Verbotene Nacht (German Edition)
auch so. Und zwar ziemlich reibungslos. Schon spürte sie ihn gross und voll in sich. Elli holte zitternd Luft.
“Kyrill”, murmelte sie, erregt und ungläubig zugleich.
Er blickte in ihr Gesicht, las darin wie in einem offenen Buch. “Elli. Du bist wunderschön.”
Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
Er begann sich in ihr zu bewegen.
Ellis Becken stimmte automatisch in den rhythmischen Takt seiner Lenden ein. Ihre Bewegungen entlockten Kyrill heisse Worte der Bewunderung. Sie gaben sich einander ganz hin.
Elli spürte Kyrill überall. Kyrill hielt ihren Körper umfangen, bewegte sich in ihr, suchte mit seiner Zunge den Weg in ihren Mund. Das Gefühl, ihn ganz und gar zu spüren, war überwältigend.
Ellis Lider flatterten, als sie den Höhepunkt erreichte. Nachdem ihre letzte Zuckung verklungen war, erlaubte sich auch Kyrill die ersehnte Erleichterung.
Danach hielten sie sich ganz still. Kyrills Kopf lag an ihrer Schultern, sein Atem ging genauso keuchend wie der ihre. Schliesslich entzog er sich ihr langsam, stellte sie wieder auf die Füsse.
Sie suchten ihre Kleidungsstücke zusammen, zogen sich wieder an, ihr Atem noch immer unregelmässig, die Wangen erhitzt.
Plötzlich erkundigte sich Kyrill: “Wann ziehst du bei mir ein?”
Elli erstarrte. Ihre Finger ruhten reglos an den Knöpfen ihrer Bluse. Langsam drehte sie sich zu Kyrill um.
“Wie bitte?”
“Du hast mich schon verstanden.”
“Ich ziehe nicht zu dir, Kyrill Kostic.”
Er stemmte die Hände in die Hüften und legte den Kopf schräg. In seinen Augen funkelte unverkennbare Missbilligung.
“Und warum nicht?”
Elli umfasste die Küche mit einer vagen Handbewegung. “Das hier ist mein zu Hause.”
“Aber die Dinge haben sich geändert.”
“Nur, weil wir miteinander geschlafen haben…”
“Nur?”, rief er empört aus. “Du erwartest ein Kind von mir, verdammt nochmal!”
Das stimmte allerdings. Aber kein Kind, das aus einer Liebesbeziehung hervorgegangen war sondern ein Baby, das in einer einmaligen Nacht gezeugt worden war. Es war kein Wunschkind, sondern ein Kind des Zufalls. Unter anderen Umständen hätte Kyrill nie im Leben ein Kind von ihr gewollt. Jetzt wollte er es unbedingt, weil… weil… Elli konnte sich selbst nicht genau erklären, weshalb Kyrill hartnäckig darauf bestand, das Kind grosszuziehen.
Sie seufzte innerlich auf und tadelte sich stumm für ihr Verhalten. Sie hätte nicht wieder mit Kyrill schlafen dürfen. Sie hätte ihn heute schon gar nicht erst in ihr Haus lassen dürfen. Sie hätte es bei der einmaligen Nacht bleiben lassen sollen.
Wenn sie nur nicht schwach geworden wäre im Treppenhaus. Wenn sie Kyrill nur nicht zurückgerufen hätte. Aber sie hatte sich so schrecklich einsam gefühlt während der vergangenen fünf Tage, wo sie ununterbrochen ihr Bett gehütet hatte. Die Tatsache, dass niemand von ihrer Schwangerschaft wusste und sie auch nicht bereit war, Familie oder Freunde davon zu erzählen, hatte das Gefühl der Isolation nur noch verstärkt. Als Kyrill dann so unvermittelt vor ihrer Wohnungstür gestanden war, war sie von einer Welle der Erleichterung durchflutet worden, die sie ganz schwach hatte werden lassen. Es hatte so gut getan, nach fünf einsamen Tagen mit jemandem zu sprechen, auch wenn sie nur ein paar unbeholfene Worte gewechselt hatten. Als Kyrill sich dann auf ihren Wunsch abgewandt hatte und sie von dem vertrauten Gefühl der Verlassenheit erfasst worden war, hatte sie gehandelt, ohne nachzudenken. Sie hatte ihrem Wunsch nach Schutz und Geborgenheit nachgegeben, hatte in Kyrills Armen Zuflucht und Geborgenheit gesucht. Die Angst um ihr ungeborenes Kind war noch nicht verflogen. Bei Kyrill hatte sie Trost gesucht. Er hatte ihn ihr gegeben, ihr Trost ohne Worte gespendet, hatte sie mit dem Einsatz seines ganzen Körpers aus ihren beklemmenden Gedanken gerissen. Sie hatten zusammen kuschelige Stunden verbracht, die sie beide gebraucht hatten. Kyrill, um sein Verlangen zu stillen, sie selbst, um ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Was sie getan hatten, hatte vermutlich ihnen beiden… gut getan. In ihrem Unterbewusstsein war sie nicht zuletzt bestrebt gewesen, ihren männlichen Erfahrungshorizont, der sich auf eine Nacht mit Kyrill beschränkte, zu erweitern. Heute hatte sie, wieder mit Kyrill, tatsächlich Neues gelernt.
Dass sie heute zusammen geschlafen hatten, war letzten Endes nur auf ihre Einsamkeit und ihr Gefühlschaos zurückzuführen. Ihre Intimität mit Kyrill war weit
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