VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST
heftig wie der Sturm dort draußen.
Irgendwo blitzte der Gedanke in ihrem Kopf auf, dass dies hier Wahnsinn war. Doch die mahnende Stimme verstummte vor der brennenden Leidenschaft. Und selbst wenn, so war dieser Wahnsinn die exquisite Form einer köstlichen Realität. Denn nichts war realer als Drax’ Hände, die fiebrig und fordernd über ihren Körper strichen. Sadie stöhnte lustvoll auf und ließ ihre Finger die eigene Erkundungsfahrt antreten, um alles an seinem Körper zu erforschen.
„Bring mich in dein Bett, Drax“, flüsterte sie heiser vor Verlangen. „Hier und jetzt, wo nur wir beide sind. Ich sehne mich so nach dir …“
„Nein.“ Das Wort klang fast wie ein Knurren, der Laut eines Mannes, der sich selbst versagte, was er sich am meisten wünschte. „Erst muss ich mit dir reden. Erst muss ich dir alles erklären.“
„Vielleicht bleibt uns nicht mehr so viel Zeit, vielleicht leben wir nicht mehr so lange. Ich will meine letzten Minuten in deinen Armen verbringen, Drax.“
Drax schüttelte sie leicht. „So etwas darfst du nicht sagen.Wir werden überleben. Und jetzt lass mich dir erklären …“
Sie wurde getrieben von einem Instinkt, den sie selbst nicht verstand. „Nicht hier. Sag es mir in deinem Bett, während du mich in deinen Armen hältst.“
„Nun gut“, gab Drax nach. „Im Bett. In meinen Armen sollst du die Wahrheit erfahren, Sadie, und das, was in meinem Herzen ist.“
12. KAPITEL
Fiebrig zogen sie sich aus, getrieben von dem brennenden Verlangen nacheinander, auch wenn ungeklärte Angelegenheiten und das Bewusstsein um die Gefahr, in der sie sich befanden, zwischen ihnen standen. Feine Sandkörnchen glitzerten auf Sadies Haut, während sie dastand und Drax’ Anblick in sich aufnahm. Sie spürte das unmerkliche Zittern seiner Hände, als er nach ihr fasste, und als er sie in seine Arme zog, konnte sie seinen aufgeregten Puls fühlen. Sie wollte ihn so sehr, und seine Erregung bewies ihr, dass er sie ebenso heftig begehrte. Würde er später an seinen Zwillingsbruder denken, nachdem er sie besessen hatte? Oder würde er sich vorstellen, Vere wäre ebenfalls hier? Würde er …?
Drax nahm ihr Gesicht sanft in seine Hände und küsste sie auf die Stirn. „Mach nicht so ein trauriges Gesicht, Sadie. Was du zufällig gehört hast, war ganz anders gemeint, auch wenn ich mir denken kann, wie es auf dich gewirkt haben muss.“
„Du kannst die Worte nicht zurücknehmen, Drax.“
„Nein, das kann ich nicht. Aber ich kann erklären, woher sie kamen. Die Wahrheit ist, ich habe diese Worte in blinder, rasender Eifersucht und Verbitterung ausgestoßen, Sadie. Unser ganzes Leben lang haben Vere und ich die Loyalität füreinander über alles gestellt. Doch als ich mich in dich verliebte, fand ich heraus, was es heißt, auf seinen Bruder eifersüchtig zu sein und ihn zu hassen.“
„Wieso solltest du so empfunden haben? Du wusstest doch, was ich für dich fühle.“
„Ja, aber die Situation ist komplizierter, als du ahnst. Siehst du, ich hatte dich Vere versprochen.“ Drax fühlte, wie Sadie sich versteifte und sich zurückziehen wollte. Doch er hatte mit dieser Reaktion gerechnet und hielt sie fest.
„Du meinst, du hast dich als Zuhälter für deinen Bruder hergegeben?“, fragte sie bitter.
„Nein. Lass mich erklären.“
Leise und mit ruhigen Worten begann Drax seine Schilderung. Sadie zuckte fast unmerklich zusammen, als er die spöttischen Worte über die naive Jungfrau, die sich Hals über Kopf in einen Scheich verliebt, wiederholte, doch Drax lachte nur leicht auf.
„Womit ich nämlich nicht gerechnet hatte, war, dass der Scheich derjenige sein würde, der sich verliebt, und dass ihn diese Erfahrung so überrumpelte, dass er versuchte, es zu ignorieren. Vere allerdings ahnte die Wahrheit. Nur ist er zurückhaltender als ich. Er wartete darauf, dass ich es ihm sagen würde. Er provozierte mich damit, dass du tatsächlich die perfekte Ehefrau seist, und ich verstand seine Worte so, dass er sich selbst in dich verliebt hätte. Ich konnte nicht wissen, dass er diese Worte auf mich bezog und mir damit zu verstehen gab, du seist die perfekte Ehefrau für mich. Meine Reaktion, die du hörtest, mein Liebling, war nicht Ausdruck meines Wunsches, sondern der Ausbruch eines unendlich eifersüchtigen Mannes. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Vere dich berühren würde.“
„Und dennoch warst du bereit, mich für Vere aufzugeben, obwohl du wusstest, was ich
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