“
„Weil er es nicht nötig hätte, oder? Ihm würdest du sofort zu Willen sein.“ Zorn und Neid blitzten aus Scotts blauen Augen, während er von seinem älteren Bruder sprach. Er versuchte, Skye zu küssen, aber sie wich ihm aus. Plötzlich erstarrten beide, denn hinter ihnen erklang eine vertraute, mühsam beherrschte Stimme.
„Was, zum Teufel, ist hier los?“
Keefe kam den Pfad entlang. Jede Bewegung verriet seinen Zorn. Skye hätte nicht geglaubt, dass er so wütend werden konnte, denn man rühmte überall seine Beherrschung.
Jetzt bekam Scott es mit der Angst. Anstatt sich zu rechtfertigen, wirkte er nur noch lächerlich, während Skye erleichtert aufatmete. Ohne zu überlegen, lief sie auf Keefe zu und umklammerte seine muskulösen Arme.
„Ich glaube, ich weiß, was passiert ist.“ Mit einer raschen Bewegung schob er sie hinter sich. „Du kannst einfach nicht anders, Scott, oder? Du bist nur darauf aus, deinen Willen durchzusetzen.“
„Und ich hätte ihn durchgesetzt, wenn du nicht plötzlich aufgetaucht wärst. Skye ist verrückt nach mir.“
„Glaub meinetwegen, was du willst.“ Keefe packte Scott so hart an den Schultern, dass dieser zusammenzuckte. „Scott … Junge!“ Seine Stimme drückte Entsetzen aus. „Ich begreife dich nicht. Wo bleibt dein Sinn für Anstand? Dein Sinn für
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