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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schwimmbecken
gesehen und die Tennisplätze... Ah!«
    Er
nahm seine Pfeife heraus, rammte sie zwischen die Zähne und biß heftig auf das
Mundstück. »Das Wichtigste zuerst, möchte ich annehmen! Wo ist diese zweite
Leiche, um die ein solches Aufheben gemacht wird!«
    »Noch
in ihrem Zimmer, Sheriff«, sagte ich. » Polnik wird
Ihnen den Weg zeigen.«
    »O
nein«, sagte Lavers entschieden. »Er nicht noch
einmal!«
    »Ich
bin ganz sicher, daß er in der Lage ist, Sie direkt dorthin zu bringen, Sir«,
sagte ich. »Nicht wahr, Sergeant?«
    Ich nickte,
während ich fragte, leicht zu Polnik hinüber.
    »Ja,
Lieutenant«, sagte er, schloß langsam ein Auge und öffnete es wieder.
    »Also,
dann los!« sagte Lavers mürrisch. Er ging zwei
Schritte in Richtung der Tür, blieb dann stehen und starrte mich an.
    »Und
was beabsichtigen Sie zu tun, während wir die Leiche besichtigen?«
    »Ich
meditiere, Sheriff«, sagte ich.
    »Über
irgendeine Blonde?«
    »Über
die Untreue der Männer«, sagte ich kalt.
    Lavers schüttelte den Kopf und setzte seinen Weg zur Tür
fort.
    »Ich
glaube, Murphy hat vielleicht doch recht«, sagte er laut zu Tighe ,
»im Augenblick benimmt er sich wie ein Irrer.«
    Zwei
Minuten später wurde sachte an die Tür geklopft, und Polnik trat ein.
    »Sie
sind dort alle viel zu sehr damit beschäftigt, nichts zu tun, als daß sie
bemerkt hätten, daß ich gegangen bin, Lieutenant«, sagte er. »Ich hätte gern
gewußt, ob ich irgendwie helfen kann.«
    »Das
ist sehr freundlich von Ihnen, Sergeant«, sagte ich. »Setzen Sie sich.«
    Er
blickte mich verdutzt an. »Wenn ich etwas sagen darf, Lieutenant. — Sie haben nicht mehr viel Zeit zu verlieren. Es wäre mir nicht recht, wenn die
Kerle das mit Ihnen täten, was sie vorhaben! Ich habe irgendwie
gehofft, Sie hätten einen Einfall in petto. Mit Ihnen zusammenzuarbeiten ist,
nun...« Er suchte vergeblich nach einem passenden Wort und gab es auf.
»Anders«, schloß er lahm.
    »Vielen
Dank«, sagte ich. »Setzen Sie sich und warten Sie mit mir.«
    »Darauf,
daß die Kerle zurückkommen?«
    Ich
schüttelte den Kopf. »Nein, nur weitere drei Minuten oder auf das Geräusch der
Gewalttat.«
    Er
blickte mich scharf an und rückte dann seinen Stuhl etwas von mir weg.
    »Wissen
Sie, Sergeant«, sagte ich, »das Schlimme beim Polizeibeamtenberuf ist, daß man
so einseitig wird. Man läßt die Routinearbeit jahrelang Tag für Tag wie einen
Teigroller über sich wegrollen und kann an nichts anderes mehr denken als an
diesen Teigroller.«
    »Sicher,
Lieutenant«, sagte er herzhaft und rückte noch ein wenig weiter mit dem Stuhl
weg.
    »Weil
neunundneunzig Fälle dasselbe Motiv haben, erwarten wir, daß der hundertste dem
bisher Geschehenen entspricht«, fuhr ich fort. »Da wir daran gewöhnt sind, daß
Geld in erster Linie als Motiv beinahe aller Verbrechen eine Rolle spielt,
erwarten wir, daß es immer das treibende Motiv ist. Das ist ein Fehler. Wenn
ich ein wenig früher daran gedacht hätte, könnten wir jetzt alle zu Hause im
Bett liegen — oder jedenfalls irgendwo behaglich ein Glas Scotch trinken.«
    »Wirklich,
Lieutenant?« sagte er.
    »Sie
haben gute Arbeit geleistet, als Sie den Sheriff aufhielten«, sagte ich.
    »Danke,
Lieutenant.« Es klang nicht, als ob er über das Lob glücklich sei. »Ich habe
das unangenehme Gefühl, der Sheriff hat das auch gefunden.«
    »Er
wird es überstehen«, sagte ich. »Das tut er immer.«
    »Sind
diese drei Minuten nicht beinahe vorbei, Lieutenant?« fragte er unruhig.
    Ich
warf einen Blick auf meine Uhr. »Noch etwa vierzig Sekunden.«
    »Was
tun wir dann?«
    »Uns
umsehen«, sagte ich.
    »Horchen
Sie auf etwas, Lieutenant?« Polnik konnte seine
Neugier nicht beherrschen.
    »Auf
die Posaunen des Jüngsten Gerichts«, sagte ich.
    »Oh —
natürlich.« Die Rücklehne seines Stuhls prallte gegen die gegenüberliegende
Wand. »Natürlich, Lieutenant. Ich habe nur gemeint, ob Sie auf etwas warten,
das irgendwie mit diesem Fall hier zusammenhängt, nicht...«
    Ein
Schuß knallte. Selbst hier im Büro klang er laut.
    »Das
war’s«, sagte ich zu Polnik . »Die Posaunen des
Jüngsten Gerichts.«

ZWÖLFTES KAPITEL
     
    I ch
war der erste, der die Schwelle überschritt und im Zimmer war. Polnik folgte mir auf dem Fuß. Ich konnte andere die
Korridore entlangrasende Schritte hören, die alle demselben Zimmer zustrebten,
und für einen Augenblick bedauerte ich, daß Murphy nicht hier war, um seine
dritte Leiche in Empfang zu

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