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VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

Titel: VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Tür frech an.
    Zehn Minuten später jedoch, als man ihn zu Drax ins Zimmer führte, war er schon sehr viel weniger gut gelaunt und verlangte anmaßend und arrogant nach einer Erklärung, was, zum Teufel, eigentlich los sei.
    „Verzeihen Sie die Unannehmlichkeiten“, hob Drax ruhig an. „Ich versichere Ihnen, Sie können sofort wieder zu Ihrem Flugzeug zurückkehren, sobald diese Angelegenheit geklärt ist. Sie kennen Miss Sadie Murray?“
    Da Drax jetzt einen Maßanzug trug und zudem sehr ruhig sprach, verspürte Jack nicht die geringste Bedrohung. Ihm kam gar nicht in den Sinn, die Verbindung zwischen dem traditionell gekleideten Araber, den er mit Sadie zusammengesehen hatte, und diesem weltgewandten und offensichtlich autoritätsgewohnten Geschäftsmann, der da vor ihm saß, herzustellen. Nein, der einzige Gedanke, der ihm kam, war der, dass Sadie sich über ihn an offizieller Stelle beschwert haben musste. Allerdings hatte mehr als eine halbe Flasche Champagner seinen normalerweise sehr scharfen Verstand benebelt und auch seinen Sinn für das Wahren der eigenen Interessen unscharf werden lassen.
    „Ja, allerdings, ich kenne sie.“ Er lachte gehässig. „Sie ist der Typ Frau, der es noch genießt, einen Keuschheitsgürtel zu tragen. Sie ist so unweiblich und hat so wenig Sexappeal wie ein Neutrum.“
    „Sie haben sie heute Vormittag getroffen, wie mir scheint?“, fuhr Drax fort. Äußerlich gab er sich den Anschein, nichts von Logans unsicherem Stand zu bemerken, dabei registrierte er jedoch genauestens jeden Blick, jede Geste und jede Regung.
    „Ja, ich hab Fräulein Rühr-mich-nicht-an heute getroffen“, sagte Jack spöttisch und fluchte dann ausfallend. „Herrgott, wie ich ihre Überheblichkeit hasse. Wenn jemand es verdient hat, dann sie! Tut so, als sei sie zu gut für mich.“ Ein hässliches Funkeln trat in seine Augen, und Drax schluckte den bitteren Geschmack hinunter, der ihm in den Mund stieg. Erst jetzt erkannte er die Gefahr, in der Sadie sich befunden hatte.
    „Also wollten Sie ihr nur mal zeigen, wer der Boss ist? Ihr einen Schreck einjagen, sie bestrafen?“, hakte er nach.
    „Genau richtig.“ Jack gefiel sein Gegenüber immer mehr. „Sie hatte es verdient, so, wie sie mich hat abblitzen lassen. Da wäre ich ja dumm gewesen, die Gelegenheit, mich zu revanchieren, ungenutzt zu lassen.“
    „Also haben Sie sich von Ihrer Gruppe gelöst und sind Sadie nachgegangen?“
    „Richtig. Sie hat sich über mich beschwert, stimmt’s?Das ist mal wieder typisch für sie. Nur, weil ich ihr ein bisschen Angst machen wollte. Hätte ich es so nötig gehabt, dann hätte ich mir eine Frau gesucht, die was von der Sache versteht, und nicht eine verklemmte Jungfrau wie sie.“ Jack schnaubte verächtlich. „Mann, bei so einer vergeht einem doch alles. Aber sie hatte noch was gut bei mir.“
    Warum nur hatte er Sadie nicht geglaubt? Drax wusste nicht, was er zuerst tun sollte: Zu Sadie gehen – nein, auf dem schnellsten Wege zu ihr rennen – oder Jack am Kragen packen und ihm unmissverständlich die Meinung sagen. Er tat keines von beidem, sondern beherrschte sein Temperament und fragte geradezu freundlich: „Was meinen Sie, sie hatte noch etwas gut bei Ihnen?“
    Jack Logan schnitt eine Grimasse. „Sie hat mir einen Korb gegeben und mich zum Gespött gemacht, das wollte ich ihr heimzahlen. Kommen Sie schon, Sie wissen doch, wie das ist, wenn eine Frau sich so benimmt.“
    „Sich so benimmt?“, fragte Drax nach.
    „Sie wissen schon. Sie hat mich als Perversling hingestellt, nur weil ich ein bisschen mit ihr geflirtet habe. Sie hat gedroht, sich zu beschweren, falls ich das wiederholen sollte. Also habe ich mir gedacht, sie braucht eine kleine Lektion.“
    „Damit meinen Sie, dass Sie ihr Angst einjagen wollten?“ Es kostete Drax immer mehr Mühe, seine Stimme frei von Emotionen und dieses kleine wissende Lächeln aufrechtzuerhalten.
    Logan begann sich zu entspannen. Das da war ein Mann nach seinem Geschmack, ein Mann, der etwas vom Leben verstand. „Genau. Na schön, ich hab sie festgehalten und sie ein bisschen betatscht. Wenn sie meint, das an die große Glocke hängen zu müssen, dann ist das ihr Problem. Habt ihr hier in diesem Land nicht sogar ein Gesetz, dass es die Schuld der Frauen ist, wenn sie vergewaltigt werden?“
    Am liebsten würde Drax diesen Jack Logan vierteilen und ihn in der Wüste den Geiern zum Fraß vorwerfen lassen. Aber leider konnte er so etwas natürlich nicht tun.

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