VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST
sicher.“ Und damit hob er sie auf seine Arme und küsste sie mit all der Leidenschaft, nach der Sadie sich so sehr verzehrt hatte.
Die Zeit für Flirten und Necken war vorüber. Konnte es überhaupt etwas Schöneres, etwas Magischeres geben, als hier mit ihm auf dem Bett zu liegen und seine zärtlichen Liebkosungen auszukosten, während er ihr immer wieder sagte, wie sehr er sie liebte und wie leid es ihm tat, dass er je an ihr gezweifelt hatte? „Ich liebe dich so sehr“, flüsterte Sadie. „Ich brauche dich so sehr“, ergänzte sie offen. „Zieh dich aus, Drax, ich möchte dich ansehen, dich berühren …“
„Zieh du mich aus“, drängte er sie rau und zog ihre Hände an seine Brust, „während ich das hier mache …“
Wie sollte sie sich auf Stoffe und Knöpfe konzentrieren können, wenn Drax mit den Lippen an ihrem Hals entlang hinunter zu ihren Brüsten wanderte? Die Lust war zu köstlich, nahezu unerträglich, sie rief laut seinen Namen und bog sich seinen Lippen entgegen. Sie war verloren in ihrer eigenen Lust, Schauer durchzuckten sie, Leidenschaft verbrannte sie. Sie wollte seinen Kopf näher zu sich heranziehen, wollte die Beine um ihn schlingen, wollte ihn in sich spüren, wollte ihm gehören.
Doch Drax reagierte nicht auf ihr stummes Flehen. Stattdessen drückte er sie sanft auf das Bett zurück und küsste ihren ganzen Körper mit erlesener Zärtlichkeit. Sie bog sich ihm entgegen, konnte seine wachsende Erregung fühlen, und noch immer nahm er sie nicht in Besitz, liebkoste sie nur, bis Wellen der Leidenschaft über ihr zusammenschlugen und sie laut seinen Namen schrie, während er siesicher und fest in seinen Armen hielt.
„Ich will dich, Drax“, flüsterte sie, als sie wieder Atem holen konnte. „Ich will dich in mir spüren, jetzt …“ Einladend rieb sie sich an ihm, lockte ihn, ihr endlich Erfüllung zu schenken.
Seine Umarmung wurde fester, doch er küsste sie nur voller Zärtlichkeit. „Noch nicht. Ich liebe dich, Sadie. Ich wünsche mir, dass unser erstes Mal etwas ganz Besonderes ist. Ich möchte dich heiraten, Sadie, du sollst meine Frau werden.“
„Oh, Drax.“
„Ist das ein Ja?“, fragte er lächelnd, und als Sadie stumm nickte, küsste er sie zärtlich.
„Du hast nie erwähnt, dass dein Bruder dein Zwilling ist.“ Sie hatte ihm ja noch gar nicht davon erzählt, dass sie Vere heute Vormittag getroffen hatte, wie ihr jetzt einfiel. „Zuerst, als er in den Garten kam, hielt ich ihn für dich. Er sieht genauso aus wie du. Und doch wusste ich, dass du es nicht bist, noch bevor er überhaupt das Wort an mich richtete.“
„Die meisten können uns nicht auseinanderhalten, selbst wenn sie uns schon lange kennen.“
„Vielleicht kann ich es, weil ich dich liebe?“, meinte Sadie leise. „Allerdings war es schon ein kleiner Schock. Du hättest mich warnen sollen, dass es zwei von euch gibt.“
„Vere ist so sehr Teil von mir, dass ich es wohl als selbstverständlich hinnehme“, erwiderte er.
„Also steht ihr euch sehr nahe?“
Schuldbewusst wurde Sadie sich klar, dass sie fast wünschte, es gäbe keinen Zwilling. Warum? Etwa weil sie die Einzige sein wollte, die ihm so nahestand? Weil jemand, der während des gesamten Lebens eine so enge Beziehung zu Drax hatte, ihre Beziehung mit ihm vielleicht gefährden könnte? Doch das war Unsinn. Sie suchte nach Problemen,wo es gar keine gab. Denn hatte Drax ihr nicht gerade seine Liebe gestanden und ihr einen Heiratsantrag gemacht?
„Ich lasse dich nur höchst ungern allein zurück“, sagte Drax jetzt. „Aber ich sollte gehen und Vere aufsuchen.“
„Um ihm von uns zu erzählen? Von mir?“ Wieso fragte sie das? Meinte sie, Drax auf eine Probe stellen zu müssen?
„Ja, um ihm von dir zu erzählen“, versicherte er. Denn schließlich entsprach das der Wahrheit.
10. KAPITEL
„Vere! Ich hatte dich erst morgen zurückerwartet. Ich wusste nichts von deiner Rückkehr, bis Sadie mir gegenüber erwähnte, dass sie dich getroffen hat.“
Drax umarmte seinen Bruder herzlich. Vere würde sich köstlich amüsieren, wenn Drax ihm eröffnete, dass er seinen Rat befolgen und Sadie selbst heiraten würde. Nicht, dass er es ihm schon jetzt sagen wollte. Zum ersten Mal in seinem Leben empfand er das Bedürfnis, sich ein wenig von seinem Zwillingsbruder zu distanzieren und die neu entdeckte Liebe zu Sadie vorerst vor ihm geheim zu halten. Es war das ausgeprägte Gefühl von Intimität Frischverliebter, das ihn
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